Greenberg von Noah Baumbach
Inhalt:
Der in New York lebende Roger Greenberg, gescheiterter Musiker und Schreiner, kommt frisch aus der Nervenheilanstalt und möchte erstmal nichts machen. Da hat er Glück, denn sein jüngerer erfolgreicher Bruder fährt mit der Familie 6 Wochen nach Vietnam und braucht dringend einen Haus- und Hundehüter in L.A. In der alten Heimatstadt angekommen findet sich Roger nur schwer zurecht, denn er hat mit der Außenwelt echte Probleme und steckt rein intellektuell noch in der Pubertät fest. So findet sich nur eine Person, die in Greenberg etwas besonderes sieht: Florence, die Assistentin seines Bruders.
Fazit:
Ein paar Tage musste ich schon drüber schlafen, über dieses echte Indie-Dramadebakel aus den Händen von Noah Baumbach und Jennifer Jason Leigh. Ich weiß nicht wer was mit dem Film anfangen soll. Der namensgebende Protagonist Jason Greenberg ist ein 40 jähriger, irgendwann in der Pubertät steckengebliebener Soziopath und ein Egomane vor dem Herren. Baumbach zeigt uns nun 6 Wochen aus dem sinnfreien Leben dieses Mannes. Alles plätschert dahin und eigentlich bringt uns die Handlung nicht weiter, weder bei der Person Greenberg, noch sonst und man hat den Eindruck, Baumbach weiß selbst nicht wohin die Reise geht. Roger schreibt Beschwerdebriefe an jeden Dienstleister den er genutzt hat, versucht mit seinen alten Freunden Kontakt aufzunehmen, doch sein Desinteresse am Leben der anderen, lässt die Leute sich abwenden, er fährt nicht selber Auto, braucht ständig einen Chauffeur und sieht sich und seine Musik als Nabel der Welt. Es gibt nur wenige Momente, in denen man denkt, dass etwas in seinem Kopf passiert, doch zerfallen diese schon kurze Zeit später, weil Greenberg irgendwas dämliches von sich gibt. Eigentlich möchte man sich der Leinwand entziehen, wäre da nicht die talentierte und mit der eindeutig viel interessanteren Rolle versehene Greta Gerwig. Diese Person spielt den Twen Florence, die als Assistentin Greenbergs Bruders dazu verdammt ist sich um Roger zu kümmern. Sie verzeiht ihm alles und sieht etwas in ihm, was allen anderen verborgen bleibt, ja lässt sich sogar mit ihm ein. Ich wünschte, der Film hätte Gerwig mehr und Stiller weniger Raum gegeben, es wäre ein erträglicher und weitaus lohnender Film herausgekommen. So ist „Greenberg“ nur ein lauer Versuch eines Indiefilmes über einen emotional gestörten Mann, der eine seiner schönsten Szenen, nämlich die lange Einstellung Gerwigs beim Autofahren auch noch geklaut hat.
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p>Greenberg USA 2010 – Regie: Noah Baumbach Darsteller: Ben Stiller, Greta Gerwig, Rhys Ifans, Jennifer Jason Leigh, Brie Larson, Juno Temple, Chris Messina, Susan Traylor, Mark Duplass, Merrit Wever, Dave Franco, Max Hoffman, Chris Coy
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Woraus geklaut?
Ja, der Film ist völlig sinnentleert.
Jackie Brown.
ah, okay, ich glaub, ich kann mich sogar erinnern, wobei ich den Film ziemlich verdrängt habe.
Echt, Du mochtest ihn nicht? Ist einer meiner Lieblingsfilme.
Nicht mögen, wäre zu viel gesagt, aber ich halte ihn für den schwächsten Tarantino.
*lach* da sind wir aber gaaanz unterschiedlicher Meinung.
Ja, sieht wohl so aus. Dafür war ich noch in der Spätvorstellung von Legion. KOTZ!
Schon gelesen :))
Och, auf den habe ich mich eigentlich gefreut. Mmmh, vielleicht reicht ja die DVD. Greta Gerwig kenne ich aus diesem erschreckend langweiligen „Baghead“…
Vielleicht kannst Du dem Film ja was abgewinnen, aber ich fand ihn echt uninteressant und überflüssig.
Wie ist denn die Musik? James Murphey (LCD Soundsystem) hatte da seine Hände mit drin.