DarthVaderInGothamCityOderMaissirupFürsVierteReich

Hunters Season 1 von David Weil für Amazon Studios

Created by David Weil
Starring: Logan Lerman, Jerrika Hinton, Lena Olin, Saul Rubinek, Carol Kane
Josh Radnor, Greg Austin, Tiffany Boone, Louis Ozawa, Kate Mulvany, Dylan Baker, Al Pacino,
Theme music composer Trevor Gureckis
Composer(s) Cristobal Tapia de Veer
Country of origin United States
Original language(s) English
No. of seasons 1
No. of episodes 10 (list of episodes)
Executive producer(s) Tom Lesinski, David Ellender, Jenna Santoianni
Win Rosenfeld, Nelson McCormick, Alfonso Gomez-Rejon, David Weil
Nikki Toscano, Jordan Peele, David J. Rosen
Producer(s)  Jerry Kupfer, Kris Baucom, Glenn Kessler, Mark Bianculli
Running time 57–90 minutes
Production company(s)  Monkeypaw Productions, Sonar Entertainment
Big Indie, Black Mass Productions, Governor’s Court, Amazon Studios
Release Original network Amazon Prime Video
Original release February 21, 2020 – present

Für den 19 jährigen Jonah Heidelbaum bricht eine Welt zusammen, als er mit ansieht wie seine Großmutter, seine Savta, im eigenen Haus erschossen wird. Sie kannte den Mann und Jonah war nicht in der Lage ihr zu helfen, die Polizei ebenfalls nicht.
Nicht dass Jonah ein Engel wäre, dealt er doch in kleinem Umfang mit Drogen, neben seiner Beschäftigung in einem Comicladen, aber was nun folgt, verändert sein Leben grundlegend und sprengt seine Vorstellungskraft. So lernt er auf der Beerdigung seiner Großmutter den reichen Meyer Offermann kennen, der ihm ungeheuerliches Enthüllt: In den USA leben tausende Altnazis. Nazi-Wissenschaftler, Nazi-Ärzte oder einfach auch „nur“ Nazi-Schergen aus den Konzentrationslagern. Sie haben hier ein neues zu Hause gefunden und sich etabliert, sind anerkannte Mitglieder der US-Amerikanischen Gesellschaft und sie haben Einfluss. Dieser geht so weit, dass sie ungehindert an ihrem Plan ein viertes Reich auszubauen arbeiten können. Doch Offermann und Jonahs Großmutter Ruth wollen nicht zusehen und organisieren eine Gruppe, die diese Nazis findet und konsequent zur Rechenschaft zieht und Jonah nimmt nun den Platz seiner Savta ein.

