Das“Missverständnis“

Violation von Madeleine Sims-Fewer und Dusty Mancinelli

Directed by Madeleine Sims-Fewer
Dusty Mancinelli
Written by Madeleine Sims-Fewer
Dusty Mancinelli
Produced by Madeleine Sims-Fewer
Dusty Mancinelli
Starring Madeleine Sims-Fewer
Anna Maguire
Jesse LaVercombe
Obi Abili
Jasmin Geljo
Cynthia Ashperger
Cinematography Adam Crosby
Edited by Gabriella Wallace
Music by Andrea Boccadoro
Production companies : One Plus One
MPI Media Group
Distributed by Shudder
Release date  September 14, 2020 (TIFF)
March 25, 2021 (Shudder)
Running time 107 min.
Country Canada
Language English

Die Ehe von Miriam und Caleb kriselt, die Trennung liegt in der Luft, doch Miriam will es noch einmal versuchen und setzt Hoffnungen in ein Wochenende bei ihrer Schwester und deren Ehemann. Leider wehrt Caleb alle Annäherungsversuche Miriams ab und während Schwester Greta keine Hilfe für sie ist, hört Schwager Dylan Miriam zu. Nach etlichen Bierchen am Lagerfeuer schläft Miriam ein und als sie aufwacht ist es zu spät; das Drama nimmt seinen Lauf.


Ehrlich gesagt  sind für mich bei „Violation“ Fragen offen geblieben, und so einiges erklärte sich nicht, was es mir nicht leichter machte, den Film zu mögen. Die Geschichte baut auf einem schon fast altmodischen Klischee auf, in dem Männer denken, wenn man sich nett mit ihnen unterhält, was trinkt, vielleicht auch intime Probleme austauscht, wäre das ein Freibrief für mehr, auch unausgesprochen. Diese archaische Überheblichkeit, man wolle mit ihm Sex, wenn man sich gut mit ihm unterhält führt dann auch hier zu einer Kette von Ereignissen, die sich vielleicht so manche vergewaltigte Frau in Gedanken ausmalt, aber nie wagt umzusetzen. Unsere Protagonistin Miriam trägt schwer an den Ereignissen des Abends am Lagerfeuer, während dessen sie von ihrem Schwager im Schlaf vergewaltigt wurde und als sie davon aufwachte nicht schaffte sich zu wehren und klar dagegen zu artikulieren. Das Trauma hielt an und ihre Schwester schenkte ihr keinen Glauben, im Gegenteil, sie mutmaßte die übliche Schlechtmacherei Miriams, von der sie annahm, sie gönne ihr ihr Glück nicht. Miriam konnte nicht vergessen und beschloss Dylan zu töten. Akribisch wird nun der Verlauf der Tötung, Zerlegung und Entsorgung des Täters geschildert.
Manche mögen sagen, die Geschichte wird in eindringlichen, emotionalen und bewegenden Bildern erzählt, ich sage, sie ist zwar auf ihre Weise recht naturalistisch, aber auch zäh erzählt und nicht nachvollziehbar. Traumatisiert sein ist die eine Seite, Impulshandlung verständlich, aber sich so aufzuschaukeln und geplant einen Menschen zu beseitigen ist schwer geisteskrank.
Dennoch, der Film wurde von den Kritikern gut aufgenommen, aber er ist  in meinen Augen weder besonders ansprechend gemacht, noch haben wir hier besonders gute Darsteller. Ich tendiere eher zu: Der Film ist ambitioniert. 
Mir gefiel die Darstellung wie schwer es ist, einen Menschen zu töten, noch schwerer ihn ordentlich und ohne Spuren von dieser Erde zu entfernen. Gut letzteres ist natürlich nicht möglich, aber man kann und so wird es hier auch getan, einen Körper so behandelt, dass er als solcher nicht mehr auffindbar ist, allenfalls in Molekülform.
Mich störte die Unklarheit der Beziehung zur Schwester. Das habe ich nicht verstanden. Einerseits hat sie ihr nicht geglaubt, war dann aber von Dylan getrennt? Hab ich da was verpasst? Sekundenschlaf? Auch scheinen mir die Macher hier mit dieser Endlösung als akzeptable Konfliktlösung zu sehr zu liebäugeln, das Opfer nicht impulsiv, sondern überlegt handeln zu lassen und diesem Rachewahn, denn nichts anderes ist er, in dieser Form zu legitimieren. 
Ich persönlich wäre in Revengefall eher für: ein Exempel statuieren, der gute alte Pranger, anstatt mein Werk irgendwo im Klo runterzuspülen. Aber gut.
Insgesamt ist der Streifen okay, nicht unbedingt abwegig, jedoch mit einer grundgestörten Protagonistin etwas zwiespältig im Abgang.

 

 

2 Gedanken zu „Das“Missverständnis““

NurZuTrauDich!

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