Entgleist

Nothing von Trine Piil Christensen und Seamus McNally

Title Nothing
Original title Intet
Director Trine Piil, Seamus McNally
Country Denmark, Germany
Production year 2022
Original language Danish
Cast Vivelill Søgaard Holm, Harald Kaiser Hermann, Maya Louise Skipper Gonzalez, Peter Gantzler
Script Trine Piil
Producer Thomas Lydholm, Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Maren Ade, Trine Piil, Mette Hesthaven
Executive producer Angus Finney, Malene R. Ehlers
Editor in chief Morten Giese, Allan Funch
Director of photography Bo Bilstrup
Production company Film & Lydholm, Komplizen Film
Release May 19th, 2022
Duration 87 min.
sprachfassung dänische OmeU
Genre Drama thriller

Alles ist so sinnlos! Teenager Pierre-Anthon hat genug, verlässt den Unterricht und lebt fortan, versorgt von seinem Vater, auf einer Baumkrone. Seine Mitschüler können seinen Argumenten nicht folgen und versuchen alsbald, Pierre-Anthon zu zeigen, dass es sehr wohl Dinge gibt, die Sinn und Wert haben und errichten den „Berg der Bedeutung“. Doch leider artet die gut gemeinte Idee in einen grausamen Wettbewerb aus, mit schweren Konsequenzen für alle.


Tja, bei diesem Werk weiß ich wirklich nicht. Waren es die Darsteller, die ich aufgrund ihres schrecklichen Schülertheaters gerne von der Klippe gestoßen hätte oder das einfach miese Drehbuch nach dem mir nicht bekannten angeblich kontroversen Bestseller von Janne Tellers, NICHTS, das mich (und viiiele andere) verärgerte?
Ein Junge hat die Schnauze voll, sein Lehrer sagt nichts was sie sagen ist von Bedeutung, na dann kann er ja auch gehen und zieht auf einen Baum. Dort lebt er nun in den immer gleichen Klamotten ohne Klo und mit Futterpaketen vom Vater. Seine Mitschüler, allesamt aus der eher wohlhabenden Mittelschicht, sagen: „Oh nein, es gibt Sachen von Bedeutung“ und legen ihre Lieblingsgegenstände unter seinen Baum. Der Prophet vom Eichenhorst erwidert: „Nur materielles Zeug, das hat keine Bedeutung“. Daraufhin die Bälger: „Unsere Eltern und Lehrer haben uns nie beigebracht, was wirklich etwas bedeutet“. Ach menno, ihr Armen, dann denkt doch mal ganz scharf nach. Und das machen diese Teenager dann auch, im Rahmen ihrer Möglichkeiten und beginnen einen Opferberg zu errichten. Diesmal aber nicht beim Astkönig, sondern in einem verlassenen Schuppen, warum auch immer. Und ganz pfiffig, ein Opfernder gibt der Person seiner Wahl sein nächstes Opfer vor wie seine grünen Sandalen, sein Meerschweinchen, seinen Gebetsteppich, die Christusstatue aus seiner Kirche, den Kopf seines geliebten Hundes, weil er ohnehin alt ist oder ja, warum auch nicht, seine Jungfräulichkeit in gemeinschaftlichem Missbrauch. BITTE? Hier wird Jugendlichen jeder Sinn für Ethik, eigenständiges Denken und Empathie abgesprochen und man erweckt den Eindruck dass hier ein paar zu verzogene und haltlose Gören nach dem Sinn des Lebens suchen und sogar ein „Kunstwerk“ erschaffen, dass dann von einem Museum gekauft wird. Was sagt uns das? Kuratoren sind dumme ungebildete Spinner?
Nihilistisches Gedankengut als Allhassformel? Was ist mit sozialer Verwahrlosung, toxischem Elternhaus, Gruppendynamik? Da fehlt wohl eher die strenge Hand des Vaters oder die Gerte in der Schule?
Keine Ahnung was die Regisseure da geritten hat, aber konservative Lehrfilme braucht kein Mensch und solche Propaganda gegen Systemkritik, Moraldebatten, freies Denken und auch moderne Kunst, gehört auf den Opferberg des Vergessens.

• 36. Fantasy Filmfest  • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 3 • 14.09.2022 •

3 Gedanken zu „Entgleist“

  1. Oh man, der hört sich wirklich ganz schlimm an. Ich bin ja schon bei „immer die gleichen Klamotten an und ohne Klo“ hängen geblieben. Wahrscheinlich hätte ich mich gedanklich lange damit beschäftigt, wie das alles funktioniert und wäre dann gar nicht dazu gekommen, mich über den Restkram aufzuregen. :)) Wo ist das Punktemännchen oder Frauchen?

NurZuTrauDich!

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