33.FantasyFilmfest

Berlin 3. Tag – a new hope

Nachdem mir heute Mittag versichert wurde, dass „Tone-Deaf“ nun doch ganz gut war, musste ich meine Panik unterdrücken irgendwas verpasst zu haben und konnte mich nach kurzer Akklimatisation den heute von mir geplanten vier Filmen widmen: „Dreamland“, „The Witness“, „Hotel Mumbai“ und „Extra Ordinary“. Die letzten beiden laufen im „Fresh Blood“-Wettbewerb und den Spätfilm „Bliss“ habe ich weggelassen, weil einfach keine Lust auf tödliche Drogenexzesse.

Dreamland – Regie: Bruce McDonald; Kanada/Belgien/Luxemburg; 2019
92 Min; englische OV; DARSTELLER: Stephen McHattie, Henry Rollins, Juliette Lewis, Lisa Houle, Tómas Lemarquis; DREHBUCH: Tony Burgess, Patrick Whistler; PRODUZENt: Jesus Gonzalez-Elvira, Amber Ripley, Sebastian Schelenz
Ätherische Geschichte über einen sehr gealterten Profikiller, der sich gegen seinen Dienstgeber auflehnt, weil der mit kleinen Mädchen handelt und ausgerechnet seine Nachbarstochter an einem Vampirfürsten versprochen hat. Geht gar nicht, denkt er und sabotiert die Sache. Großartig gespielt von Stephen McHattie, der mit McDonald bereits den wunderbaren Pontypool gedreht hat und der hier einen auch ebenso gealterten und desillusionierten Jazztrompeter spielt. Ein Film wie fürs Fantasy Filmfest gemacht, verträumt, verklärt, verdreht, ohne zu erklären. Sehenswert.

The Witness – Regie: Jo Kyu-Jang; 목격자 Südkorea 2018; 111 Min; koreanische OmeU; DARSTELLER: Lee Sung-Min, Kim Sang- Ho, Jin Kyung, Kwak Si-Yang, Park Bom, Kim Sung-Kyun, Bae Jung-Hwa, Shin Seung-Hwan; DREHBUCH: Lee Young-Jong, Jo Kyu-Jang; PRODUZENT: Oh Jeong-Hyun
Was passiert wenn ein Familienvater gerade in eine neue Eigentumswohnung in einer tadellosen Gegend gezogen ist und dann auf dem Hof einen Mord beobachtet und vom Täter erkannt wird? Keiner dieser Serienkillerfilme, die sich auf den Täter oder die Polizeiarbeit fokussieren, sondern auf den Zeugen, bzw die Zeugen und deren Motivationen nicht zu helfen. Gleichzeitig ein Einblick in die koreanische Gesellschaft, wobei hier der Unterschied zu uns, das unbedingte Misstrauen der Polizei gegenüber ist. Sehr interessant, wobei die Täterintentionen wie gesagt unerheblich sind. Er tötet, weil er tötet wie andere essen, wenn sie Hunger haben.

Hotel Mumbai – Regie: Anthony Maras; USA/Australien/Indien 2018; 
123 Min; englische OV + OmeU; DARSTELLER: Armie Hammer, Jason Isaacs, Dev Patel, Nazanin Boniadi, Angus McLaren, Zenia Starr, Natasha Liu Bordizzo, Anupam Kher; DREHBUCH: John Collee, Anthony Maras;
PRODUZENT: Mike Gabrawy, Gary Hamilton, Basil Iwanyk; VERLEIH:
SquareOne Entertainment / Universum Film

Der Film ist von der Doku „Surviving Mumbai“ inspiriert, ist aber eben nur ein Kinofilm, mit viel emotionalen Berechnungen und der Verherrlichung des „Der Gast ist Gott“, sprich darf alles und bekommt alles-Prinzips. Daneben zeigt er wie sich die untertänigen Mitarbeiter des Hotel aufopfern, um ihre teils undankbaren Gäste zu retten.
Natürlich sehen wir auch das Unvermögen der Polizeikräfte seinerzeit und das späte Eingreifen, ansonsten schürt der Film, bei mir nur Hass auf die pakistanischen Islamisten und deren nicht nachvollziehbares und verqueres zutiefst menschenfeindliche Weltbild.
Sicher ein Streifen, über den man reden kann, mir hat er nicht so gefallen.

Extra Ordinary – Regie: Mike Ahern, Enda Loughman; Irland/Belgien 2019; 
94 Min; englische OV; DARSTELLER: Will Forte, Maeve Higgins, Barry Ward, Claudia O’Doherty; DREHBUCH: Enda Loughman, Mike Ahern; PRODUZENT: Katie Holly, Mary McCarthy, Yvonne Donohoe; VERLEIH: Universum Film
Genau das Richtige nach einem so schweren Thema wie Terrorismus, eine irische Geisterkomödie mit Maeve Higgins, die hier eine Fahrschullehrerin mit übersinnlichen Fähigkeiten spielt. Die Gute musste nachdem sie ihren Vater versehentliche gekillt hat, sein Geisterjägervermächtnis übernehmen, verweigert sich jedoch total. Doch dann kommt genau der richtige Mann (Martin Martin) mit einem Geisterproblem (seine verstorbene Frau) und bald auch mit einen Satanismusproblem (Tochter soll von einem erfolglosen Onehitwonderschlagerstar dem Dunklen geopfert werden).
Zündende Gags eine großartige Hauptdarstellerin und irgendwie total Monthy Python trifft Ghostbusters. Irgendwie auch ganz billig, aber höchst unterhaltsam.

2 Gedanken zu „33.FantasyFilmfest“

  1. ist ja fast schon so ne Art McHattie-Festival. 😎

    „The Witness“ hört sich ziemlich gut an.

    „Hotel Mumbai“ wollte ich mir damals eigentlich in den USA im Kino anschauen, abgeschreckt hatte mich damals Dev Patel (den ich eigentlich mag, aber bei dem ich mich trotzdem immer wieder selbst überreden muss, dass ich mag – schwer zu erklären 🤨) und dass der in mir ähnliche Gefühle wie bei Dir hervorgerufen hätte.

    Monty Python trifft Ghostbusters – damit wäre ich raus.

    1. Ja, das ist nicht selten, dass man den ein oder anderen Darsteller in mehreren Beiträgen sieht, aber das ist auch in Ordnung so 🙂
      Patel geht mir am Allerwertesten vorbei, der Mann gibt mir so gar nix, aber gut, der Film wurde sehr unterschiedlich aufgenommen und um mich herum schluchzte es und liefen die Tränen.

      :)) okay, vielleicht hinkt der Vergleich auch, aber ich denke, das wäre tatsächlich nicht Dein Ding.

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