Koventionsdruck

Huesera von Michelle Garza Cervera

Directed by Michelle Garza Cervera
Written by Michelle Garza Cervera, Abia Castillo
Produced by  Paulina Villavicencio, Edher Campos
Starring  Natalia Solián, Alfonso Dosal, Mayra Batalla
Mercedes Hernández, Sonia Couoh, Aida López
Cinematography Nur Rubio Sherwell
Edited by Adriana Martínez
Music by Gibrán Androide, Cabeza de Vaca
Production companies
Machete, Disruptiva Films
Distributed by XYZ Films
Release date
9 June 2022 (Tribeca)
Running time 93 minutes
Countries  Mexico, Peru
Language Spanish

Valeria ist endlich schwanger, sie und Raúl überglücklich. Wirklich? Valerias Familie belächelt sie, werfen sie ihr noch immer einen ewig alten Vorfall mit dem Neffen aus der Vergangenheit vor, als sie noch Teenager war. Valeria und ein Kind? Früher nicht denkbar. Und so langsam bekommt sie selbst auch Zweifel. Raúl ist, seit er von der Schwangerschaft weiß, total zurückhaltend und nachdem sie zufällig ihre Jugendliebe wieder trifft, mehren sich Gedanken, die sich gegen das Kind wenden und gegen den Druck und Erwartungen ihrer Familie.


„Huesera“ war ein Streifen, der mich wirklich positiv überrascht hat, denn auch hier war ich eher mit Skepsis reingegangen. Nun könnte man unterstellen, der Streifen ist eher ein Frauenproblemfilm, weil er sich mit dem weiblichen Körper und Entscheidungen beschäftigt, die eine Frau so treffen muss oder mag . Und ja, so ist es, denn das ist der wahre Horror und immer aktuell. Entscheidet man sich für oder gegen ein Kind, ein konventionelles Leben oder lebt in Freiheit, aber womöglich von der Familie isoliert, kritische Stimmen, Druck von der Familie und der Gesellschaft wird es immer geben, insbesondere in den konservativen, religiös geprägten Gesellschaften. Michelle Garza Cervera kombiniert dieses Drama um Konventionen locker mit mexikanischer Folklore, der Geschichte der „Die Knochenfrau“.
Valerie, die nach einer bewegten Jugend in der Punkszene nun wie gesellschaftlich erwartet wie alle anderen verheiratet ist, erwartet ihr erstes Kind. Ein Wunschkind, so denkt sie, doch im Laufe der Schwangerschaft bekommt Valerie Visionen, die ihr Angst machen. Die Knochenfrau verfolgt sie, Tote tauchen auf und klingeln an ihrer Tür und Valerie wacht mit Verletzungen auf. Unterdes macht sich ihre Familie über ihre Mutterschaft lustig, weil sie sie nie als Mutter gesehen haben und vor allem die Schwester sie als unfähig ansieht mit Kindern umzugehen, aufgrund eines ewig zurückliegenden Vorfalls als sie noch Teenagerin war. Valeries Situation in ihrer Familie ist schwierig, Mutter und Schwester setzen sie einerseits unter Druck eine normale Familie zu gründen anderseits schüren sie Zweifel. Auch Valeries Ehemann ist eine echte Nullnummer, denn von dem Augenblick an, als er weiß, dass sie schwanger ist, distanziert er sich körperlich und lässt sie auch emotional regelrecht im Stich, sieht es als selbstverständlich an, dass sie ihre geliebte Arbeit und ihr Atelierzimmer aufgibt. Nur Valeries Tante tickt völlig anders und weiß sie emotional zu unterstützen und weist ihr mit befreundeten „Hexen“den für sie richtigen Weg. In aller Konsequenz ist der kompromisslos.Visuell toll umgesetztes Horrordrama über eine Frau am Rande des Wahnsinns mit ein paar richtig coolen Darstellerinnen.

 

 

• 36. Fantasy Filmfest  • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 3 • 12.09.2022 •

 

4 Gedanken zu „Koventionsdruck“

NurZuTrauDich!

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