GenugGesühnt

Limbo von Soi Cheang

Traditional Chinese 智齒
Simplified Chinese 智齿
Directed by Soi Cheang
Written by Au Kin-yee, Shum Kwan-sin
Based on Wisdom Tooth by Lei Mi
Produced by Wilson Yip, Paco Wong
Starring Gordon Lam, Cya Liu, Mason Lee, Hiroyuki Ikeuchi
Cinematography Cheng Siu-Keung
Edited by David Richardson
Music by Kenji Kawai
Production companies: Sun Entertainment Culture, Bona Film Group
Er Dong Pictures, Aether Film Production
Distributed by Just Distribution Limited
Release dates  1 March 2021 (Berlinale), 18 November 2021 (Hong Kong)
Running time 118 minutes
Country Hong Kong
Language Cantonese
Budget US$16 million
Box office HK$1,276,603

Als in den Gassen Hongkongs vermehrt linke Hände gefunden werden, ist der Fall für den frischen Absolventen der Polizeiakademie Will Yam völlig klar: hier muss ein Serienkiller am Werk sein und nun muss alles getan werden, die Opfer zu identifizieren und zu finden. Will wird der erfahrenen Offizier Cham Lau zur Seite gestellt, der erst wieder seinen Dienst nach einer Familientragödie aufgenommen hat. Will ist auch sicher, dass einige Opfer noch leben, darum ist Eile angesagt. Doch dieser Fall ist höllisch, insbesondere weil Cham persönliche Probleme mit ihrer wichtigsten Informantin hat.


Hupps, na das war ja mal ein Brett von einem Film, den Soi Cheang uns hier präsentiert und wer denkt zum Thema Polizeifilm gäbe es nichts mehr zu sagen, wird hier eines besseren belehrt. 
Ich muss sagen, mir hat der Film ausgesprochen gut gefallen und ich hatte den Eindruck, Hongkong ist ein einziger vermüllter Moloch. Soi Cheang hat den Film in schwarzweiß gedreht und vornehmlich nur in zugemüllten Gassen zwischen verkommenden Hochhäusern und unter der Hochbahn, wo die Ärmsten und der Rand der Gesellschaft lebt. Auch gab es ab dem letzten Drittel des Filmes dann noch Sturm und Dauerregen, was die Trostlosigkeit der Szenerie ganz erheblich unterstrich.
Nun ist es nicht unbedingt neu einen Rookie mit einem alten Hasen in einen Serienkillerfall zu schicken, aber Cheangs Figuren waren schon besonders. Während Will noch der klassische korrekte Saubermann war, stellte man ihm einen gebrochenen wütenden Mann zur Seite, der nur in seinem Schmerz lebte und sich an einem Mensch abreagierte der seinen Fehler aufrichtig bereut hat: Die Informantin, die Täterin, die Cham seiner Familie beraubt hat, zutiefst bereut, aber nur Hass und Prügel erntet, die Lösung des Falls aber vorantreibt. Wong To war diese besondere Person, eine zarte junge Frau, die nur einstecken musste. Sie wurde ohne Ende geschlagen, gestochen, angeschossen, wieder verprügelt, durch die Luft geschleudert, vergewaltigt und so zerrieben, dass sie letztendlich schwerst traumatisiert im Krankenhaus lag. Man konnte es kaum aushalten und natürlich gab es Szenen wo mir einige Tränchen über die Wange liefen. Ja, das wurde schon mit Tempo, spannend, aber auch unbarmherzig inszeniert. Einzig die Auswahl des Serienkillers fand ich seltsam: Ein illegaler Japaner mit offensichtlich schwarzer Abstammung und Weißfleckenkrankheit. Ich weiß nicht, vielleicht sehe ich das nur so, kam komisch rüber.

Dennoch insgesamt ein solider, unterhaltsamer Streifen, nach dem ich so gar keine Lust mehr auf einen Hongkong Besuch hatte.

 

„Limbo“ hatte 2021 auf der 71. Berlinale seine Welturaufführung.

• Fantasy Filmfest White Nights • Zoo Palast Kino 2 • 29.01.2023 •

 

Ein Gedanke zu „GenugGesühnt“

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