TheMossHairedGirl

Bad Hair von Justin Simien

Directed by Justin Simien
Produced by Justin Simien, Julia Lebedev, Angel Lopez, Eddie Vaisman
Written by Justin Simien
Starring  Elle Lorraine, Jay Pharoah, Lena Waithe, Kelly Rowland, Laverne Cox, Chanté Adams, James Van Der Beek, Usher Raymond IV, Blair Underwood, Vanessa Williams
Music by Kris Bowers
Cinematography Topher Osborn
Edited by  Phillip J. Bartell, Kelly Matsumoto
Production companies : Sight Unseen, Endeavor Content, FilmNation Entertainment
Distributed by  Hulu, Neon
Release date  January 23, 2020 (Sundance), October 16, 2020 (United States)
Running time 102 minutes
Country United States
Language English
Budget $8.9 million

Als Anna ende der Siebziger von ihrer Cousine die Haare chemisch glätten lässt, verätzt die versehentlich ihre Kopfhaut so stark, dass sie eine bleibende Narbe davonträgt und nie wieder etwas an ihren Haaren machen lässt. Doch nun sind wir im Jahr 1989 und Anna arbeitet beim Musiksender Culture, der gerade übernommen wurde und nun eine neue Geschäftsführerin hat. Zora Choice schätzt Annas Engagement und ihre Ideen, doch nicht ihr Äußeres. Sie empfiehlt ihr ihren Friseur Virgie und obwohl der teuer ist und Anna extreme Schmerzen verursacht, lässt sie sich lange glatte Haare einflechten. Leider entwickeln die bald ein Eigenleben und einen fast unstillbaren Durst nach Blut.


Tja wieder ein Film aus Hulus Gruselsparte und ich weiß nicht so recht. Einerseits hat er richtig gute Ansätze und spiegelt den Zeitgeist der ausgehenden 80iger und die Black Community wirklich gut wieder, andererseits ist er megatrashig. Davon abgesehen gibt es einen Kurzfilm, der bereits von blutsaugendem Haar erzählte, aber mir fällt bei besten Willen nicht mehr ein zu welchem Episodenfilm der gehörte. Egal.

„Bad Hair“ will viel und versucht Horror, Drama, Satire, Musikbusiness und BlackCulture zu vereinen. Das gelingt ihm teilweise ganz gut. Grundlage der Story ist die Geschichte des mooshaarigen Sklavenmädchens, das sein wunderschönes Haar von einem Baum hatte, in dem die Seelen toter Hexen gefangen sind. Einmal auf dem Kopf platziert, tötete das Haar den „Sklavenhalter“ und übernahm ihren Körper. Zurück zu unserer Protagonistin Anne, die endlich die Karriereleiter aufsteigen will, gute Ideen hat, aber einfach nicht trendy genug daherkommt. Sie arbeitet bei einem Musiksender „Culture“, der vor allem dunkelhäutige Künstler abfeiert und ein Programm für die junge Black Community macht. Doch auf einmal wird der Sender an einen „Weißen“ verkauft und bekommt eine nur aufs Aussehen fixierte Chefin. Von nun an heißt der Sender „Cult“ und muss glattgebügelte Sendungen ala MTV machen die auch ein weißes Publikum erreichen. Rauher HipHop mit Krause in Latzhose ist out, falsche glatte Haare und bunte Dresses in. Auch Anne ist schnell davon überzeugt, dass ihr Erfolg von ihren Haaren abhängt und siehe da, kaum hat sie unter höllischen Torturen ihr neue Haarpracht bekommen, denn sein wir ehrlich diese Flechttechnik, bei der das Kunsthaar ins eng an den Kopf geflochtene Eigenhaar genäht wird ist schmerzhaft, liegt ihr die Welt zu Füßen, ja sie bekommt sogar eine eigene Sendung. Dass der Preis dafür mehr als blutende Kopfhaut ist, stellt sie schnell fest, denn die Haarpflege, die sie verwenden soll ist irgendwann alle, Annes Haare struwwelig wie sonst was und prompt werden ihre Haare zu blutsaugenden Killern. Davon nicht genug übernehmen die Hexen die Körper ihrer „Haarwirte“ und dürsten auch nach Annes Leib.
Kommerzialisierung und Ausverkauf der (schwarzen) Indieszene an die Mainstream Popkultur, das ewige Dilemma. Gefälligkeit, dem breiten Geschmack angleichen und Geld scheffeln. Die Aufgabe der eigenen Identität, die Schwierigkeit Akzeptanz und seinen Platz in der weiß geprägten Gesellschaft zu finden; ja man kann fleißig interpretieren. Unrecht hat Simien nicht, was „weiße“ Dogmen angeht, insbesondere wenn es um schwarze Frauen, die Haarindustrie, deren Ideale, gesellschaftlichen Druck und Strukturen geht. 
Wie gesagt, gute Ansätze, die mit einer großen Portion Trash kombiniert wurden, wozu auch die stark überzeichneten Figuren gehörten. Vanessa Williams ist unter ihrer Walleperücke und den schultergepolsterten Jacken kaum wieder zu erkennen und auch Kelly Rowland erkennt man nur an ihrer Stimme. Tatsächlich kann Simien einen Haufen bekannter Gesichter für diesen Film vor sie Linse bringen; ob Yaani King, Blair Underwood, Usher, Lena Waithe, Jay Pharoah, Michelle Hurd oder MC Lyte, offensichtlich hatten alle Spaß an diesem Projekt. Ingesamt eine gute Satire und aus Frauensicht, wenn auch aus weißer, durchaus nachvollziehbar.

Und wer Lust hat, kann auf Hulu noch etwas BadHair spielen, tatsächlich :)) https://www.hulu.com/badhairgame

 

6 Gedanken zu „TheMossHairedGirl“

      1. Mmh, seltsam. Hast Du eben was geändert? Also als ich den Kommentar eben geschrieben habe, waren Deine Teaser zu den Artikel auf meinen „Abonnierten Websites“ im Vergleich zu den anderen so – wie soll ich es beschreiben – blässlich, wie sonst nur bei privaten Websites. Jetzt ist alles wieder okay. 😏

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