TimeAfterTimeOderSechsVorZwölf

Goliath Season 4 von David E. Kelley und Jonathan Shapiro

Created by
David E. Kelley
Jonathan Shapiro
Starring: Billy Bob Thornton, Bruce Dern, William Hurt, Olivia Thirlby, Nina Arianda, J. K. Simmons, Jena Malone, Brandon Scott, Geoffrey Arend
Clara Wong
Opening theme „Bartholomew“ by The Silent Comedy
Composers Jon Ehrlich
Jason Derlatka
Country of origin United States
Original language English
No. of seasons 4
No. of episodes 32
Production
Executive producers
David E. Kelley
Jonathan Shapiro
David Semel
Ross Fineman
Lawrence Trilling
Producer Robert Lloyd Lewis
Cinematography Edward Pei
Editor John David Buxton
Production companies : David E. Kelley Productions, Jonathan Shapiro, Productions, Amazon Studios
Distributor Amazon Studios
Release
Original network Amazon Prime Video
Picture format
4K (Ultra HD)
High dynamic range
Audio format 5.1
Original release October 13, 2016 –September 24, 2021

Nach dem erfolgreichen Rechtsstreit aus Staffel 3, wird Patty Solis-Papagian in einer großen Kanzlei aufgenommen. Doch die Sache hat einen Haken, denn Billy soll auch mit ins Boot und das hat seine Gründe, denn die Kanzlei klagt für den Staat gegen drei Pharmariesen und hier spielt niemand mit sauberen Karten. Wir befinden uns in der Opiodkrise, Billy leidet noch immer unter dem Nahtod-Trauma und chronischen Schmerzen und hat sich mit seiner Tochter zerstritten.


Wow, nun also die vierte und leider letzte Staffel Goliath und damit wieder eine großartige Serie weniger. Das ist so schade, denn in dieser finalen Staffel drehen die Macher so richtig auf, ich würde sagen, sie ist in Teilen richtig lynchig und das meine ich im besten Sinne. Aber wie sollte eine Serie mit Billy Bob Thornton auch schlecht sein, hat er doch die wunderbare Nina Arianda an seiner Seite und keinen geringeren als J.K.Simmons als Klagegegner? Daneben, wenn man das überhaupt so sagen darf spielen Jena Malone und Bruce Dern gut aufgelegt und kratzbürstig ihre undurchsichtigen Rollen. Was ein Cast! Aber worum geht’s in dieser Staffel? Die Opioidkrise! Okay, nichts von gehört? Ich auch nicht, aber die USA leiden seit Jahrzehnten unter starken süchtig machenden Schmerzmitteln, wie Oxycodon, Tramadol, Vicodin oder Fentanyl, die nicht nur abhängig machen, sondern zu tausenden Toten geführt haben, denn sie können die Atmung lähmen. Selbst Trump hatte das erkannt, konnte aber nichts ausrichten und so verschreiben US Amerikanische Ärzte weiterhin Drogen gegen Kopfschmerzen. Unglaublich, aber diese Staffel fasst den Skandal unglaublich gut zusammen, wobei die Angeklagten hier nur Stellvertreter für die echten Pharmaverbrecher sind, die Abfindungssummen aber zusammengefasst den tatsächlichen entsprechen. 
Die Geschichte beginnt mit der Einstellung Pattys in einer großen renommierten Anwaltskanzlei in San Francisco. Es geht um einen Prozess gegen drei Unternehmen die für die Opioidkrise verantwortlich gemacht werden sollen. Ein Teilhaber der Kanzlei ist mitten in der Vorbereitung verschwunden und wie es aussieht geht es der Kanzlei auch nicht ganz so gut wie ihr Ruf eigentlich ist. Dank des erfolgreichen Abschlusses Pattys in Staffel 3, soll sie nun mit McBrides Hilfe ordentliche Vergleiche zustande bringen und wie es scheint läuft das auch reibungslos, für Billy zu reibungslos. Wir sehen wie die Samantha Margolis, eine der Gründerinnen und Geschäftsführerin der Kanzlei ein falsches Spiel spielt und sich mit den beklagten Unternehmern abspricht, vor allem mit George Sax, denn die wollen lieber zig Millionen Vergleiche zahlen, als vor Gericht zu ziehen, weil das billiger und bequemer ist. Aber Billy ist und bleibt ein Terrier und so ermittelt er auf seine ganz eigene Art, während er mit sich und seiner Nahtoderfahrung sowie seinen chronischen Schmerzen ringt, die ihn und seine Tochter entzweit haben. Immer wieder gleiten seine Gedanken und Träume in „Zwölf Uhr Mittags“ ab, sieht er seinen Vater und weiß nicht was das alles zu bedeuten hat. Nie bekommt er den Zug und immer ist es sechs vor Zwölf und ja, dass sind die tollen psychedelischen Parts dieser Staffel. Ich liebe sie. Aber es gibt auch Referenzen an „Das Fenster zum Hof“, wenn Billy, der nie isst oder im Bett schläft, in seiner Parttime-Wohnung sitzt und die Nachbar beobachtet, von denen einer Frank Zax ist, der großartige Bruce Dern, als zeitweise psychisch labiler alter Giftzwerg, Gegner und Partner. Das schöne an Goliath ist ja, dass man stets alle Seiten kennenlernt, die Gegner nie so stehen lässt und Zusammenhänge scheinbar spielerisch erklärt. In dieser Staffel mit einem ungewohnt bunten Zynismus, der mal als Zeichentrick, mal als großes Showelement im Prolog einer Folge dargestellt wird. Es gibt die echt Fiesen und es gibt die Zwiespältigen und man versteht wie der ein oder andere dorthin gelangt ist, wo er gerade steht. Auch gibt es ein Wiedersehen mit einem großen Gegner Billys, der auf einmal gar nicht mehr so gegen ihn ist. Es gäbe so viel zu erzählen, jedoch kann ich nur empfehlen sich selbst ein Bild zu machen. Wie immer besteht auch diese Staffel aus acht kurzweiligen Folgen und einem wirklich guten Abschluss der Serie, auch wenn es wehtut.

