Ölsand,SchuldUndBärenwarnung

Tin Star Season 1 von Rowan Joffe für Sky Atlantic

Created by Rowan Joffe
Starring Tim Roth, Christina Hendricks, Genevieve O’Reilly
Country of origin United Kingdom, Canada
Original language(s) English
No. of series 1, No. of episodes 10 (list of episodes)
Production Executive producer(s) Alison Jackson, Diederick Santer
Producer(s) Jonathan Curling
Running time 44-53 minutes
Production company(s) Kudos Film and Television
Release Original network Sky Atlantic
Picture format 16:9 1080i UHD on sky Q
Audio format Stereo
Original release 7 September 2017 – present

 

Erst seit kurzem ist Jim Worth Polizei Chief im beschaulichen Städtchen Little Big Bear in den Kanadischen Rocky Mountains. Jim ist mit seiner Familie aus London hierher gezogen, wo er bei der Metropolitan Police als Detektive tätig war. Doch London ist ein gewalttätiges Pflaster und zu dem ist Jim trockener Alkoholiker; gute Gründe das Weite zu suchen. 
Aber die Familie kämpft mit dem Landleben und die Idylle in Little Big Bear trügt, denn die Firma North Stream Oil will sich in der Nähe der Stadt niederlassen, was Jim nicht befürwortet, weil das auch Kriminalität und Unruhe in die kleine Stadt brächte.
Doch wer hört schon auf den Chief?
So kommt es wie vorhergesehen, Ölgegner verschwinden und auf den Chief hat es irgendwer abgesehen und der macht Nägel mit Köpfen.

So wirklich ernsthaft hatte ich die Serie nicht auf dem Plan, doch sie läuft auf meinem begrenzten Sky-Account, die ersten beiden Folgen von „The Last Panther“ fand ich ziemlich reizlos und wechselte darum spontan in diesen Neowestern mit Tim Roth, den ich ja sehr mag.
Ich habe überlegt, ob die Kategorie Western tatsächlich zu „Tin Star“ passt, tut es aber. Tim Roth spielt hier einen Ex-Bullen aus England, der sein Glück in der Ferne sucht. Dafür bricht er alle Zelte in der Metropole London ab und übernimmt irgendwo in den Bergen Kanadas einen Job als Polizei Chief an. Natürlich schleppt er seine Familie mit, die wenig begeistert ist, doch die Vergangenheit nagt an den Eltern und dann ist da noch Jims Alkoholismus, den er seit zwei Jahren im Griff hat. Dafür besucht er ganz im Geheimen sogar die anonymen Alkoholiker. Nicht einmal seine Frau weiß davon, aber Jim hat so einige Geheimnisse.
Als nun in dieser kleinen beschaulichen Stadt nahe am Indianerreservat auf einmal eine Ölraffinerie gebaut werden soll, wird Jim hellhörig. Wie einige andere will er die Fabrik nicht dort haben, denn die zieht einen Haufen betrunkene und gelangweilte Arbeiter in die Stadt, die die Kriminalität in die Höhe schnellen lassen würde; doch niemand hört auf die Gegenstimmen. Menschen sterben und auch Chief Jim geht es an den Kragen. Nur knapp verfehlt ihn in ein Mordanschlag, trifft jedoch seinen fünfjährigen Sohn und damit das Racheherz der Familie. Ein neuer Jim taucht auf: Jack und der steckt viel Prügel ein, teilt aber ebenso gewissenlos aus. Mit dem Konsum von Alkohol verwandelt sich der Chief nämlich genau in den Menschen, vor dem die Familie nach Kanada geflohen ist und wie die Fabrik die Säufer anzieht, ist es bei Jack eine unheilvolle blutige Spur.
Und wer noch immer nicht glaubt, dass es ein Western ist – ein Showdown gibt es auch, neben den schönen Landschaftsbildern, der Weiten in den Rocky Mountains.
Zuerst hatte ich außer an Tim Roth ein paar Zweifel am Cast, besonders an Genevieve O’Reilly und Christina Hendricks. Erstere kenne ich nur aus einer nicht so wichtigen Rolle aus Star Wars und sie schien mir als Mutter Angela Worth zu zart und zurückhaltend, um mir zu gefallen, entpuppte sich dann jedoch als echter Racheengel, die ihre Ziele mit allen Mitteln durchsetzt, selbst wenn sie ihren Mann dafür opfern muss. Der zweiten wünschte ich noch vor wenigen Monaten den Tod, als sie in „The Strangers: Prey at Night“ einfach alles falsch machte und für mich vor allem Frau Busen ist, der ihr scheinbar immer irgendwie im Weg ist. Doch ich will nicht ungerecht sein, denn ihre Rolle entwickelt sich und nach und nach wird sie zu einer warmherzigen, kaltherzigen Lügnerin und wahrscheinlich der einzigen Gewinnerin der Geschichte. Das machte sie ganz großartig.
Dann haben wir noch Abigail Lawrie als Tochter Anna und das klassische Teenager-Konflikt Potential, aber gut und natürlich gespielt; Ryan Kennedy als Constable Nick McGillen und Sarah Podemski als Constable Denise Minahik (der First Nations Officer im Little Big Bear Police Service) und Jims Kollegen, die natürlich nichts miteinander haben, aber praktisch zusammen wohnen; Christopher Heyerdahl als Louis Gagnon der glatzköpfige und äußerst unangenehme „Sicherheitschef“ von Northern Oil sowie Johnny gespielt von Stephen Walters, der zu ein paar undurchsichtigen Typen gehört die es auf Chief Worth abgesehen haben und der hier eine irre Version von „Stayin‘ Alive“ performed und deshalb lobend erwähnt wird.
Insgesamt entwickelt sich die Geschichte in eine Richtung, die man ursprünglich so nicht vermutet hätte, nachdem Worth bei Amtsantritt noch angeln gehen musste, um seine Zeit zu vertreiben und die einzigen Konflikte durch Bären und Überschreitung der Reservatsgrenze hervorgerufen wurden.
„Tin Star“ ist in weiten Teilen ziemlich heftig, vor allem durch die Figur Chief Worth und seine gespaltene Persönlichkeit, die Tim Roth schon beängstigend gut in Szene setzt, auch wenn er nach „Lie to me“ eigentlich keinen Bock mehr auf Fernsehserien hatte.
Kann man wirklich gut sehen.

2 Gedanken zu „Ölsand,SchuldUndBärenwarnung“

  1. Die Serie klingt für mich besser als die Fortsetzung von „Twin Peaks“. Ich habe tatsächlich vorher noch nie von dieser Serie gehört, was aber kein Wunder ist bei der riesigen Auswahl von Serien. Da kann man einfach keinen Überblick behalten. 🙂

    1. Ja, es gibt mittlerweile so viele Serien und darunter auch ne Menge interessanter Sachen, da ist es schwer eine Auswahl zu treffen. Wie gesagt, hier wollte ich nur das Sky Ticket auch nutzen und gucke einfach alles, was sich für mich gut anhört. So viel Auswahl hat Sky nicht und da wartet noch eine Menge auf Netflix und Prime 😀

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