KeinHerzFürVögelOder PopGoesTheWeasel

The Suicide Squad von James Gunn

Directed by James Gunn
Written by James Gunn
Based on Characters from DC
Produced by Charles Roven, Peter Safran,
Starring: Margot Robbie, Idris Elba, John Cena, Joel Kinnaman, Sylvester Stallone, Viola Davis, Jai Courtney, Peter Capaldi
Cinematography Henry Braham
Edited by  Fred Raskin, Christian Wagner
Music by John Murphy
Production companies: DC Films, Atlas Entertainment, The Safran Company
Distributed by Warner Bros. Pictures
Release date  July 30, 2021 (United Kingdom)
August 5, 2021 (United States)
Running time 132 minutes
Country United States
Language English
Budget $185 million
Box office $118.1 million

Ein Militärputsch auf Corto Maltese macht eine neue Mission der Task Force X unter Amanda Waller notwendig. Dort wurde ein Geheimprojekt, dass angeblich ursprünglich von den Nazis ins Leben gerufen wurde von der Herrscherfamilie unter Verschluss gehalten. Doch nun unter einer Militärjunta stellt Projekt Seestern ein ernstes Problem dar. Zeit ein Kommando zusammenzustellen und alles dem Erdboden gleich zu machen. So machen sich unter der Leitung von Rick Flagg und Savant, Harley Quinn, Captain Boomerang, Blackguard, T.D.K, Javelin, Mongal und Weasel auf zur Insel Jötunheim und dessen Geheimnis zu zerstören. Leider geht das Unterfangen schief und fast alle sterben. Gut, dass Waller vorgesorgt hat und ein 2. Team am anderen Ende der Insel gelandet ist.

