(500) Days Of Summer von Marc Webb
Inhalt:
500 Tage Euphorie und Melancholie. Die Liebe als Tour durch Höhen und Tiefen, die vielleicht in glücklicher Gemeinsamkeit, vielleicht aber auch als trauriges Missverständnis endet. Dies ist die Geschichte eines Jungen und eines Mädchens, keine Liebesgeschichte, wenn es nach Summer geht; die ganz große Liebe, wenn es nach Tom dem Romantiker geht. Doch seht selbst…
Fazit:
Eine Mischung aus romantischer Komödie und Memento sollte es werden, behaupten Scott Neustadter und Michael H. Weber, die das Drehbuch zu diesem Film schrieben und irgendwie ist ihnen das auch gelungen. Das Auf und Ab des Protagonisten Tom, aus dessen zutiefst subjektiver verklärter Sicht die Geschichte aus 500 Tagen zwischen ihm und der schönen Summer erzählt wird, fängt nämlich keineswegs am Anfang an, sondern hüpft mitten in die Beziehung, gefühlt in eine sehr späte Phase. So wird der Zuschauer augenblicklich in das Feuerwerk der Gefühle Toms geworfen, denn auch wenn es heißt: hier wird die Geschichte eines Jungens und eines Mädchens erzählt, „redet“ nur Tom. Was Summer wirklich fühlt und denkt bleibt im Unklaren, logisch, für den Mann im Allgemeinen sind Frauen, erst recht Verflossene, nun mal ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei hätte alles so schön sein können. Tom Hansen, unverbesserlicher Romantiker, ein Architekt, der seit mehreren Jahren im Grußkartengewerbe versauert, trifft eines schönen Tages die Neue im Haus, Summer. Er weiß sofort, dass sie die Eine ist und ist mächtig verwirrt als sie Interesse zeigt, aber nur Freundin sein will. Sie sei nicht auf der Suche – vertauschte Rollen oder was? Nach und nach nähern sich die beiden, Summer öffnet sich und Tom ist der Meinung, dass sie eine richtige ernsthafte Beziehung führen, doch da liegt er nicht ganz richtig. Als der Bruch kommt durchlebt eine lange schwarze Phase, verklärt die Erinnerungen und wagt einen Neuanfang.
Mit „(500) Days Of Summer“ ist Marc Webb ein großartiges Regiedebut gelungen. Geschuldet ist dies natürlich dem hervorragenden teilbiografischen Drehbuch, denn Herr Neustadter machte kurz vorher bereits ähnliches durch. Der Film ist voller spritziger Ideen, die die Gefühle unseres Protagonisten bildlich umsetzen. Da beginnt Tom nach der ersten gemeinsamen Nacht mit Summer auf der Straße an zu tanzen, die ganze Szenerie verwandelt sich in eine Art Wrigleys Spearmint Spot, mit einem kleinen Zeichentrick Vögelchen oder er findet sich, in tiefer Trauerphase, im französischen Arthouse schwarz-weiß-Film wieder, sinnierend über die Sinnlosigkeit des Lebens.
Ein Film so chaotisch wie das Innere Toms, hervorragend gespielt von Joseph Gordon-Levitt. Ein Film, der mit soviel Liebe zum Detail gemacht wurde, ob es die Retro gekleidete Summer ist, die aussieht wie aus den Zeiten der perfekten Weiblichkeit emporgestiegen, in luftigen Kleidchen oder Rüschenhemdchen, mit blauen Haarbändchen, die ihre Augen so unterstreichen (natürlich die wunderbaren Augen Zooey Deschanels), oder die Farbe Blau, die im Film für Summer steht. Nicht zu vergessen die gute Musikauswahl, Popsongs, die einfach zur jeweiligen Stimmung passen.
Was rede ich, dieser Film macht einfach rundum Freude. Wunderbare Schauspieler in einer Geschichte über die Liebe, das gebrochene Herz und einer durchweg subjektiven Analyse, in der sich der eine oder andere wiederfindet. Das erwarte ich vom Kino.
Filmstart: 22.10. 2009, Originaltitel: (500) Days Of Summer, FSK: ohne, Verleih: Fox Searchlight Pictures, Laufzeit: 97 Minuten, Regie: Marc Webb, Drehbuch: Scott Neustadter, Michael H. Weber, Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel, Geoffrey Arend,, Mattheuw Gray Gubler
<
p>
Entdecke mehr von DasDingAufDerSchwelle
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Wunderbar…und jetzt freue ich mich auch noch über die gerechtfertigten 10 Punkte.
oh, ich will auch. und dann noch bis oktober warten 🙁
Für meinen Geschmack gibt es viel zu wenig gut gemachter Liebeskomödien, Romanzen wie man auch immer sagen mag. Wenn mir mal was wirklich Sehenswertes über den Weg läuft, gebe ich auch gerne die volle Punktzahl.
Die Zeit vergeht doch so schnell und es gibt ja noch mehr Filme zu sehen.
ja ich weiß. Werde mir dieses WE im Übrigen doch Antichrist ansehen *bibber*
Hach!..
Ich hab momentan lauter
Schmetterlinge im Bauchi! ;-D
(Am Käsebrot kann’s nicht liegen ;-))
…… …… 😀
Im ernst, ich habe noch nie so viele Männer bei einer romantischen Komödie giggeln und lachen gehört und die Herren waren in der Überzahl. Scheint also ein durchaus männerkompatibler Inhalt zu sein 😉
Gibs zu!
Das Herzi-Gif hast dir
doch sicher jekrallt. ;-))
Es ist immer amüsant in der VT zu beobachten,
wenn sich Besucher/Kunden-Pärchen am Zugang trennen.
Die Männer wandern zur Action-Militär-Horror-Abteilung
und mustern die gängigen FSK-18 Versionen.
Die Frauen ziehts ganz automatisch zur Kömödien-Romanzen-Ecke.
(Meist gucken die auch ganz verschnust dabei. ;-))
Einfach knorke.. 😀
Edit:
Korrigiere „verschnust“ zu „verschmust“.
(Die doofe Uffregung… ;-))
Hast Du GPS an den Herzen? :)) :))
Ja ja ich kenne Deine VT Statistiken. Dies ist auch kein Liebesfilm, denn sie lässt ihn ja sitzen. Es geht vielmehr um seinen Zorn und wie er die ganze Sache gesehen hat und sieht – verletzte Eitelkeit und so 😉
Jaanz ruhig, wieso denn die Aufregung? Ist neben dem GPS etwa auch noch ne Kamera an den Herzen? :))
Bin überzeugter Damenversteher.. 😉
Von 10 Frauen ist etwa eine wie Du.
Ausnahmerscheinung, was Filmauswahl betrifft. 😉