„Hunters“, was eine irre Geschichte!
Wir haben einen 19 jährigen Knaben, eine Waise, der von seiner Bubbe großgezogen wurde, mächtig auf Comics steht und für ein Extrabrot für seine kleine Familie dealt. Jonah lebt 1977 in New York und das ist dreckig, kriminell und voller Ungerechtigkeit, aber es ist auch das Star Wars Jahr, aber das ist eine andere Geschichte.
Nachdem Jonah Oma im eigenen Haus ermordet wurde, macht der Bekanntschaft mit einer verrückten Gruppe Nazijägern, die von seiner Großmutter mitinitiiert wurde. Ein Teil hat die deutschen Konzentrationslager überlebt, einer anderer Teil trägt sein eigenes Päckchen, ist aber bereit für die gemeinsame Sache zu kämpfen. Diese Sache ist die konsequente Verfolgung alter Nazis, die aus Deutschland fliehen konnten und in den USA untertauchten. Soweit der allgemeine Wissenstand. Nach und nach wird jedoch klar, dass es sich um eine doch recht legale Überführung von Nazigrößen in die US-Staatsangehörigkeit handelte, denn der beginnende kalte Krieg zwang einige schwache Geister auf Seiten der USA dazu diese „kostbaren“ Wissenschaftler für die Nachwelt zu retten, vor allem fürs eigene Vaterland.
So konnten die Alt-Nazis ihren Weg gehen und an Einfluss gewinnen; nicht ganz uneigennützig, denn sie nutzten die letzten Jahrzehnte den Grundstein für ihr viertes Reich zu legen. Tatsächlich! Nazis bereiten die „Säuberung“ der USA mittels einer Substanz, wobei mir bis zum Schluss nicht klar war, ob die nur bestimmte Menschen trifft oder jedes Zuckermäulchen umbringen soll, um einen kompletten Neustart auf dem Kontinent zu gewährleisten.
Die Nazijäger, denen sich Jonah anschließt ist ein bunte Truppe, die so wirklich in jeden Comic passen würde: Ein Schauspieler, ein Kriegsveteran asiatischer Abstammung, eine Nonne, ein altes Ehepaar mit Technikvorlieben, eine Afroamerikanische Grazie mit großer Wumme und natürlich der Anführer, ein reicher jüdischer Unternehmer, mit KZ-Trauma.
Kompromisslos wird eine Nazi-List abgearbeitet und es wird nicht gefackelt, die Leuten müssen sterben. Ob das der richtige Weg ist, wird dabei aber mehr als einmal thematisiert, es kommt sogar zu einem Treffen mit Simon Wiesenthal, der genau diese Lösung ablehnt und für die öffentliche Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechern steht.
Auch unser Protagonist zweifelt immer wieder, welcher Weg der richtige ist und ob man unverifiziert Menschen töten sollte, nichtsdestotrotz drückt auch er ab.
Eine schwierige Geschichte das. Nachvollziehbar und dennoch falsch, aber daran gibt es keinen Zweifel wie auch, dass die Nazi-Verbrechen absolut unverzeihlich waren und es auch nach Jahrzehnten keine angemessene Sühne dafür gibt und keine Vergebung geben kann.
Aber es gibt nicht nur extrem gut angezogene intelligente und gewiefte Alt-Nazis*innen und ambitionierte US-Neo-Nazis, sondern auch eine nicht minder ehrgeizige FBI Agentin, ein 3 in 1 Paket: schwarz, Frau und lesbisch. Sie kommt den Nazijägern auf die Schliche und einer mordsmäßigen Naziverschwörung, wird jedoch vom FBI selbst sabotiert, lässt aber nicht locker, Diese Dame macht viel mit und wird über kurz oder lang auf der richtigen Seite landen.
Apropos Afroamerikaner*innen; die FBI-Agentin ist hier nicht die einzige, vielmehr zwei Jonahs bester Freunde schwarz und die Problematik der schwarzen Bevölkerung und deren Diskriminierung wird klar zum Ausdruck gebracht.

„Hunters“ kam bereits vor gut einem halben Jahr als Amazon Studios Eigenproduktion auf dem Streaming-Portal heraus und ich war skeptisch. Al Pacino als Nazi Jäger? Warum ausgerechnet er? Dann las ich etwas von „pulpiger Serie“ und konnte absolut nichts damit anfangen. Pacino, Pulp und Nazijäger? Wie kann das zusammenkommen.
Meine Vorstellungen waren völlig anders, als das, was mich dann erwartete.
Hunters ist wirklich schwer zu beschreiben, aber eines ist sie sicherlich: eine gelungene Form so ernste Themen nachhaltig umzusetzen. Die Serie ist unbestritten Pulp Fiction, schwarzhumorig, comichaft und überzogen, aber sie haut daneben auch Wahrheiten raus, die uns alle sprachlos machten und noch machen. Sei es die Tatsache, dass die USA sehr wohl unzählige Nazis für sich angeworben hat, ihre Vita säuberte und sie zu „guten Amerikanern“ werden ließ, dass sie im Krieg genau wussten, dass es KZs gab und was dort passierte, aber nicht eingriffen oder der Antisemitismus und abstruse Vorurteile wie der Rassismus fest in der US-Amerikanischen Gesellschaft verankert sind.
So vermischt sich völlig overtopte Fiction mit Fakten, erhebt aber nie nur andeutungsweise den Anspruch historisch korrekt zu sein. Die unanfechtbaren Gegebenheiten werden in amüsanten Werbespot oder Intermezzos präsentiert und bleiben einem augenblicklich im Hals stecken.
Insgesamt gefiel mir die erste Staffel richtig gut. Neben der einmaligen Story, ist „Hunters“ fantastisch besetzt, toll ausgestattet und voller witziger Ideen; der Vorspann und das Main Theme sind großartig, der Humor richtig platziert, ohne den Ernst der Vergangenheit ins Lächerliche zu ziehen.

