34.FantasyFilmfest

Tag 5 Spontane Entscheidungen und trotzdem eine Gurke

Letzter Tag des diesjährigen sehr kurzen Fantasy Filmfests und ich habe mich spontan entschieden, die ersten beiden Filme zu skippen. Zwar hätte ich „The Personal Story of David Copperfield“ schon gerne gesehen, aber der Gedanke, dass danach „Get The Hell Out“, ein taiwanesischer Zombiefilm lief und mir die Trailer bereits überhaupt nicht gefielen und ich ihn dann sehen würde, weil draußen sitzen auch doof ist, hat mich dazu bewogen, einfach wieder ins Bett zu gehen und den Tag ruhig angehen zu lassen. Die Entscheidung war 50/50 gut, Copperfield konnte durchweg überzeugen, der Taiwanese überhaupt nicht.
Für mich begann der Filmtag dann also mit Quentin Dupieux‘ „Mandibules“ und was soll ich sagen, der Mann überzeugt wieder auf ganzer Linie. Die Geschichte ist diesmal sehr an alte Depardieu/Richard Klamotten angelehnt und musikalisch an Vladimir Cosma. Das passte ganz hervorragend zu der Fliege, namens Dominique, eine der drei HauptdarstellerInnen. Ich bin sehr zufrieden.
Leider sollte der Tag nicht so weitergehen, denn Neil Marshalls neuer Film, „The Reckoning“ ist eine ganz furchtbare Gurke. Angesiedelt in der erste Hälfte des 17. Jahrhunderts, gings um Hexenjäger, bzw. eine Instatusse, die irgendwie an diese Hauptrolle kam und wesentlich weniger Talent hatte als Dominique im rechten Flügel, aber auf dickes Makeup und gepflegtes glänzendes Haar Wert legte und eine arme Bauersfrau (lach) geben sollte, deren Mutter als Hexe verbrannt wurde und die den Ehegatten an die Pest verliert, vom Vermieter angemacht wird und wegen Ablehnung desselben zur Hexe erklärt wird. Bereits nach 5 Minuten wusste ich, dass kann nichts werden und schwankte zwischen Verzweiflung und Sprachlosigkeit ob des Kasperletheaters, das da auf der Leinwand flimmerte.
Der Abschlussfilm, „Bloody Hell“ hingegen hat alles wieder Wett gemacht. Eine wirklich gelungene, blutige und fiese schwarze Komödie, mit einem Protagonisten und seinem zweiten Ich, einer Heldentat, die mit 8 Jahren Knast belohnt wurde und einer lustigen Reise nach Finnland zu einer netten Familie mit hungrigem Gooniemonster.
Ja, so lass ich mir das gefallen.
Ansonsten habe ich die üblichen Gedanken zum Fantasy Filmfest, beziehungsweise die Standartmäkeleien, wie zu lange und umständliche Anfahrt, Toiletten, und am Tresen Servicewüste, aber was solls. Ich habe ein zwei neue alte Dauersehen getraut anzusprechen und gefühlt rückte man mit Sicherheitsabstand enger zusammen.
Der Termin für die White Nights kommt bald (für Januar 2021), kommt jedoch ein großer Film ins Kino, muss wieder geschoben werden, weil aufgrund der augenblicklichen Situation auch Blockbuster länger laufen müssen und es dann mit den Kinos knapp wird.
Also sehen wir mal.

4 Gedanken zu „34.FantasyFilmfest“

  1. David Copperfield kommt ja in ein paar Tagen auch ins reguläre Kino. Und gratuliere mir, ich habe ein Ticket für Get The Hell Out! Für den Abschlussfilm und für den Film mit der Fliege gabe es hier allerdings keine Tickets mehr…

    1. Du hast mein Mitgefühl. Ja schade, dass Du Dupieux und Bloody Hell nicht sehen kannst. Hier haben sie wenigstens zwei Kinos bespielt und es gab dazu noch drei oder vier Sondervorstellungen, weil die Ticketnachfrage bei einigen Filmen so groß war.
      Ja Copperfield werde ich auch regulär ansehen, ist ja nun kein Beinbruch.

      1. Puh also Get The Hell Out war schon schwierige Kost, mich hat er mit seinen ganzen bunten Reizen total überfordert. Dafür konnte mir das Kino-Team noch ein Ticket für Mandibles hervor zaubern und was soll ich sagen: Fantastisch!

        1. Ja, der Film hat mich schon während des Trailers fertig gemacht und da habe ich lieber gepasst :))
          Oh das freut mich, dass Du zu Mandibles gehen konntest! Der Film ist so großartig, ich bin noch immer ganz verzückt. Ich liebe Dupieux einfach!

NurZuTrauDich!

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