Radio Rock Revolution von Richard Curtis
Inhalt:
Das Vereinigte Königreich 1966; trotz der stetig zunehmenden Beliebtheit von Rock- und Beatmusik unter den Jugendlichen weigern sich die konservativen staatlichen Sender wie die BBC mehr als 2 Stunden der populären Rhythmen auszustrahlen.
Doch es gibt aufständische Piratensender, deren Betreiber sich völlig legal, finanziert durch Werbemittel, von Schiffen auf der Nordsee senden. Einer der erfolgreichsten von ihnen ist Radio Rock und dessen Inhaber Quentin. Doch der Regierung sind diese wilden Sender ein Dorn im Auge und so setzten sie alle Mittel ein den Piratensendern den Garaus zu machen.
Fazit:
Die Geschichte erzählt die letzten Monate auf dem Schiff des Piratensenders Radio Rock. Der Schüler Carl wird von seiner Mutter zu Patenonkel Quentin aufs Rockboot gebracht, damit er den Zigaretten und besonders den Drogen entsagt. Na und da ist er natürlich genau richtig. Es erwartet ihn ein verwegenes Team von Radiomoderatoren und Helfern, das an Schrägheit kaum zu übertreffen ist. Carl findet in den nächsten Monaten nicht nur seinen Vater auf dem Schiff, sondern verliert auch seine Jungfräulichkeit, findet sein zu Hause und wird Zeuge des Widerstandes gegen das von der britischen Regierung beschlossenen Schifffahrtschutzgesetztes, das das Betreiben von Piratensender unterband.
Radio Rock Revolution ist ein echter Funfilm mit viel netter 60er Jahre Mucke. Keine komplexe Story, keine tiefgründigen Charaktere, sondern der bloße Spaß an der Musik und der Versuch etwas Sechziger-Jahre-Gefühl rüberzubringen. Für meinen Geschmack hat das Curtis ganz gut hinbekommen. Auch wenn nicht jeder Song 66 bereits existierte, machte die beeidruckende Zusammenstellung an guten Schauspielern, die gute Maske und Kostüme die ein oder andere Unstimmigkeit wieder wett.
Aus heutiger Sicht kaum nachzuvollziehen wie sich die konservativen Altvorderen gegen den Jugendtrend zu wehren versucht haben, aber tatsächlich hatten auch die heute so ordentlich anmutenden Bands in den Sechzigern mit ihren „langen Haaren“ keinen leichten Stand und von einer Präsenz in den Medien wie heute gab es nicht.
Curtis drehte den Film auf der Grundlage der Geschichte des Piratensenders Radio Caroline, dessen Betreiber die Musik seiner Label nicht in die öffentlichen Sender bekam und somit sein eigenes Radio gründete. Dieser Piratensender war für die Entwicklung der Popmusik der Sechziger Jahre von größter Bedeutung und machte Bands wie the Who und Status Quo erst bekannt.
„Radio Rock Revolution“ ist ein unterhaltsamer Streifen, der lustig wie rührselig ist, ein beachtliches Aufgebot an guten Schauspielern aufzuweisen hat und für jeden Musikfan, der es nicht allzu genau nimmt, einfach Spaß macht. Sehenswert.
<
p>Großbritannien 2009 – Originaltitel: The Boat that Rocked – Regie: Richard Curtis – Philip Seymour Hoffman, Bill Nighy, Rhys Ifans, Kenneth Branagh, Nick Frost – besonders wertvoll – FSK:ab 12 – Länge: 135 min.
Entdecke mehr von DasDingAufDerSchwelle
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Kann man sich durchaus einmal angucken.
(Kryptische Bewertung a’la Firmen-Zeugnis.. 😉
Auch im Alpenland gabs Radiopiraten.
Anfang ’80 sendete Radio M1 (Sterzing/Österreich/Grenznähe Bayern)
unerlaubterweise ein nonkonformes Radio-Programm
Richtung München (und Umland).
Es war quasi die Erlösung. 24 Stunden Melodic-Rock Musik.
Nonstop-Music – Kein Blabla – Keine Kackwerbung.
„Wir“ hingen quasi Tag und Nacht am Radio.
Die Tape-Recorcorder liefen heiss. 😉
Es war wie quasi akustisches Manna. ;-D
Natürlich entzürnte dies den Radio-Monopolisten
(Bayrischer Rundfunk). Eine Abschaltung wurde erzwungen.
Radio M1 machte aber munter weiter.
Nach ein paar Jahren war Radio M1 legal direkt
in und um München auf Sendung. (Noch Nonkonform)
Nachdem der Sender dann irgendwann zu Radio Energy
umbenannt wurde, die Verantwortlichen sich dem Format
anderer inzwischen legalen Privatsender anpassten,
war Radio M1 Geschichte.
Übrigens hab ich mir selbst seinerzeit einen
(verbotenen) UKW-Sender-Bausatz besorgt.
(Elektronik-Bastler)
Die Leistung reichte aus, um meinen Wohnort komplett
auf per Frequenz-Überlagerung zu beschallen.
Ich wählte meist den Generalsender Bayern3. 😉
Der Sound kam vom Tapedeck. War ungeheuer spassig. 😉
(Man durfte es nur nicht übertreiben, sprich nur in
unregelmäßigen, nicht zu langen Sessions senden,
um nicht von mobilen Peilsender-Buben der Post geortet zu werden.
Sicherlich denkst Du dir:
Soviel textet der doch sonst nicht.. 😀
Ich fand den auch richtig nett. Eigentlich ja schon ein Muss durch die tolle Besetzung.
Geil! Darf ich dich kennen? Dann würde ich nen echten Radiopiraten kennen, das wollte ich schon immer!!! :yes:
(an M1 erinnere ich mich noch gut!!!)
ja, die 8 punkte hab ich glaube ich auch gegeben, der macht einfach total viel spaß und die leute sind alle klasse.
Hoffe mal, der kommt an „almost famous“ ran!
Ich leibe diesen Film, auch wenn ich keineswegs aus dieser Generation komme. 😉
Nachtrag für Nostaliker mit Hang zum Trash:
„Priatensender Powerplay“
mit den beiden Supernasen Mike Krüger und Thomas Gottschalk.
…aus den dunkele 80er Jahre in der deutschen Filmgeschichte.
Sorry, viel mir nur gerade ein, weil ich mich momentan viel mit Trashfilmen und -fernsehen beschäftige
Ich finde die Filme sehr unterschiedlich, wobei ich zu „Almost Famous“ überhaupt keinen Draht hatte. Der hier lebt von der Musik und den coolen Sprüchen und hat mich einfach mehr angesprochen als diese Jungen- und Groupiegeschichte.
Ja den Vergleich hatte ich schon irgendwo gelesen, wobei das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Schmeichelt den Typen nur unnötigerweise :))
Gibt es den endlich auf DVD?
Wollte ich schon lange mal sehen. Ich steh ja auf „Tatsächlich…Liebe“, und der ist doch von den gleichen MACHERN :))
Ja ist von DVD, sind auch ein paar nette Extras drauf 🙂