Logan Lerman geht trotz seiner 28 Jahre als 19jähriger durch, unglaublich aber wahr, Al Pacino passt, Lena Olin ist zu dünn, aber das rechte Feindbild, im wahrsten Sinne des Wortes, Greg Austin hat mich total überzeugt und überrascht und niemand anderes als Dylan Baker hätte jemanden wie Biff Simons besser verkörpern können.
Natürlich kommt eine zweite Staffel und da der Schluss doch irgendwie an „The Boys from Brazil“ erinnert, kann es nur spannend werden.

Ja, kann man sehen.

4 Gedanken zu „DarthVaderInGothamCityOderMaissirupFürsVierteReich“

  1. Mit der Serie hatte ich auch schon geliebäugelt (hätte mir aber dafür Amazon Prime extra zulegen müssen). Vielleicht kann man sie aber mittlerweile auch bei iTunes kaufen? Ich mag das, dass sie Fiktion und Fakten (und sogar reale Persönlichkeiten) gemischt haben, so ähnlich wie bei dem Mehrteiler „The Plot Against America“ – wobei das ein eindeutiges Nazi-Drama war und der Humor gänzlich fehlte.

    Es scheint ja ein neuer Trend zu sein, möglichst sämtliche Minderheiten in einem Film oder einer Serie zu inkludieren. So eckt man mit keinem an und kann seine Zielgruppe noch vergrößern. Hier scheint es aber nicht zu aufgesetzt und letztlich zu passen.

    Mit Al Pacino kannst Du Dich scheinbar auch langsam arrangieren, was? 😉

    Dein neuer Tabellen-Kästchen-Rahmen irritiert mich etwas. 😳

    1. Ob die auf iTunes zu sehen ist, weiß ich nicht, kommt aber bestimmt irgendwann noch woanders.

      Ich denke, es ging hier im speziellen weniger um nicht anecken, als Unterdrückung und Vorurteile, aber natürlich hast Du recht, es ist schon auffällig in wie vielen Produktionen schon fast peinlich darauf geachtet wird, dass vom Kopftuchmädel, über Asiate bis hin zum angemessenen Schwarzenanteil alles dabei ist, obs passt oder nicht. Aber gut, was soll man machen? :))

      Ich mochte Al Pacino immer sehr gerne, aber dann kam „Der Duft der Frauen“ , „Carlito’s Way“ mochte ich auch nicht, in „Heat“ hat er gegen de Niro agiert – geht gar nicht, bei „The Devil’s Advocate“ bin ich vom Glauben abgekommen und „Insomnia“ ist ein Verbrechen an sich gewesen und völlig und absolut überbewertet, auch wenn es ein Nolan ist oder vielleicht deshalb – das Original mochte ich viel lieber.
      Tja, so ging es mit mir und Al Pacino :))

      Entwarnung: Das ist kein neuer Tabellenrahmen. Das ist der Hintergrund, der einzelne Szenen aus dem Vorspann zeigt, der im Übrigen richtig gut ist und darum hier einen Ehrenplatz bekommen hat 😀

      1. Ja, ich behalte die Serie mal im Auge, im Moment habe ich auch einen gewissen Mangel an guten Serien bzw, Serien, die mich überhaupt interessieren.

        Na der eigentliche Skandal war ja, dass er für „Scent of a Woman“ den Oscar gewonnen, bis heute für mich einer der größten Fehlentscheidungen bzw. eine Wiedergutmachung dafür, dass er ihn nicht „The Godfather II“ gewonnen hat. In „Heat“ fand ich ihn gut, aber de Niro war halt besser. „The Devil´s Advocate“ und „Insomnia“ fand ich auch schlimm, bzw., was letzteren angeht langweilig, Seither fand ich ihn aber immer wieder gut, er braucht nur einfach die richtige Rolle.

        Ah verstehe, jetzt erkenne ich die Szenenfotos, ja sehen gut aus. Die Rechtecke irritieren mich trotzdem weil sie über das gesamte Format reichen. Toll wäre es, wenn man die Rahmen einzeln anklicken könnte und dann den Trailer oder Vorspann sehen kann….sagt die, die gar keine Ahnung von Formatierung, etc. hat. 😃

        1. :)) ja, was das Anklicken des Hintergrundes angeht, spricht die Idealistin aus Dir. Nicht unmöglich, aber aufwändig :))

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