 

4 Gedanken zu „TimeAfterTimeOderSechsVorZwölf“

  1. Tatsächlich schon die vierte Staffel? Krass und ich habe es immer noch nicht geschafft, auch nur die erste zu schauen. Haben doch aber schon viele Filme und Serien die Opiodkrise thematisiert.

    Habe gerade „Lamb“ im Kino geschaut und gesehen, dass der auf dem Fantasy Filmfest gezeigt wird. Seit wann ist eigentlich das Filmfest im Oktober? Jedenfalls hat mir der Film sehr, sehr gut gefallen, ganz schön schräg aber.

    1. Aber Grund der verschobenen Blockbusterstarts musste das FFF noch mal nach hinten geschoben werden. Eigentlich war der Termin im September.
      Opioidkrise, ja da habe ich entweder vergessen, dass ich dazu was gesehen habe oder kenne dazu nichts. Vielleicht auch beginnende Demenz wer weiß 😂

      1. Achso? Braucht das FFF so viele Kinos? Aber gut, jeder wollte natürlich – möglichst in jedem Saal – „Dune“ und „No Time to Die“ spielen und mal wieder etwas Geld verdienen. In den Staaten spielen sie 007 sogar in den reinen Arthouse-Kinos. 😳, „Dune“ läuft ja noch nicht. Wenn der noch startet, verdrängen die beiden Filme alle anderen. 🙄

        „Ben is Back“ mit Julia Roberts und Lucas Hedges beispielsweise. Das ist aber im Moment gerade DAS Thema, demnächst kommt auch ne neue Serie („Dopesick“) mit Michael Keaton, Michael Stuhlbarg und Kaitlyn Dever, haben sie gestern im Kino ne Vorschau gezeigt. Muss ich gucken.

        1. Auf jeden Fall brauchen wir den großen Saal oder zwei kleinere und da muss man sich natürlich zwischen die Blockbuster quetschen.
          Ja den hatte ich gesehen habe ihn aber nicht damit verbunden.
          Oh die Serie ist aber interessant besetzt, will ich auch sehen.

NurZuTrauDich!

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