Hard Candy von David Slade
Inhalt:
Hayley und Jeff chatten seit drei Wochen und Hayley ist der Meinung es wäre an der Zeit sich zu treffen, im richtigen Leben, ganz leibhaftig. So richtig normal ist das auch nicht, denn Hayley ist erst 14 und Jeff ist erfolgreicher Modefotograf und 32. Aber Hayley ist ein aufgeweckter Teenager und ein Wort ergibt das nächste und beide fahren zu Jeff nach Hause. Es wird geplaudert und geflirtet Hayley mixt Cocktails, Jeff wird schlecht … und wacht an einen Stuhl gefesselt wieder auf. Der Spaß ist vorbei. Hayley hält ihn für einen Pädophilen und so unvorbereitet war das alles auch nicht. Für Jeff beginnt eine schmerzhafte Zeit.
<
p>Fazit:
Hui da hat aber mal einer mächtig die Rollen vertauscht.
Nachdem der Zuschauer sich noch fragt, was das mit den beiden werden soll und sehr wohl die versteckten Hinweise auf verschwundene Mädchen registriert hat, fürchtet, dass die Kleine nun gleich eins über de Rübe kriegt, passiert schwupps genau das Gegenteil. Das vermeintliche Opfer wird Täter und umgekehrt der vermeintliche Täter findet sich in der unterlegenen Position wieder. Slade inszenierte dieses Kammerspiel in klaren bunten Farben, dermaßen ästhetisch, dass man schon fast vergessen mag hier ein echtes Selbstjustizdrama zu sehen. Ohne wirkliche Beweise hat sich die Protagonistin darauf eingeschossen einen pädophilen Mörder in ihren Fängen zu haben. Doch will sie seinen Tod oder ihn nur grausam quälen? Ist er schuldig oder „nur“ ein Voyeur? Slade lässt uns bis zum Finale zappeln, reisst uns hin und her. Anti- und Sympathie wechseln die Fronten, um uns ständig in Unsicherheit zu wiegen.
„Hard Candy“ ist kein Zuckerschlecken. Kann Selbstjustiz richtig sein? Wie bestraft man einen Kinderquäler oder -mörder angemessen? Habe ich angesichts der Unaussprechlichkeit solcher Verbrechen nicht ähnlich Fantasien?
Für mich ist „Hard Candy“ keinesfalls ein Aufruf zur Selbstjustiz, die Handlung ist dafür zu künstlerisch und zu konstruiert, das Mädchen fast schon zu ausgekocht für eine 14jährige, vielmehr bringt er den Zuschauer zum Nachdenken – über sich selbst.
USA 2005 – Regie: David Slade – Darsteller: Patrick Wilson, Ellen Page, Sandra Oh, Jennifer Holmes, Gilbert John – FSK: keine Jugendfreigabe – Länge: 103 min.
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den hab ich immer noch nicht gesehen. muss ich unbedingt nachholen.
Ich bin auch froh, dass ich ihn endlich mal gesehen habe 😀
Jaaa, das ist ein hervorragender, so kleiner und doch so großer Film! Ausserdem war es für mich ein Film, bei dem ich zwei so wunderbare Schauspieler, Ellen Page und Patrick Wilson für mich entdeckt habe.
Ja Patrick Wilson ist wirklich gut, obwohl er zuerst „blass“ wirkt, hat er wirklich was drauf und Ellen Page ist ohnehin talentiert.
Patrick Wilson hat mich dann spätestens in dem wunderbaren, sehr zu empfehlenden Drama „Little Children“ mit Kate Winslet umgehauen.
Oh, du hast ihn schon gesehen? Ich bin ja mal gespannt!
Schon ist gut :)) Er lohnt sich auf jeden Fall.
Sagte ich doch, dass er gut ist 🙂
Hatte auch nicht den geringsten Zweifel 😀