Beginners von Mike Mills
Inhalt:
Grafikdesigner Oliver ist in Trauer, er musste seinen Vater Hal zu Grabe tragen, doch das Leben geht irgendwann weiter auch für Oliver und so trifft der traurige Mann auf einer Kostümparty die außergewöhnliche Anna. Beide verlieben sich Hals über Kopf; beide haben echte Beziehungsprobleme und Oliver denkt oft an seinen Vater zurück, der nach 44 Jahren Ehe und dem Tod seiner Frau mit 75 Jahren endlich sein Coming Out hatte und die letzten Jahre bis zu seinem Tod seine Homosexualität offen auslebte.
Fazit:
„Beginners“ ist ein stark autobiografischer Film Mike Mills. Auch er ist Grafikdesigner und auch sein Vater hatte dieses späte Coming out. „Beginners“ ist aber auch eine komplizierte Liebesgeschichte. Zwei Menschen, die nie in der Lage waren eine Beziehung aufrecht zu erhalten finden zusammen und verlieben sich so richtig. Dabei trägt jeder sein Päckchen. Oliver blickt auf seine Kindheit, die er praktisch mit der exzentrischen und vereinsamten Mutter alleine verbrachte und die Zeit nach ihrem Tod, als sein Vater ihm offenbart, dass er schwul ist und das jetzt mit 75 auch voll ausleben will. Oliver hatte zeitlebens Probleme mit seinen Gefühlen umzugehen. Die dauerhafte Unherzlichkeit seiner Kindheit lässt ihn bis heute nur schwer Beziehungen aufbauen oder einfach nur fröhlich sein, was sich in der Trauer noch verstärk. Auf der anderen Seite haben wir die Schauspielerin Anna mit einer gestörten Beziehung zum Vater. Der ruft sie ständig an und will sich das Leben nehmen, was die junge Frau innerlich auffrisst.
Im Kontrast dazu stehen die eher heiteren Rücklblenden der letzten Jahre Olivers mit seinem Vater. Ein man, der endlich offen aussprechen kann, was er fühlt und es in die Welt posaunt. Trotz seiner Krebserkrankung steckt er voller Lebensfreude und Liebe, besonders zu seinem jungen Lebensgefährten.
„Beginners“ ist kein Überfilm, aber ich mag ihn. Weniger die seltsame Liebesgeschichte zwischen Oliver und Anna, als mehr die Geschichte seines Vaters, seiner Beziehung zu ihm und seiner Mutter. Hier zeigt sich auch wieder wie viel ein guter Schauspieler aus einem sonst eher mittelprächtigen Film machen kann – Christopher Plummer brilliert hier als auftauender Lebensbejahender Spätcomingoutler. Da geht einem das Herz auf, was der alte Herr da noch runterspielt.
Ewan McGregor als Oliver ist gut und Melanie Laurent als Anna… na ja, sie ist mir zu sehr Püppchen.
Dennoch insgesamt ein schöner sehenswerter Film, mit einem verständigen Jack Russell Terrier 🙂
Beginners USA 2011 – Regie: Mike Mills – Darsteller: Ewan McGregor, Christopher Plummer, Mélanie Laurent, Goran Visnjic, Bill Oberst Jr., Mary Page Keller, Jessica Elder, China Shavers – Prädikat: besonders wertvoll – FSK: ohne Altersbeschränkung – Länge:104 min.
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Servus!
Frauen bezeichnen Liebesfilme a priori
als „schöne Filme“. Das liegt in der Natur
des weiblichen Geschlechts..;-)
Bestes Beispiel sind Kundinnen in der VT,
die mich ab und an nach einem „schönen Film“
fragen und eben Liebesgeschichten meinen.
Also texte dich da nicht raus, Du CineWeib!..;-D
Mensch lies doch mal alles. :))
Eine der wenigen Liebesgeschichten hinter denen ich voll und ganz stehe ist: „Zimmer mit Aussicht“ :-))
Der hat mir tatsächlich noch wesentlich besser gefallen. 🙂 Ich mochte aber auch die merkwürdig anmutende Liebesgeschichte, noch mehr aber die zu seinem Vater. Christopher Plummer ist soo toll, ist Dir denn auch das eine oder andere Tränchen gelaufen?
Ja natürlich habe ich geheult :))
Ich schwankte tatsächlich zwischen 7 und 8 Punkten. Wäre die Laurent nicht gewesen, hätte ich ihn sicherlich noch besser beurteilt. Sie erinnerte mich hier total an Rosanna Arquette und ich musste die ganze Zeit an „Susan, verzweifelt gesucht“ denken :))
Ich verehre Plummer schon mein ganzes Leben. Er ist so großartig 🙂
Klar! Frauen wollen generell ein Zimmer mit „Aussicht“!
(Achtung! – „Doppelter Boden!“..;-))
Macht enorm Spass, dich zu triezen..;-D
Aber wirklich. Und sag mal, hat AWT mich eben als Weib bezeichnet? :))
Echt? Mich überhaupt nicht, aber ich gebe zu, dass ihr Gesicht gewöhnungsbedürftig ist. Ich finde aber, dass sie eine gute Präsenz hat.
Gut zu lesen, dass Du wieder in Hochform bist ;-))
:)) hast Du Dich angesprochen gefühlt? ^.^
Ja präsent ist sie absolut, nur einfach nicht so mein Typ. Wie gesagt sie ist so püppimäßig 🙂
och doch, das klingt so richtig nach nem film für mich.