Machthunger

Vice von Adam McKay

Directed by Adam McKay
Produced by Brad Pitt, Dede Gardner, Jeremy Kleiner, Kevin J. Messick, Will Ferrell, Adam McKay
Written by Adam McKay
Starring  Christian Bale, Amy Adams, Steve Carell, Sam Rockwell, Tyler Perry, Alison Pill, Lily Rabe, Jesse Plemons
Music by Nicholas Britell
Cinematography Greig Fraser
Edited by Hank Corwin
Production company: Plan B Entertainment, Gary Sanchez Productions
Distributed by Annapurna Pictures
Release date December 11, 2018 (Samuel Goldwyn Theater), December 25, 2018 (United States)
Running time 132 minutes
Country United States
Language English
Budget $60 million
Box office $69 million

Es ist 1963 und der 22- jährige Dick Cheney ist ein Säufer und Schläger, ein Grund, warum er aus Yale verschwinden musste und sich als Arbeiter beim Reparieren für Stromleitungen verdingen muss. Doch als Dick erneut wegen Trunkenheit am Steuer Ärger bekommt, hat Freundin Lynn die faxen dicke. Sie ist Elitestudentin, hat die beste Noten, doch ist sie der Meinung, dass Dick die Karriere machen muss und sie keinen Bock auf einen Säufer hat.
So nahm Dick sein Studium an einer anderen Uni wieder auf und machte seinen Bachelor und Master in Politikwissenschaft. Dank eines Stipendiums gelang Cheney der Sprung als Laufbursche ins Weiße Haus, wo unter der Nixon Administration für Donald Rumsfeld arbeitete und seine politische Karriere begann, die in der mächtigsten Vizepräsidentschaft der amerikanischen Geschichte endete.

„Vice“ ist in meinen Augen kein klassisches Biopic, denn so gibt es Adam McKay auch zu, ist viel zu wenig über Dick Cheneys Privatleben und Intentionen bekannt und zweitens geht es hier nicht darum zu analysieren wieso Cheney so machthungrig wurde (allgemein eine müßige Angelegenheit), sondern vielmehr wie er es schaffte einer der einflussreichsten und gefürchtetsten Männer der USA seiner Zeit zu werden und an die Spitze der US-amerikanischen Politik zu kommen ohne dabei wirklich Präsident zu sein.
McKay verwurstet dabei bekannte Fakten, Spekulationen und eigene Überzeugungen zu einem, für meinen Geschmack, gelungenen Gesamtkunstwerk, das in der Zeit hin und her springt, in der Mitte schon mal einen Abspann bringt wie es gewesen wäre wenn, um dann die ganze Grausamkeit Cheneys politischen Werks zu entblättern.
Cheney der Dank seiner Zeit als Außenminister unter George Bush Sr. förmlich in die Vizepräsidentschaft unter dem bekannten Trinker George W. Bush gebettelt wurde, war gut vorbereitet. In den vielen Jahren im Weißen Haus, mehr oder weniger wichtigen Ämtern und einer bedeutsamen Führungsposition bei Halliburton, die nicht nur Dienstleistungen für die Ölindustrie, sondern auch für die öffentliche Hand erbrachten, war für Cheney klar, dass er nicht nur Schaufensterpuppe sein wollte, sondern er schöpfte dank seines gewieften Anwalts alle Möglichkeiten die ein solches Amt bieten könnte zur Gänze aus und „beriet“ den Präsidenten in seinem eigenen Interesse (und sehr wahrscheinlich dem Interesse Halliburtons). Die Folge war nach dem 11. September der Irak-Krieg, erfundene Massenvernichtungswaffen und mit der Popularisierung des eigentlich bis dahin unbedeutenden Abu Musab az-Zarqawi durch den gezwungenen Colin Powell, auch die Mitverantwortung für die Gründung des IS.
Daneben sehen wir viel Privatcheney, doch die dargestellte Idylle hat ihre Tücken. So sehr er einerseits als liebender Vater gezeigt wird, der seine lesbische Tochter verteidigt, lässt er selbige einige Jahre später über die Klinge springen, um die Karriere seiner anderen Tochter voranzutreiben und als konservative Politikerin zu stabilisieren.
Insgesamt ist „Vice“ eine gut gemachte Polit-Satire, die an manchen Stellen etwas selbstgefällig daherkommt und übertreibt, für den ein oder anderen zu unstrukturiert dargestellt sein mag, aber auch dank seiner herausragenden Darsteller, Christian Bale als Dick Cheney, Amy Adams als Lynn Cheney, Steve Carell als Donal Rumsfeld und Sam Rockwell als George W. Bush ein sehenswertes Stück Kino ist.

 

3 Gedanken zu „Machthunger“

    1. Ich war auch skeptisch, weil ich einen Verriss im Hinterkopf hatte und voreingenommen war. Letztendlich ist der Film Ansichtssache.

NurZuTrauDich!

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