„Der Fall Jane Eyre“ und „In Einem Anderen Buch“ von Jasper Fforde gelesen von Andrea Sawatzki
Inhalt:
Thursday Next, verdiente Soldatin im Krimkrieg, kehrt nach 10 Jahren Tätigkeit bei der SpecOps (Special Operations Network) in London in ihre Heimatstadt Swindon zurück, um dort einen relativ minderwertigen Posten bei den Literaturagenten (SpecOp27) anzunehmen. Ihr erster Fall führt sie zu Acheron Hades, dem Oberbösewicht, der zuerst das Originalmanuskript Dickens‘ „Martin Chuzzlewit“ stiehlt, Ms Next Onkel und Tante entführt, um schließlich auch noch die Originalausgabe Brontes „Jane Eyre“ zu stehlen. Das ist besonders dramatisch da in dieser Welt die Änderung eines Originalmanuskripts zur Augenblicklichen Veränderung aller Buchausgaben führen kann. Ach, wie man ein Manuskript ändert? Na, man springt in die Geschichte!
Im zweiten Roman steht Thursday Next vor neuen delikaten Problemen, denn sie muss nicht mehr und nicht weniger die Welt vor dem Untergang retten. Mittlerweile gefeierte Heldin, weil sie Brontes „Jane Eyre“ einen so romantischen Schluss gegeben hat und Frisch-Ehefrau Thursday Next-Parke-Lane wird ihr von ihrem Vater mitgeteilt, dass sich die Welt in wenigen Tagen in rosa Suppe verwandelt, wenn sie nicht eingreift. Zu alledem bekommt Thursday große Schwierigkeiten mit der Golitah Corporation, dem größten Waffenhändler und wichtigstem Unternehmen der Welt, was widerum dazu führt, das ihr Ehemann genichtet wird, dh. aufhört existiert zu haben, ein Schicksal, das auch ihren Vater ereilt hatte.
Fazit:
Jasper Ffordes Romane, insbesondere die Thursday Next Geschichten, zählen für mich mit weitem Abstand zum Besten was die Fanatsyliteratur zu bieten hat. Natürlich habe ich alle vier Bücher bereits gelesen und harre der deutschen Übersetzung des fünften im Dezember, denn mit Verlaub, Fforde kann ich beim besten Willen nicht in englisch lesen. Zu komplex und verschroben sind die Geschichten, das überfordert mich total. Wie es sich für einen sehr guten Fantasyautoren gehört, erschafft FForde eine ganz eigene Parallelwelt, die unserer entfernt ähnlich ist, aber dennoch so ganz anders. Es gibt zwar Autos, aber keine herkömmlichen Flugzeuge, stattdessen fliegt man mit Luftschiffen. Kurioserweise gibt es aber so was wie die GraviTube, mit der man praktisch durch den Erdkern in 40 Minuten von einem zum anderen Ende der Welt reisen kann. Klonen ist völlig normal und so gibt es im Next’schen Haushalt natürlich eine Dodo-Dame namens Pickwick. Die Geschichten spielen irgendwann in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts, was aber in dieser Welt nicht viel heißt. Wichtigstes Kulturgut der Menschheit ist die Literatur. Alles dreht sich um alte und moderne Klassiker, warum es auch eine polizeiähnliche Spezialeinheit, die Literaturagenten, gibt, die dafür sorgen, dass sich niemand am Ansehen irgendwelcher Bücher oder Autoren zu schaffen macht, solche frisiert oder gar gefälschte Manuskripte in Umlauf bringt.
Thursday Next hat in den Romanen alle Hände voll zu tun. Sie muss Bücher und Buchfiguren vor Zerstörung retten, verhindern das der praktisch nicht zu vernichtende Bösewicht Acheron Hades die Macht an sich reisst in dem er das ProsaPortal stiehlt und somit Zugang in jedes Buch hat, das gleiches gilt für die Goliath Corporation, die ebenfalls mehr Macht will. Sie hat ihren Mann durch Nichtung verloren und versucht ihn über mehrere Romane hinweg zurückzubekommen, nicht zuletzt, weil sie schwanger ist und einen Jungen bekommt… und so viel mehr.
Eigentlich dachte ich, man kann beim Vorlesen dieser wunderbaren Bücher eigentlich nicht wirklich was falsch machen aber gut, ich habe den Übereifer Frau Sawatzkis unterschätzt. Auf Dauer ist ihre Stimme einfach anstrengend und nicht selten übertrieben. Die Geschichten wurden für das Hörbuch gekürzt, was ich schade finde, aber als Einstiegt nicht unbedingt schlimm.
Alles in allem würde ich dennoch eher das Lesen der Romane empfehlen, es sei denn, man ist ausgesprochener Sawatzki-Fan.
Eine Bewertung ist hier wirklich schwer, weil die Geschichten auf jeden Fall 10 Punkte bekommen, die Ausführung Andrea Sawatzkis vielleicht 6, mit dem Punktabzug wegen der Kürzung der Stories gibt das maximal 7/10 Punkten.
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ich bevorzuge hörbücher von autoren wie dan brown , frank schätzing , patricia cornwell und ähnliches , am besten gesprochen von bekannten schauspieler stimmen …
🙂
Na wenn die Sawatzki nicht bekannt ist weiß ich nicht :)) Natürlich sollte man die Stimmen und Schauspieler auch mögen. Ich finde es anstrengender zuzuhören als zu lesen. Gut gefallen haben mir die Terry Pratchett Geschichten von Dirk Bach. Der Mann hat wirklich Talent.
bei mir isses mit dem zuhören genau umgekehrt
morgens auf dem weg zur Arbeit oder in die schule brauch in unterhaltung beim radfaan oder imbussitzen ..
🙂