Immer Drama um Tamara von Stephen Frears
Inhalt:
Irgendwo inmitten der britischen Provinz Dorset liegt das verschlafene Dörfchen Ewedown. Hier gibt es einfach nichts außer der Natur, vier Teenagern und dem Schriftsteller-Refugium Stonefield. Dieses ländliche Kleinod wird von Beth Hardiment und ihrem Mann Nicholas, populärer Krimiautor und chronisch untreu, geführt. Alles liefe seinen beschaulichen Gang, wäre nicht die Mutter der Kolumnistin Tamara Drewe gestorben, so dass diese, wenn auch nur für kurz, in ihr Heimatdorf zurückkehren müsste. Doch kaum angekommen, bringt die mittlerweile, dank Nasenoperation verhübschte, Tamara, Mann und Huhn mächtig durcheinander. Während sie ihr Elternhaus in Schuss bringt, um es zu verkaufen, angelt sie sich nebenbei den Drummer der Emoband Swipe, den sie eigentlich während eines Landauftritts der Band nur interviewen wollte und bringt dadurch das Seelenleben zweier Teenager dermaßen durcheinander, dass diese wiederum, aus Eifersucht, Tamaras Leben manipulieren und dadurch wiederum die ganze literarisch-bäuerliche Idylle auf den Kopf stellen und Dorset im Sex und Gossip Chaos versinkt – oder so ähnlich…
Fazit:
Die Arbeiten Stephen Frears sind so unterschiedlich wie nur irgendwas und so kann man „Immer Drama Um Tamara“ auch nicht wirklich mit einem seiner früheren Werke vergleichen. Das Drehbuch basiert auf der populären britischen Comicreihe „Tamara Drewe“ von Posy Simmonds, in der es um das ehemals hässliche Entlein Tamara geht, die nach einer Nasenoperation und Karriere als Kolumnistin in ihr Heimatdorf zurückkehrt und dort für reichliche Liebesdurcheinander sorgt. So räkelt sie sich verdammt sexy in kurzen Shorts über Zaun und Wiese, verdreht dem Gärtner und früheren Techtelmechtel Andy erneut den Kopf wie auch dem Kriminalautoren Nicholas und ist letztendlich mit dem Schlagzeuger Ben zusammen, den sie auf einem Provinzkonzert kennenlernt. So ganz durchschaut man Tamara nie und ihre Amourösen lassen sich schwer nachvollziehen. Immer wieder sieht man sie in tiefer Traurigkeit, die ganz offensichtlich aus ihrer verkorksten Jugend herrührt, in der sie nur wegen ihrer Nase gehänselt wurde und sie niemand wirklich liebte. Auch scheint ihre Mutter Alkoholikerin gewesen zu sein, denn jeden Schrank, den sie nach ihrem ersten Besuch nach deren Tod öffnet, ist voller leerer Flaschen. So sieht es aus, als würde sie jede schlechte Stimmung über eine Affäre kompensieren wollen. Auf der anderen Seite haben wir das biedere ländliche Schriftstelleridyll Stonefield, auf dem die meist resolute Beth herrscht, deren einzige Schwäche ihr treuloser Ehemann Nicholas ist. Beth ist Landwirtin, Muse, Versorgerin und Managerin und Nicholas wird zu spät merken wie wichtig diese Frau für sein Seelenheil ist.
Dann haben wir noch die zwei Teenager Jody und Casey, von denen besonders Jody so ihre feuchten Teenagerfantasien hat, unglaublich scharf auf Drummer Ben ist und die schier unglaublichsten Sachen anstellt, um erst Tamara und Ben auseinanderzubringen und dann zu entdecken, das der Kerl das Kaff verlässt und dann die noch unaussprechlicheren Sachen macht, um ihn wieder zurückzuholen.
Man kann dem Film zugutehalten, dass er mit der schönen und so fraulichen Gemma Arterton ist, die anzugucken schon die halbe Miete ist. Auch hat er durchaus Witz, wird letztendlich aber durch diese völlig durchgeknallten Teenager gerettet, denn machen wir uns nichts vor, selten hat Frears so harmloses Provinzidyll fabriziert. Wer mal Inspector Barnaby gesehen hat, dem kann ich verraten, auf dem Level bewegt sich hier alles nur etwas bunter.
Ohne Frage ein niedlicher, lustiger aber leider auch ein recht unwichtiger Film.
Großbritannien 2010 – Originaltitel: Tamara Drewe – Regie: Stephen Frears – Darsteller:Gemma Arterton, Roger Allam, Bill Camp, Dominic Cooper, Luke Evans, Tamsin Greig, Charlotte Christie, Jessica Barden, John Bett, Josie Taylor – FSK: ab 12 – Länge: 111 min.
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Inspektor Barnaby in etwas bunter, für diese Review gebe ich 10/10 !!!
Haha :))
Hihi, klingt für mich von der Planung her nach einem anregenden DVD-Abend.. 😉
bin jetzt auch endlich zum Schreiben gekommen. Momentan bin ich abends so platt, dass ich das nicht auch noch schaffe, habe jetzt den ruhigen Arbeitstag genutzt *lach*.
Ja, der Film war ohne Frage echt nett, und Gemma Arterton ist eine unglaubliche Schönheit. Aber mich stört immer noch, dass es keinen „Storytwist“ gab, Rache oder irgendwas, was ihr Handeln erklärt hätte. Und dann das glückliche Paar am Schluss, das passierte dann so holterdipolter, das fand ich dann etwas befremdlich. Für nen verregneten Sonntag Nachmittag auf DVD okay.
Unbedingt. Ist schon ein putziger Film und wenn man auf Gemma steht, macht er besonders spaß ;D
Dachte mir, dass Du viel zu tun hast.
Ja lustig aber harmlos. Das sehen wir ja praktisch gleich 😀
10 Punkte für das Wort „Liebesdurcheinander“!..;-))
..“Frauen müssen küssen“..;-D
Ich hab übrigens ’nen passenden Groove
für dich. (Blogstube)
Da steppen die Weibchen!..;-)
wie immer am ende des jahres, plötzlich werden alle munter, laden ihre sachen bei mir ab und gehen dann in weihnachtsurlaub *lach*.
:)) hätte ich meinen rechten Arm drauf verwettet, dass Du hier drauf anspringst.
Ja „Liebesdurcheinander“ klingt so herrlich nach Pilcher was?! ^.^
Wissen ja auch alle, dass Du ihnen die Sachen nicht um die Ohren haust wie sie es andersherum machen würden ^.^
Vielleicht solltest Du wenigstens Pupskissen auf deren Bürostühlen installieren – einfach irgend eine kleine Rache ;D
*lach* nein, ich räche mich mit nettigkeit.
Du, Watteflöckchen :))
Oh Gemma…. ^^
i’m so fluffy 🙂
:))