DasLoch,DieZeitUndAmeisen

Incredible But True von Quentin Dupieux

Originaltitel Incroyable mais vrai
Produktionsland Frankreich, Belgien
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 74 Minuten
Stab
Regie Quentin Dupieux
Drehbuch Quentin Dupieux
Produktion Mathieu Verhaeghe,
Thomas Verhaeghe
Musik Jon Santo
Kamera Quentin Dupieux
Schnitt Quentin Dupieux
Besetzung
Alain Chabat: Alain
Léa Drucker: Marie
Benoît Magimel: Gérard
Anaïs Demoustier: Jeanne
Stéphane Pezerat: Franck Chaise
Marie-Christine Orry: Madame Lanvin
Roxane Arnal: Marie, 19 Jahre alt
Lena Lapres: Mimi
Grégoire Bonnet: Docteur Urgent
Production company
Wild Bunch International
Budget EUR 4,340,000

Als Alain und Marie das Haus besichtigen sind sie schon fast überzeugt; eigentlich ist es etwas zu groß und das Autowrack im Garten ist nicht optimal, doch als der Makler ihnen den „Clou“ des Hauses präsentiert, können sie nicht mehr ablehnen, denn der ist Lebensverändernd.


Mittlerweile gehört Quentin Dupieux zu den von mir am meist gesehenen Regisseuren bei Fantasy Filmfest. Eigentlich habe ich alle seine Filme dort gesehen bis auf „Monsieur Killerstyle“, der nicht auf dem Festival lief und jeder einzelne ist besonders. Dupieux lebt in seiner eigenen kleinen Welt und hat die Gabe aus einer scheinbar albernen Idee einen unterhaltsamen Film zu machen. So auch dieses Mal. Dupieux führt uns zu Alain und Marie, die zwar nicht uralt sind, aber deutlich zu spät dran um noch eine Familie zu gründen. Alain laviert sich mit Asteroidspielen durch den Arbeitstag und Marie will am liebsten die Zeit zurückdrehen. So kommt ihr dieses „Extra“ im Haus genau zu pass, das ihr bei ihrem Plan helfen muss, ein berühmtes Model zu werden. Alain trägt es mit Gleichmut, hat diesbezüglich keine Ambitionen. Ganz nebenbei hat sein Boss „keine“ Probleme, erstens mit seinem Selbstwertgefühl, zweitens mit Frauen und drittens mit seinem elektronischen künstlichen Penis, made in Japan. Bei Dupieux kein Ding, alles wird mit einer Selbstverständlichkeit so hingenommen, darüber bei einem Weinchen geredet oder auch nicht, bis man sich mal wieder sieht.
Dies ist eine Geschichte über den ewigen Jugendwahn, dem Bestreben immer jung, knackig und potent zu bleiben, doch alles hat seinen Preis, auch bei Dupieux geht die Geschichte nicht für alle optimal aus, ist dennoch urkomisch.
Was mir richtig gut gefallen hat ist die liebevolle Auswahl der Darstellerinnen Léa Drucker als ältere und Roxane Arnal als jüngere Marie. Die Frauen ähneln sich so sehr, dass man wirklich glaubt es wäre die selbe Person nur unterschiedlich alt. Auch die Lehre, die Marie ziehen muss gefiel mir; es gehört mehr als Jugend dazu erfolgreich und beliebt zu sein und die falschen Ziele treiben einen nur in den Wahnsinn. Insgesamt wieder ein sehenswerter Film des Meisters, wenn auch nicht ganz so gut wie die Hausfliege, dafür aber noch mal 3 Minuten kürzer.

• 10.04.2022 • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 7 • Fantasy Filmfest Nights •

 

4 Gedanken zu „DasLoch,DieZeitUndAmeisen“

  1. Hat bei mir leider so gar nicht gezündet. Irgendwie schwer zu sagen, warum, aber so die ganze Story mit der Leiter war nett, aber das Zwischenmenschliche hat mir gefehlt. Und die ganze Nummer mit seinem Chef war echt albern. Klar, die Metaphern des Films sind sehr eindeutig, aber ich weiß auch nicht. Die übergroße Fliege vom letzten Jahr fand ich sehr viel besser…

  2. Die Fliege war auf jeden Fall besser 🙂

    Irgendwie hatte ich den Eindruck, Dupieux war selbst etwas gelangweilt von der Story, weil er im letzten Drittel auf einmal so schnell vorspult 😉

NurZuTrauDich!

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