DieDosisMachtDasGiftOderFingerFürDieFreiheit

The Banshees of Inisherin von Martin McDonagh

Directed by Martin McDonagh
Written by Martin McDonagh
Produced by Graham Broadbent, Pete Czernin, Martin McDonagh
Starring  Colin Farrell, Brendan Gleeson, Kerry Condon, Barry Keoghan
Cinematography Ben Davis
Edited by Mikkel E. G. Nielsen
Music by Carter Burwell
Production companies
Film4 Productions, Blueprint Pictures, TSG Entertainment
Distributed by Searchlight Pictures
Release dates
5 September 2022 (Venice)
21 October 2022 (United Kingdom/United States)
Running time 114 minutes
Countries  United Kingdom, United States
Language English
Budget $20 million
Box office $48.3 million

Während 1923 auf der irischen Halbinsel der Bürgerkrieg tobt, herrscht auf der nicht weit gelegenen Insel Inisherin beschauliche Ruhe und Alltagseinerlei. Hier leben auch Pádraic und Colm, die ein Leben lang Freunde sind und ihre gemeinsamen Routinen haben. Doch ausgerechnet am ersten April beschließt der Folkmusiker Colm, nicht mehr mit Pádraic, der eine kleine Landwirtschaft mit seiner Schwester betreibt, befreundet zu sein. Der gutmütige und einfach gestrickte Pádraic versteht die Welt nicht mehr und glaubt an einen Scherz, mit Folgen.


So wirklich vorstellen konnte ich es mir nicht was da für ein Film auf mich zu kommt, der in einer einfachen Umgebung mit wenig Darstellern spielt und die Entzweiung zweier dicker Freunde zum Thema hat. Nun habe ich uneingeschränktes Vertrauen wenn es um Brendan Gleesons Rollenwahl geht und zusammen mit Colin Farrell war ich mir sicher, dass der Streifen funktioniert. Nicht das ich Farrell Fan wäre, aber er kann, wenn er will und die richtige Rolle hat und hier konnte er, auch dank seines Mutes wieder in die Rolle eines eher schlichten Typs zu schlüpfen und das ohne Lächerlich zu wirken. Nein, Farrell glänzt in seiner sympathischen gutherzigen Naivität und konnte mich wirklich für sich einnehmen.
Zwei Freunde, von denen einer die Freundschaft aufkündigt; aus dem Nichts heraus will Colm nicht mehr mit Pádraic befreundet sein, sich von einer lebenslangen Beziehung lösen. Der Drang etwas Entscheidendes an seinem Leben zu ändern ist menschlich, insbesondere, wenn man sich gewahr wird, dass nicht mehr viel Lebenszeit übrig ist. Doch was mache ich aus dieser Erkenntnis? Bin ich wie Pádraic zufrieden mit dem was ich habe, einem einfachen Leben mit meinen Tieren, mit dem Kumpel dumm quatschen und trinken, dem Leben im Hier und Jetzt oder ist mein Lebensziel etwas der Nachwelt zu hinterlassen? Reicht es mir von meinen wenigen Ummichherummenschen geliebt zu werden oder brauche ich die Bewunderung der Welt? McDonagh treibt er die Geschichte der beiden so unterschiedlichen Männer auf die Spitze, die im Vergleich zur Figur der belesenen und weisen Schwester Pádraics eher einfältig angelegt sind. Die Frau in diesem Trio ist die, die die Initiative ergreift, sich nicht festhalten lässt und wirklich etwas an ihrem Leben ändert, neue Kontakte knüpft, mehr sieht als die winzige Insel mit ihren wenigen isolierten Menschen, während die Beziehung der beiden Freunde zu dem wird, was schon lange auf dem Festland tobt und dass Siobháns Begründung für Gewalt so gleicht, in der sie aus aus Trostlosigkeit und Groll, aus Einsamkeit und Trotz entsteht.
Ich bin begeistert. Ein toller intelligenter Film über den Krieg und ich muss sagen Farrell hätte den Oscar wahrhaft verdient.

• Disney+ • 25.03.2023 •

NurZuTrauDich!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.