Nicht selten lese ich Kritiken, die für meinen Geschmack nicht nur total überheblich und gestelzt geschrieben sind, sondern auch völlig am Film vorbeirasen. Aber dieses „Problem“ habe nicht nur ich und es ist auch nicht neu. Noch Top aktuell daher Loriots Verarbeitung des Themas:
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ja, das ist absolut herrlich.
ja loriot ist klasse. hast du ein beispiel für eine wenig gelungende rezension?
:)) es geht ja weniger um nicht gelungen, als mehr um ellenlange hochgestochene Ausführungen von Filmwissenschaftsstudenten, die ihr gesammeltes Erlerntes in Filmblogs ausgießen. Da wird Kunst hineininterpretiert, wenns angesagt ist und verrissen, sobald ein Tick zu viel Action drin ist. Gute Beispiele finden sich auf Critic.de.
Ich sage nicht, dass die Herren nix können, aber man kann einen Film auch totquatschen.
Hallo,
Ah, ich glaube du meinst z.B. die Kritik von Nino Klingler zu „The American“ auf critic.de. Ich kann mit solchen Reviews auch wenig anfangen. Dieser Stil ist mir zu abgehoben, ausgrenzend und unpersöhnlich. Kenne aber viele die solch intellektuelle Wortakrobatik mögen. Das Gegenteil sind dann Film – Blogkritiker/innen die nur schreiben das der Film „langweilig“ und „schlecht“ war ohne es ansatzweise zu begründen (oft auf ofdb.de zu finden).
Der Vorteil ist, wenn man Kritiken verschiedener Blogs, Filmseiten und Zeitungen ließt und vergleicht, dann bleibt man irgendwann bei einzelnen Seiten und Autoren hängen die seine eigenen Vorlieben teilen (z.b. Schreibstil, spannende gegenteilige Sichtweisen, Genrekenntniss u.s.w.) Das merkt man sich und kann dann später gezielter zu Filmen suchen.
Bei critic.de schreibt z.B. auch Rochus Wolff (Butt-kicking Babes). Dessen Sichtweise auf (Genre-)Filme finde ich sehr treffend.
Tschüss
Ja Herr Klingler ist anstrengend und absolut konträr zu meinem Geschmack :))
Rochus mag ich, auch, wenn wir nicht immer gleich auf sind, er schreibt aber wesentlich angenehmer.
Und ja natürlich lese ich auch ganz unterschiedliche Meinungen und das gerne. Irgendwann kenne ich meine Pappenheimer und weiß wie ich den Film finden würde, auch bei Leuten, mit denen ich niemals der gleichen Meinung bin.
Loriots Werke werden wohl auch noch für weitere 50 Jahre topaktuell bleiben – vieleicht sogar darüber hinaus 🙂
Ich gebe ja schon seit Jahren nicht mehr viel auf „professionelle“ Kritiken.
Jede mittelmäßig geschriebene Meinung eines Menschen, der Filme mit meinen Augen sieht, ist mir mehr wert, als die hochtrabende, orthografisch perfekte Rezi eines selbsternannten Halbgottes in Schwarzweiß.
OMG, looooooooooool! Danke für das Video und den Hinweis auf critic.de! Ich hab dort grad die Rezension zu „The American“ gelesen. Das klingt ja alles plausibel und gut durchdacht, ist aber so blumig geschrieben, dass ich an einer Stelle fast meinen Kaffee ausgespuckt hätte ;D. Ich hab bei meinen Artikeln an manchen Stellen auch die Befürchtung, dass ich etwas geschwollen klinge. Allerdings ist das bei mir dann nur ein missglückter Versuch rüberzubringen, wie sehr ich Filme liebe, und nicht etwa, dass ich mir was auf meine Schreiberei einbilde. Der Vorwurf der filmkritischen „Selbstverliebtheit“ drängt sich bei so gestelzten Rezensionen wie bei „The American“ schon ein wenig auf… Am schlimmsten finde ich Artikel, in denen am Anfang erstmal ganze Absätze darauf verwendet werden zu zeigen, dass man sich im Genre gut auskennt. Noch dümmer wird das, wenn der Rezensent dann derart fixiert auf seine filmhistorische Perspektive ist, dass die Interpretation des Films in die Hose geht, weil er z.B. nicht erkennt, was den Film von seinen Genrevorgängern unterscheidet.
:)) Ich hatte die Kritik zu „The American“ schon fast verdrängt, als der gleiche Mann „The Town“ für mein empfinden so niedergemachte. An manchen Stellen dachte ich schon, der saß in einem anderen Film. Und wenn ich solche Rezensionen lese, muss ich dann zwangsläufig an den Loriot-Sketch hier denken ^.^
Genau. Ich bin immer wieder überrascht wie „zeitlos“ seine Sachen sind. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man die ein oder andere „historische“ Person noch kennt (ich denke da an Grzimek), aber lustig ist es auch so.
Ach, viel drauf geben tue ich auch nicht, dennoch finde ich es schon spannend verschiedene Meinungen zu lesen und zu hören und so vielleicht nochmals über einen Film oder Buch nachzudenken, es anders zu beleuchten.
Nicht zu vergessen auch die Featurettes auf den DVDs, wo jeder einzelne erzählt wie großartig dieser Film ist, wie bedeutungsvoll, und wie facettenreich der Charakter den man spielt (und wenn diese Figur auch nur dumpfbackig guckt und zwei Worte spricht :)))
Ja und die wahrscheinlich frei erfundenen „Lustigen Vorfälle“ an Set. Die werden einem dann in jedem Interview aufs Brot geschmiert, auch wenn der Dreh schon hundert Jahre zurückliegt :))