Yetis,VanilleeisUndDieUnendlichkeit

Inhalt:
Was für eine Nachtschicht. Da geht Judy in die Kühlkammer, prompt sitzt dort ein Yeti und frisst das Vanilleeis. Ok, am besten man ruft die Tierrettung an. Nachdem Judy zur kryptobiologischen Unterabteilung weiter vermittelt wird und das Problem schildert, steht auch schnell ein Fachmann und Einfänger vor der Tür. Gut, er ist blau und verwandelt den Yeti in einen Stein und hat als Assistenten ein Papiermännchen, dessen Bewusstsein irgendwo in der sechsten Dimension Frau und Kinder hat, aber niemand macht sich darüber ernsthafte Gedanken. Auch als aus einem Yeti drei werden und Judy am nächsten Tag in ihrer Wohnung ein echtes Trollproblem bekommt – die Erinnerung daran ist schnell verflogen…

Fazit:
Diesmal bin ich etwas „vorbelastet“ an den neuen Martinez gegangen, war der Vorgänger wirklich extrem gut und die Erwartungshaltung entsprechend. Aber was soll ich sagen?
Ich war eins fix drei durch und nach kleinen Anlaufschwierigkeiten ziemlich begeistert. Ich mag Martinez Humor einfach und finde zudem, dass er wirklich gute Ideen hat.
„Monster Kontrolle“ spielt ähnlich wie „Diner des Grauens“ im ganz normalen Alltagsleben in der Jetztzeit und konfrontiert ganz normale Menschen (oder solche, die sich dafür halten) mit allerlei Übersinnlichem. In „Monster Kontrolle“ trifft es Judy, eine junge Frau, die es in ihrem Leben nie leicht hatte. Irgendwie geriet sie ständig in Schwierigkeiten, Zerstörungen und Chaos waren ihre Wegbegleiter und alle nahmen an, sie wäre ein echtes Bad Girl. Im Laufe der Geschichte wird sich jedoch zeigen, dass das nur ein Teil der Wahrheit ist.
Eine weitere Hauptperson ist Monster, ein Mensch, der dank dem Kontakt mit irgendwelchen „kryptobiologischen“ Körpersubstanzen ein Wissender ist, darum mit Magie vertraut ist und nach der scheinbar knapp bestandenen Prüfung nun als eine Art Kopfgeldjäger für magische Wesen unterwegs ist, die er mit Hilfe von Zauberrunen in Steine verwandelt, um sie dann gewinnbringend zu verscherbeln. Monster wechselt im Schlaf seine Körperfarbe, die ihn mit verschiedenen Fähigkeiten ausstattet. Seine rechte Hand ist das Papiermännchen, ein Wesen aus der sechsten Dimension, dass sich trotz seiner intellektuellen Überlegenheit und der ständig aufflammenden Überraschung wie eine primitive Daseinsform wie der Mensch überleben kann, bereitwillig Monster zu Diensten ist und zwar in Gestalt einer polymorphen Origamigestalt.
Martinez geht hier in die Vollen. Nach dem ersten Kontakt mit allelerlei „kryptobiologischen“ Wesen, die zufällig in rauhen Massen auftreten und dem Protagonisten mehr Arbeit verschaffen als ihm lieb ist, läuft die Geschichte auf den Kampf um dieses Universum hinaus.
Martinez erschafft wieder Mal unglaubliche Figuren und Verhältnisse, von der vertraglich an die Beziehung gebundenen Sukkubus Freundin bis hin zur Riesenfrau Ed, die ein Pferd war oder sexbesessenen Engeln bis hin zu Menschen, die vor den ungeheuerlichsten Monstren stehen und diese gleichmütig hinnehmen, um sie dann gleich wieder zu vergessen.
Auch in diesem Roman schafft es Martinez ein Gleichgewicht aus Grölhumor und ziemlich feinsinnigen Gedanken über den Mensch an sich und das Universum für sich. Verdammt gut hierbei das Origamimännchen!
Insgesamt eine weiteres empfehlenswertes A.Lee Martinez-Fantasybuch (für alle Nicht-Pratchett-Fixierten-Und-Vergleichenden) ein wirklicher Spaß und Genuss!

A. Lee Martinez Monsterkontrolle Die Schonzeit für Mutanten ist vorbei! Erschienen: Mai 2010 Aus dem Amerikanischen von Karen Gerwig 84 Seiten Kartoniert ISBN: 978349226702