*Grunz* was war das denn? Es kam, wir sahen, es siegte! Ich meine, für mich war es Bestimmung und sonnenklar, dass James Gunn das Ruder rumreißen würde, aber dass er sich und uns so einen Spaß inszenierte, man o man. Eigentlich sollte man Marvel und DC vollständig Waititi und Gunn überlassen, denn die beiden haben den richtigen Humor, lieben Comics, neigen zu Übertreibungen und haben einfach mal Familiensinn. Ohne Witz Gunn hängt an seiner Familie, zu der nicht nur sein Bruder Sean gehört, sondern auch einen leuchtender Schweif an Schauspielern, die ihn praktisch seine ganze Karriere und durch jeden Film begleiten, sie stehen für mich nicht nur für Loyalität und Freundschaft, sondern der Fähigkeit Menschen für seine Sache zu gewinnen und sie zusammenzuschweißen. Und das merkt man hier in „The Suicide Squad“ ganz deutlich. Wo so mancher mit der Besetzungsriege hadert, meckert Idris Elba wäre fehlbesetzt, oder King Shark der falsche Hai, sage ich: Endlich sehen wir ein echtes Team, wenn auch irgendwann zu einem Konzentrat zusammengedampft, es funktioniert und wer keine Träne verliert als die Polka-Dots ihre letzte Runde drehen, ist herzlos. Damit sind wir auch schon mittendrin, denn Gunn schafft es, im Gegensatz zu allen anderen, aus jedem noch so blödsinnigen und langweiligen DC Charakter etwas rauszuholen, sofern er nicht sofort explodiert, zerhackt, in kleine Stücke geschoßen wird oder ertrinkt. Hier gibt es keine farblosen irgendwers, Gunn gibt dem Comic Beine und das ist, was ich von einer guten Comicverfilmung erwarte. Sicher, „Joker“ war ein guter Film, aber keine gute Comicverfilmung im DCschen Sinne. Da gab es das letzte Highlight zu Tim Burtons Zeiten, der noch wusste worum es hier geht und ich rede nicht nur von Bunt, das konnte Aquaman auch, aber ich will keine peinlichen Dialoge, dämliches lebloses CGI und überladene Szenen, nein, ich will einen außerirdischen Seestern, der wie der allseits beliebte Marshmallowman die Stadt niedermacht und mittels Miniseesternen die Macht über den irdischen Humanoiden übernimmt; ich will Harley Quinn sehen wie sie völlig losgelöst ein Soldatengemetzel vollzieht und einfach irgendwann statt Blut nur noch Blümchen und kleine Zeichentrickvögelchen durch die Luft schwirren -Apropos Vögel, die haben hier keinen guten Stand und müssen hie und da sinnlos ihr Leben lassen. Ich versuche noch zu ergründen warum sie so leiden mussten – ich will sehen, dass jemand Spaß am Chaos hat und nicht umgekehrt. Das in punkto Story niemand querschlägt ist Gunn ebenfalls selbst zu verdanken, hat er den Stift selbst geschwungen wie man an obigen Zeilen erahnen kann. Nur ein gesunder wirrer Geist kann über ein altes Nazi-Geheimprojekt berichten, dass einen außerirdischen Bösewicht in Gestalt eines großäugigen Seesterns auf einer diktatorisch geführten Insel in einem Gewölbe hält und experimentell ausgewertet, selbiger dann unglaublich wächst und unliebsame Inselbewohner zu Testzwecken mental übernehmen darf. Alle Versuche der Kontrolle scheitern und so verwahrt und experimentiert man bis ein Militärputsch ans Eingemachte geht. Die sehen sich bereits als Herrscher der Welt, haben aber ihre Rechnung ohne Viola Davis aka Amanda Waller im Chanelkostüm gemacht und auch ohne das elitäre Denken des Seesterns, sicher.
Als die Suicide Squad noch nicht mal mit dem Helikopter vom Boden abgehoben ist, sind bereits alle Wetten in der Zentrale gesetzt und fast alle werden verlieren, denn das Team, dass wir hier verwundert als Task Force X vorgesetzt bekommen ist nur Kanonenfutter und wir werden Zeuge, dass Gunn weiß Gott nicht über seine Splatterzeit hinweggekommen ist und nur nach der erst besten Gelegenheit gesucht hat, für viel Geld Fleisch und Blut durch die Gegend zu katapultieren. Aber ich will nicht zu viel verraten, nur: Der Wiesel ist zäher als es scheint…
Ich bin so froh, dass Gunn seine infantilen Fantasien mit einem DC Budget ausleben konnte und Freundin war sich nicht sicher, ob er die Sache vielleicht etwas auf die Schippe nimmt. Ich fands gut und war fasziniert, dass ich den unmöglichsten Charakteren was abgewinnen konnte, sogar John Cena im Schiesser Slip (wobei der erträglich, aber nicht wirklich wow war). Harley Quinn war endlich gänzlich cool und gar nicht peinlich, hatte mit die schönsten Momente. Der Shark King ist mental ausbaufähig, wahrscheinlich ist er darum diesen bunten singenden Kraken auf den Leim gegangen und Idris Elba ist cool, viel cooler als in Hobbs und Shaw, vielleicht weil er auch den weißen Rippenschick tragen musste. So komme ich zufrieden und im höchsten Maße erheitert zu dem Schluss, dass es sich nach Jahrzehnten der Dunkelheit um den besten DC-Film handelt, mit der noch besseren Musik.

 

4 Gedanken zu „KeinHerzFürVögelOder PopGoesTheWeasel“

  1. Gleiche Wertung, gleiche Meinung. Finde ich wirklich cool. Der Film ist aber auch einfach nur fantastisch… wirklich sooo gut…

    1. Ja den ersten hatte ich gesehen und es bereut. Der war echt peinlich.
      Also das ist hier echt abgedrehte bunte Unterhaltung, bei der wortwörtlich die Fetzen fliegen. Wenn man keinen so großen Bezug zu Comics hat, ist er vielleicht zu übertrieben 🙂

NurZuTrauDich!

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