Haywire von Steven Soderbergh
Inhalt:
Als Mallory Kane in das Diner einkehrt hat sie bereits eine Odysee durch Europa in die USA hinter sich und ihre Verfolger sind ihr noch immer auf den Fersen. Doch was ist passiert?
Ex Marine Mallory ist Geheimndienstagentin, die Beste; doch sie arbeitet nicht direkt für die Regierung, sondern für eine Privatfirma, die sie dann für die geheimen Geheimaufträge einsetzt.
Mallory hat auch genug von der Sache, doch ihr Ex und gleichzeitig Chef setzt sie auf einen neuen Fall an: ein entführter chinesischer Journalist soll in Barcelona befreit werden. Gesagt getan. Kaum zu Hause das Regal dekoriert soll sie gleich wieder nach Dublin sich als Frau eines britischen Agenten Ausgeben um an seinen Kontaktman heranzukommen. Auch hier läuft alles wie am Schnürchen doch dann geht ihr ihr Partner an den Kragen und eine wilde Flucht beginnt.
Fazit:
„Haywire“ ist so Soderbergh, soderberghscher geht es kaum noch:
Man nehme sehr bekannte und ein paar unverbrauchte Gesichter, eine spannende, actiongeladene Handlung, gestalte sie undurchsichtig und verwirrend, nehme alles sehr ansprechend auf, gebe die Musik an David Holmes und erlöse den Zuschauer am Schluss mit einer detailiierten Erklärung was er da eigentlich gerade gesehen hat. Die klassische Soderbergh Formel.
Neben seiner Leidenschaft für Rückblenden und Schlusserklärungen, hatte ich den Eindruck, dass Soderbergh auch unbedingt mal was mit einer Martial Arts Expertin drehen wollte, so richtig nach dem Motto: „Mallory schafft sie alle“ oder Prachtweib verdrischt männliches Staraufgebot.
Gut, Michael Douglas wird kein Haar gekrümmt, er ist präsent und einfach nur gut, aber andere wie Michael Fassbender mussten da schon mehr einstecken und er war nicht das einzige berühmte Gesicht, das hier von dieser ausnehmend hübschen Frau vertrimmt wurde. Ich möchte nicht behaupten, dass Gina Carano neben ihrer sportlichen und optischen Qualitäten völlig talentfrei ist, aber ihr schauspiel stand hier nicht im Vordergrund. Viel mehr rennt sie durch die Story und versucht mit wenigen Worten herauszufinden wer ihr was anhängen will und warum.
Dabei bleiben die männlichen Protagonisten konsequent auf der Strecke, sofern sie nicht völlig frei von Schuld sind und die weibliche Zuschauerin hat genügend Zeit sich völlig mit unserer Hauptdarstellerin zu identifizieren, also im besten Sinne und schon mal den ein oder anderen Kick an den Sitz des Vordermannes anzubringen, nur so wohlgemerkt, denn ausführlichere Trainingseinheiten folgen dann im hauseignen neuen Fitnesseckchen.
Schön anzusehen das alles und Soderbergh kann trotz der scheinbar 0815 Handlung immer wieder Akzente setzten. So bleibt er bei den Laufverfolgungen immer nah an der Protagnonistin, rennt mit ihr, wir hören sie atmen, sehen sie schwitzen oder fühlen förmlich den Schmerz, wenn sie abrutscht und vom Dach fällt. Momente der Action und doch der Entspannung, denn flüchten kann auch langatmig sein und eine Verfolgung erfordert Ausdauer –
und die hat Mallory Kane – bis zum Schluss hat sie den längeren Atem.
Sehenswert.
Übrigens: Im direkten Vergleich zu dem vom mir am Tag vorher gesehenen „Safe House“ ein Unterschied wie Tag und Nacht. Soderbergh zeigt wie man auch aus einer nicht ganz so starken Geheimdienstgeschichte noch einen ansprechenden Film zaubern kann.
USA 2011 – Regie: Steven Soderbergh – Darsteller: Gina Carano, Michael Fassbender, Ewan McGregor, Bill Paxton, Channing Tatum, Antonio Banderas, Michael Douglas, Michael Angarano, Mathieu Kassovitz, Julian Alcaraz – Länge: 93 min.
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Aha, doch deutlich begeisterter als Frau Flinkwert. Vielleicht sehe ich mir den sogar an, und wenns nur auf DVD ist…
Quatsch, da hab ich was verwechselt… 🙄
Schade, nur, dass Soderbergh auf die „geniale“ Idee kommen mussten, die Stimme der Hauptdarstellerin elektronisch zu verfremden (tiefer machen)…
Ich habe das Gefühl, du nimmst mir meine Rezensionen immer ein paar Tage vorweg 😉 Morgen wollte ich meinen Senf zu „Safe House“ geben und etwas später dann zu „Haywire“. Und interessanterweise sind wir uns bei beiden Filmen ausnahmsweise mal sehr verschieden. Während ich „Safe House“ mochte, hat mich „Haywire“ teilweise zu sehr gelangweilt. Und mich vor allem wegen der Musik zu sehr an „Ocean’s Eleven“ erinnert.
Ja natürlich erinnert die Musik an andere Soderbergh- Filme, ist ja auch sein Leib- und Magenkomponist.
Ist schon lustig, vielleicht sprechen die Filme einfach nur mit Erfolg andere Zielgruppen an. Ich fand Haywire wesentlich unterhaltsamer 🙂
Aha!
Die Geheimagentin hat heut augenscheinlich frei, wa!?..;-D
Wetten dass… Du morgen einen richtig fetten Schweinebraten
zubereitest. (Mit ordentlich Schwarten dran..;-))
Alaaaaaf!..;-)
Echt? Wusste ich nicht, hörte sich auch nicht so an o.O
Schweinebraten gibts hier nicht, kannst ne rohe Möhre knabbern, ist auch viel gesünder :)) ich muss mich jetzt fit halten ;D
Ach!
Von diesem „Gesund-Essen-Unfug“ hab ich mich schon länger
verabschiedet. Geschmack und Ethik stehen im Vordergrund..;-)
(Als Fachfrau weißt Du ja sicher auch, dass es per se kein
„gesundes Essen“ gibt. (Und beim „Rohe-Möhren-Knabbern“ bitte
das „Triglycerid“ nicht vergessen. Sonst geht das Beta-Carotin flöten.
(Aber was erzähl ich dir da, wa!..;-)
Morgen gibts leckeres Pangasius-Filet.
(Mit Nullgeschmack, aber billig..;-D
da kann ich dir in allem nur zustimmen.
Na da hat Dir „Haywire“ ja anscheinend besser gefallen als mir. Aber Dein Herz schlägt ja für Actionfilme mehr als das meine. 🙂 Ja, die Story war etwas undurchsichtig und verwirrend und da mich die Hauptdarstellerin (außer von ihren Kampfsportqualitäten her) nur irritierte, war ich irgendwann raus aus der Geschichte. 🙂
Nun war ich durch Dich bereits darauf vorbereitet, dass es verwirrend wird, dennoch fand ich ihn jetzt nicht verzwickter als einen Ocean-Film. Da fragt man sich ja auch immer: wie und warum und was? Und zum Schluss erklärt er dann alles :))
Dennoch gab es so einige, die der Sache irgendwann nicht mehr folgen wollten. Muss man mögen und ja klar Action mag ich, besonders so 😀