Soft & Quiet von Beth de Araújo
Directed by Beth de Araújo
Written by Beth de Araújo
Produced by Josh Peters, Saba Zerehi, Joshua Beirne-Golden, Beth de Araújo
Starring Stefanie Estes as Emily, Olivia Luccardi as Leslie, Dana Millican as Kim
Melissa Paulo as Anne, Eleanore Pienta as Marjorie, Cissy Ly as Lily, Jon Beavers as Craig, Jayden Leavitt as Brian, Shannon Mahoney as Jessica, Rebekah Wiggins as Alice, Josh Peters, Nina E. Jordan as Nora, Jovita Molina as Maria
Cinematography Greta Zozula
Edited by Lindsay Armstrong
Music by Miles Ross
Production companies: Blumhouse Productions, Second Grade Teacher Productions
Distributed by Momentum Pictures
Release dates
March 12, 2022 (SXSW)
November 4, 2022 (United States)
Running time 92 minutes
Country United States
Language English
Es ist das erste Treffen der „Daughters for Aryan Unity“, das die Kindergartenlehrerin Emily organisiert. Es ist ein Kennenlernen und Ziele für die Zukunft setzen und sich mal darüber auslassen was jeden so stört, wie Einwanderer, Minderheiten, Juden, Feministinnen, Inklusionspolitik, Diversitätsquoten und soziale Organisationen wie Black Lives Matter. Doch der Pastor der Kirche wo das Kaffeekränzchen stattfindet wirft Emily raus und um ihr Gesicht zu wahren, lädt sie alle zu Wein und Kräckern zu sich nach Hause ein. So landen vier der sechs Frauen erstmal in Kims Laden, um Wein zu fassen, als zwei Frauen mit asiatischen Wurzeln im scheinbar offenen Laden stehen und etwas kaufen wollen. Sie sollen gehen, doch verstehen sie die Situation nicht und obwohl Emily eine der beiden kennt, eskaliert die Lage wenig später.
Angeblich, laut Programmheft, hat die US-Presse Soft & Quiet als einer der verstörendsten Horrorfilme des Jahres gefeiert. Das würde ich nun nicht behaupten. Vielmehr ist er berechenbar, denn er ist nicht der erste Streifen, der sich mit einer toxischen Gruppendynamik und Rassismus befasst. Neu ist nur, dass es sich in diesem Fall um eine Gruppe von Frauen handelt, die aus Klischeegründen rechtsradikalem Gedankengut freien Lauf lassen. Es ist keine besonders clevere Truppe, die sich da zusammengefunden hat: Emily ist Lehrerin in einem Kindergarten, achtet auf ihre Figur und macht Erdbeerpies mit Hakenkreuz, Kim hat ein Lebensmittelgeschäft und kommt mit Mann und zwei Kindern gerade so durch, Marjorie ist angepisst,da sie bei der Beförderung übergangen wurde, weil eine Kollegin mit Migrationshintergrund besser als sie war und Leslie kommt gerade aus dem Knast und sucht nach festen Strukturen und Leuten, die ihr sagen, was sie machen soll. Zunächst gibt die smarte gutaussehende Emily den Ton an, doch die beiden Youngster lassen schließlich im Übereifer eine Situation entstehen, aus der es kein Entkommen mehr gibt, jedenfalls für die vier Frauen nicht, denn in ihre aufgekratzte heb-den-rechten-Arm-Stimmung platzen versehentlich zwei asiatisch-amerikanische Geschwisterfrauen, die sich nicht einfach alles gefallen lassen und damit einen Stein ins Rollen bringen, der selbst durch Emilys Ehemann nicht mehr zu stoppen ist. Wir sehen Szenen, die an Hysterie kaum zu überbieten sind und wirklich dämlich Personen, die denken jetzt noch irgendwas reißen zu können. Letztendlich haben sich die arischen Damen in eine Sache manövriert, die sie nicht mehr unter Kontrolle hatten und die sie nicht mehr beenden wollten und konnten. Verblendet, kopflos und dumm, aber das ist ja das Gefährlichste an diesen Personen.
Das Besondere ist jedoch, dass der Film mit Echtzeitkamera gedreht wurde und man glaubt tatsächlich Stunden mit den Irren hier verbracht zu haben. Teilweise gab es fast schon komödiantische Übersprungshandlungen, von denen ich nicht so recht wusste, was ich davon halten sollte wie das Vorhaben alle Spuren zu entfernen und dann mit wehenden Langhaaren halbherzig die 
Majo vom Tisch zu wischen, aber gut, hier ist auf jeden Fall Luft nach oben.
• Fantasy Filmfest White Nights • Zoo Palast Kino 2 • 29.01.2023 •