IstDasEineBazooka?

Kick Ass von Matthew Vaughn

Inhalt:
Dave Lizewski ist der klassische Durchschnittstyp. Er ist weder Nerd noch der Volltrottel vom Dienst, dümpelt unscheinbar an seiner High School herum und wird regelmäßig von ein paar Kietzkriminellen abgezockt.
Während er so mit seinen Kumpels im Comicladen abhängt, stellt Dave die Frage, warum eigentlich niemand versucht ein Superheld (ohne Superkräfte) zu werden. Derweil Daves Freunde noch nicht ausgelacht haben, hat er schon seinen eigenen Entschluss gefasst und über den Onlineversand ein angemessenes Kostüm bestellt – der Kampf gegen das Böse kann beginnen. Leider endet der erste Zusammenstoß mit den „üblichen Verdächtigen“ für Dave im Krankenhaus; keine Waffen und mangelnde Kampftechnik wurden ihm schnell zum Verhängnis. Dave lernt dazu und so kann er nach seiner Genesung tatsächlich einem Mann das Leben retten und wird dank der modernen Handytechnik schnell zum MySpace-Superstar. Und als Dave auf Hit Girl und Big Daddy trifft, bekommt sein Kampf gegen das Böse eine ganz neue Qualität.

<

p>Fazit:
Warum wird Gewalt, die von einem minderjährigen Mädchen ausgeübt wird in einem Film wie „Leon“ bejauchzt und in einem Comic wie „Kick Ass“ strengstens verurteilt? Ich weiß es nicht. Vielleicht weil Mathilda Ansätze von Skrupel hatte?
Nichtsdestotrotz ist „Kick Ass“ Comic; überzogen, skurril, realitätsfern wie es nur geht und meiner Meinung nach auch nicht gewaltverherrlichender als besagter Vergleichsfilm. 
Und auch wenn Matthew Vaughn von den Fans des Comics und allen anderen mächtig Schelte einstecken musste, ist „Kick Ass“ durchaus ein Film mit einem guten Unterhaltungswert, schon weil Superhelden ohne Superkräfte stets einen nicht zu unterschätzenden humoristischen Faktor haben.
Dave Lizewski beschließt im Schutz eines Versandhaus-Superheldenkostüms der Gerechtigkeit Platz zu verschaffen und muss dabei selbst extrem Prügel einstecken. Zu unserer großen Überraschung ist dieser Durchschnittstyp dadurch überhaupt nicht demotiviert, sondern macht ziemlich enthusiastisch weiter, wird dank des Internets zu einer Berühmtheit und bekommt auch noch die Traumbraut! So viel zum Teenagerkomödienpart.
Daneben sehen wir die tragische Figur des Big Daddy, der Ex-Bulle, dem seine hochschwangere Frau vom Gangsterboss Frank D’Amico ermordet wurde. Das Kind konnte gerettet werden und wurde von ihm zu einer Killermaschine abgerichtet. Ob die beiden als Superhelden bezeichnet werden können, mag ich bezweifeln wie die Unabdingbarkeit ihre Gegner zu töten. Big Daddy führt seinen ganz eignen kleinen Privatkrieg gegen D’Amico ohne Rücksicht auf Verluste und dem Seelenleben seiner Tochter.
Auf der dritten Seite dann der Gangsterboss und sein Sohn. Vater Frank ist der klassische Gangsterstereotyp etwas an den Zeitgeschmack angepasst, aber ansonsten wie aus dem Bilderbuch. Skrupellos versucht er sein Imperium zu halten und missbraucht ebenfalls sein nach Aufmerksamkeit lechzendes Kind, Sohn Chris, zur Bekämpfung des Gegners.
Bei so viel Gewaltpotential ist es dann auch nicht verwunderlich, dass das Aufeinanderprallen der Fraktionen nicht ganz unblutig von statten geht und auch „Superheld“ KickAss zur Waffe greift.
Insgesamt lässt mich „Kick Ass“ mit etwas gemischte Gefühlen zurück. Diese Mischung aus „Coming-Of-Age“-Kram und Actioncomic ist nicht durchweg gelungen, die Figuren hätten etwas mehr Tiefe haben dürfen, aber im Großen und Ganzen ist der Film Ok. 
Dave Lizewski als Kick Ass ist ehrlich gesagt nicht der Rede wert, aber dafür machen Chloe Moretz als Hit Girl, Nicolas Cage als Big Daddy, Christopher Mintz-Plasse als Chris D’Amico und Mark Strong zündeinkerzleinan als Frank D’Amico ihre Sache wirklich hervorragend.

USA 2010 – Regie: Matthew Vaughn -Darsteller: Aaron Johnson, Christopher Mintz-Plasse, Mark Strong, Chloë Moretz, Cark Duke, Lyndsy Fonseca, Evan Peters, Nicolas Cage, Tamer Hassan – FSK: ab 16 – Länge: 117 min.