34.FantasyFilmfest

Tag 4 Kaltes Wasser, Selbstüberschätzung und schräge Typen

Vierter Tag, die vorletzten fünf Filme und NOCH keine so richtige Gurke.
Eigentlich hätte ich gerne ausgeschlafen und etwas mehr Zeit zu Hause verbracht, aber wenn ein Unterwasserfilm ansteht, muss ich auch rein, also tapfer Alarmstart und in „Breaking Surface“. Okay, ich dachte hier weniger an Drama, als an unheimliche Wesen in den norwegischen Fjorden oder wenigstens gemeine Orcas, aber die haben sich bei Gefahr einfach schnell davon gemacht und die beiden Schwestern in ihrer Not alleine gelassen. War aber trotzdem ein guter Film.
Dann kam „Daniel isn’t real“ War er auch nicht, sah aber ganz wie der Papa aus und hört sich auch langsam so an, allerdings ohne österreichischen Akzent. Ansonsten okayes Schizopsychodrama.
Das Centerpiece danach: „Diner in America“ war die wirklich klassische Außenseitergeschichte, da beißt die Maus keinen Faden ab. Hatte nicht sonderlich viele Ecken und Kanten, war aber durchaus sehr unterhaltsam.
Und als hätte ich es heraufbeschworen, ereilte uns, also eher mich, alle anderen schienen ihn irgendwie zu mögen, die erste echte Gurke: „Fanny Lye Deliver’d“. Kinder, man darf ja hommagig walten und wirken, aber bitte nicht so. Regisseur und Autor dieses Machwerks: Thomas Clay, hat als eierlegende Wollmilchsau alles an sich gerissen, bis hin zum erbärmlich nervenden und ultraschlecht eingesetzten Morriconemöchtergernplagiatsscore, konnte aber auch mit ständig um die Darsteller kreisender Kamera aufwarten und ließ unentwegt eine der Protagonistinnen erzählen und kommentieren. An irgendeinen Italowestern kam er nicht im Entferntesten heran, da waren unser GEZ-Gebühren echt Perlen vor die Säue. Alleinig Charles Dance versuchte etwas Flair in die Sache zu bringen, half aber nix.
Als Abschlussfilm lief „Fried Barry“, ein Streifen vor dem ich etwas Angst hatte, weil ich dachte, er könnte ekelig werden, war er aber nicht. Ausgesprochen künstlerisch, im positiven Sinn, wahnsinnig guter Score und abgefahren amüsant. Kein Streifen für die Masse, aber durchaus was fürs Kino.

 

NurZuTrauDich!

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