Cargo von Ivan Engler
Inhalt:
Im Jahr 2237 ist die Erde dem Ökokollaps erlegen. Saurer Regen hat den Planeten unbewohnbar gemacht und die letzten Menschen flüchten sich auf eine riesige Raumstation im terrestrischen Orbit. Die, die es sich leisten können gehen noch weiter und siedeln auf dem 5 Lichtjahre entfernten erschlossenen Planeten Rhea. Dort herrscht das Paradies.
Auch die junge Ärztin Laura möchte zu ihrer Familie nach Rhea, braucht aber noch das notwendige Geld dafür und heuert auf einem ziemlich heruntergekommenen Raumfrachter Kassandra an. 4 Jahre Reise zur Raumstation 42, einem Zwischenposten zur Erschließung weiterer Planeten, Lieferung von Material zu Ausbau und 4 Jahre zurück. Praktisch die gesamte Reise im Tiefschlaf bis auf die 8 Monate Dienst.
Während Lauras Schicht hat sie jedoch zunehmend das Gefühl, dass sie nicht die Einzige ist, die wach ist. Irgendetwas stimmt nicht und so erkundet sie die dunklen Gänge der Kassandra, mit katastrophalen Folgen.
Fazit:
Mit Cargo ist nun der erste schweizer Science Fictionfilm auf dem Markt und er hat mich nicht enttäuscht. Zwar handelt es sich um keinen Überflieger, aber aus dem kleinen Geld hat Ivan Engler einen stattlichen düsteren Film geschaffen, der von der Stimmung und Aussehen teilweise an den ersten Alien erinnert, inhaltlich kleine Anleihen an Matrix nimmt und insgesamt durchweg spannend daherkommt.
Angefangen bei der terrestrischen Raumstation, einer riesenhaften rotierenden Stadt im Orbit der Erde, bis hin zum Kontainerschiff, das außen wie eine Tube aus dem Wüstenplanet und innen eher wie die Nostromo aussieht, wirkt alles sehr „zeitlos“ und unaufgeregt scifimäßig. Ein Look an den man sich gewöhnt hat, der deshalb aber nicht überholt ist, im Gegenteil, gewinnt er doch an Authentizität. Ohne zu viel verraten zu wollen, die Geschichte ist nicht der Durchbruch und in Abwandlungen schon erzählt, wurde aber in dieser Variante durchaus nett und spannend aufbereitet. Ein Crewmitglied auf einem riesigen Containerschiff fühlt sich in der einsamen 8 Monate andauernden Einzelschicht beobachtet und entschließt sich Nachforschungen anzustellen. Als sie an ihre Grenzen stößt und merkt, dass etwas nicht stimmt, weckt die Ärztin Laura den Sicherheitsbeamten und den Kapitän des Frachters und sie untersuchen die Frachträume. Während der Kontrolle stellt Laura fest, dass das Schiff nicht vollständig beladen wurde, doch ehe sie diese Tatsache verdaut hat, stirbt auch schon der Kapitän und der „Skymarshall“ und sie stellen zudem fest, dass die Ladung auch eine ganz andere ist als vorher angegeben. Die gesamte Crew wirkt aufgeweckt und die Katastrophe nimmt ihren Lauf, denn Laura und der Marshall sind auf ein böses Geheimnis gestoßen.
Schade nur, dass trotz der durchweg ordentlichen Darsteller, man keinen so wirklich ins Herz schließen kann. Die Charakter haben praktisch keine Tiefe, kaum Nuancen und so geht auch ein Claude-Oliver Rudolph einfach im Nichts unter. Traurig, da wäre noch Luft gewesen.
Insgesamt ist „Cargo“ trotz seiner 120 Minuten ein durchweg spannenden, gleichzeitig aber ein auch sehr ruhiger Science Fiction, den man wirklich gut sehen kann. Im Kino wohl nicht, aber auf DVD und bestimmt auch mal auf 3Sat oder Arte.
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p>Cargo – da draußen bist Du alleine; 2009 ; Regie: Ivan Engler, Ralph Etter, Drehbuch: Arnold Bucher u.a.; Land: Schweiz; Länge 120 Minuten; Atlantis Pictures
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Ich fand den Trailer wirklich interessant.
Gibts „Cargo“ schon auf DVD?
Warum nur wollt ihr Frauen
ständig Filmdarsteller ins Herz schließen??? ;-D
Hab das „Drama“ schon vor der Disc-Veröffentlichung gesehn.
Wichtig bei solchen „Kammerspielen“ sind Schauspieler
Score und Set-Design.
Zu Darsteller hast Du dich ja schon geäussert. 😉
Score und Set würde ich mit 2-3 (Schulnote) bewerten.
Mir hat „Pandorum“ (Movie) wesentlich besser gefallen.
So siehts aus.. 😉
Hört sich spannend an, den will ich mir auch anschauen!
Aber was ist denn eine „Tube“ beim Wüstenplanet?
Ja natürlich, sogar auf Bluray.
Pandorum fand ich auch besser.
Hier war der Score war ein echter Schwachpunkt, den fand ich nicht so gut, aber das Set war in Ordnung. Die albernen Uniformen fand ich nicht so prickelnd, darum gab es ja auch ein Pünktchen weniger 😀
Habe ich mal so genannt. Die Langstreckenschiffe sahen doch auch wie riesige Zigarren oder Zylinder, daran hat das Kontainerschiff sehr erinnert.
Ich muss mir den FIlm nochmal ansehen. Meinst du den alten oder den neuen?
Wüstenplaneten? Natürlich den Lynch.
„Bluray“???
Das ist doch bestimmt irgendeine sexuelle Perversion!
Damit will ich nichts zu tun haben 😉
BOT:
Ich habe „Cargo“ vor ein paar Tagen noch nicht in meiner Videothek finden können, obwohl die Sci-Fi Abteilung eigentlich recht überschaubar ist.
Aber: Gut zu wissen, dass er schon raus ist, ich werde beim nächsten Besuch mal nachhaken 🙂
Ok ok Blu-ray-Disc :)) Ich nehme das mit der Schreibweise nicht immer so genau. Aber nichtsdestotrotz drücke ich mich auch drum. Da hängt wieder so viel High-Tech-Kram und Geldausgabe mit dran.
Danke für die Kritik. Hatte ihn schon in der Videothek stehen sehen, war aber noch unentschlossen. Jetzt wird er mal mitgenommen.
Bei Science Fiction-Filmen habe ich stets eine hohe Toleranzgrenze, weil ich das Genre einfach sehr gerne mag – das als Warnung :)) Der Film hat wie AWT schon richtig bemerkte was kammerspielartiges und Deutsch sprechende Schauspieler muten in solchen Streifen erstmal komisch an, aber ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.