Maneater

Kandisha von Alexandre Bustillo und Julien Maury

Directed by  Alexandre Bustillo, Julien Maury
Produced by Wassim Béji, Delphine Clot, Guillaume Lemans
Written by  Alexandre Bustillo, Julien Maury
Starring  Mériem Sarolie, Walid Afkir, Suzy Bemba, Bakary Diombera, Sandor Funtek
Music by Raf Keunen
Cinematography Simon Roca
Edited by Baxter
Production companies : Esprits Frappeurs, WY Production
Release date  October 16, 2020 (Sitges)
Running time 85 minutes
Country France
Language French

Die drei Teenage-Freundinnen Amélie, Bintou und Morjana leben in einem klassischen französischen Banlieue und sind leidenschaftliche Sprayerinnen. Bei einer Session in einem Abrisshaus entdeckt Amélie unter einer abblätternden Tapete das Wort „Kandisha“. Morjana kennt die alte marokkanische Spukgeschichte über den Geist einer schönen Frau, der als rachelüsterner Dämon über Männer richtet. Zunächst machen sich die Freundinnen über die alte Legende lustig, doch als Amélie nachts auf dem Heimweg von ihrem Ex beinahe vergewaltigt und geschlagen wird, beschwört sie in ihrer Wut Kandisha.


Dadurch, dass ich (schon wieder) wie bei den letzten Nights erst gar nicht detailliert geguckt habe was läuft und von wem ein Film ist, bin ich auch auf diesen speziellen Nights XL so ziemlich in jeden Film blind reingerutscht. Und siehe da, wieder mal ein Bustillo-Maury, deren Werke mich seit den Nights 2008 begleiten oder eher ich sie. Seinerzeit war „Inside“ eine kleine Mutprobe, die sich dann als nicht soo herausragend gezeigt hat, danach baute das Duo für meinen Geschmack gleichmäßig ab. Umso erfreulicher gestaltete sich dann „Kandisha“, der mir wirklich gefiel. Authentisches Sozialdrama auf der einen Seite, Dämonenhorror auf der anderen. Die Qualität eines Filmes hängt ja nicht nur von seiner Geschichte ab. Hier wird uns nicht unbedingt das neue Rad in 4D geboten, vielmehr dreht sich alles um eine alte arabische Legende einer sich rächenden Frau, die zum Dämonen wurde und nach ihrer Beschwörung nach 6 Opfern dürstet (zählen konnte die Dämonin nicht und so metzelte sie fleißig weiter, aber das nur am Rande). Nein, natürlich zehrt ein guter Film auch von seinen Darstellern und diese hier haben mir einfach durch die Bank gefallen. Ich mag die französische Sprache an sich und ich mochte Mathilde Lamusse, die die Amélie spielte im Besonderen, weil sie so natürlich und selbstverständlich rüberkam; klar, nimmt man einfach das Kaninchen vom Bruder und opfert es in der Wanne, wenn eine Beschwörung in die falsche Richtung läuft; aber auch Samarcande Saadi als Morjana und Suzy Bemba als Bintou, letztere gerne im Ramones-Shirt, einer Gruppe, von der sie keinen einzigen Song kannte und nach dem Anhören von Pet Semetary schwor das Shirt nie wieder zu tragen. Ich mag solche Details, besonders wenn sie so lebensnahe sind. Die drei haben den Film gerockt, logisch, denn die Männer sind ihnen nach und nach abhanden gekommen, weil es Kandisha nur auf eben solche abgesehen hat. Ganz nach alter Bustillo-Maury Tradition werden die Jungs dann nach und nach auf brutalste und blutigste Art ins Jenseits befördert. Völlig kompromisslos, muss so nicht nur der etwas außer Kontrolle geratene Ex von Amélie sterben, sondern auch die guten Freunde der Mädels, die die gerade Familienvater wurden und die Beschützerbrüder. So ist das eben, wenn man leichtsinnig halbgare Blutopfer bringt.
Ja, „Kandisha“ ist tatsächlich das Werk des Duos, dass mir bislang am besten gefallen hat vielleicht auch weil es einfach Seele hat.

2 Gedanken zu „Maneater“

  1. Das hat mich auch komplett verwirrt, dass es mehr als sechs Tote waren. Oder zählt das eigentliche Opfer nicht dazu? Aber im Grunde ist es ja auch egal.
    Ich fand es auch spannend, dass der Film immer brutaler wird. Den ersten Tod sieht man gar nicht und dann wird munter losgemetzelt. Insgesamt fand ich den aber nicht so stark wie Du leider.

    1. Keine Ahnung was das mit den Opfern auf sich hatte, denn Kandisha musste ja vernichtet werden, damit weiteres morden aufhört. War ins sich nicht ganz stimmig.
      Ja gut die Bewertung ist wohlwollend und die Geschmäcker unterschiedlich. Ist ja auch okay so 🙂

NurZuTrauDich!

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