Der Schrecksenmeister – von Gofid Letterkerl erzählt von Hildegunst von Mythenmetz, aus dem Zamonischen übersetzt und illustriert von Walter Moers
Inhalt:
Es gibt Katzen und Kratzen. Im Gegensatz zu den ersteren können Kratzen alle Sprachen dieser Welt sprechen und sind äußerst intelligent und selten. Diese Geschichte erzählt von einem solchen raren Exemplar namens Echo. Unser Krätzchen hat seine Herrin verloren und ist praktisch kurz vor dem Verhungern, als es auf den gefürchteten Schrecksenmeister Eißpin stößt. Echo bettelt ihn an und obwohl der Schrecksenmeister böse und herzlos ist, bietet er der Kratze einen Deal an: das beste Essen Zamoniens, so viel das Tier verschlingen kann bis zum nächsten Schrecksenmond. Dann wird die Kratze geschlachtet und ihr seltenes Fett ausgekocht. Tja, was hat Echo zu verlieren? Sterben würde er so auch, also unterschreibt er den Vertrag. Doch mit dem Völlegefühl und dem näherrückenden Vollmond kommt auch des Krätzchens Lebenswille verstärkt zum Vorschein. Was also tun?
Fazit:
Der Schrecksenmeister ist Walter Moers fünfter Zamonien-Roman und natürlich für jeden Hildegunst von Mythenmetz-Fan unbedingte Pflichtlektüre. Dennoch reicht er nicht ganz an „Rumo“ oder „die Stadt der Träumenden Bücher“ heran, die beide unbestritten wesentlich fantasiereicher und schräger waren. Mit dem „Der Schrecksenmeister“ bewegt sich Moers mehr Richtung junges Publikum, die Story ist geradlinig und weniger grauselig als seine Vorgänger, die Protagonisten sind ein knuffeliges Krätzchen (sprechendes Kätzchen), ein Schreckenmeister (böser Alchimist und Hexenjäger) und eine Schreckse (gute, aber hässliche Kräuterfrau). Das Krätzchen Echo unterschreibt in seiner Not einen Kontrakt mit dem Alchimisten, aus dem es sich nach einigem vernünftigen Nachdenken wieder lösen will, doch der Schrecksenmeister ist mit allen Wassern gewaschen und total unbarmherzig. Er sammelt die Essenzen der seltensten Tiere Zamoniens und tötet die letzten ihrer Art, um wenn er alle beisammen hat, die Unsterblichkeit zu erlangen. Trotz allem behandelt er Echo sehr gut, kocht ihm das leckerste Essen und lässt ihn in der kurzen Zeit, die ihnen bleibt, viel Wissen und Abenteuer angedeihen. So verwandelt sich Echo nach dem Verzehr einer Ledermaus-Blutwurst für eine Nacht in eine Ledermaus, verfängt sich während seiner Blutsauger-Tour in einer Gardine und wird fast erschlagen oder mutiert nach dem Genuss von Dämonenbienenhonig zu einer selbigen, huldig dem Bienengott Gnorkx und steht schon nach sehr kurzer Zeit unmittelbar vor der Exekutierung als Bienen-Verräter. Alles in allem ist „Der Schrecksenmeister“ ein gelungenes kurzweiliges Stück Fantasyliteratur, mit dem unverwechselbaren Moers-Humor, das es sich lohnt zu lesen, auch wenn er hier nicht zu Höchstform aufläuft.
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p>Walter Moers, Der Schrecksenmeister, Ein kulinarisches Märchen aus Zamonien von Gofid Letterkerl. Neu erzählt von Hildegunst von Mythenmetz. Erschienen: April 2009, 384 Seiten, aus dem Zamonischen übersetzt und illustriert von Walter Moers, Kartoniert,
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Eine gute Erinnerung für mich daran, dass ich mich irgendwann mal an die Moers Bücher machen sollte…
der fehlt mir noch. auf meiner zu lesen liste aber auf platz drei. ich habe mir den text von dir nicht durchgelesen, aus angst vor spoilern, aber 9 vbon 10 lassen mich hoffen.
danke.
marcus
:)) Moers kann man getrost immer lesen, auch wenn der Schrecksenmeister etwas schwächer ist als die Vorgänger.
Ja mach mal :))