VonKannibalen,MüllkämpfernUnd
EinerDameMitGlänzendemFell(Und
EinPaarTricksInPetto)

Isle of Dogs von Wes Anderson

Directed by Wes Anderson
Produced by Wes Anderson, Scott Rudin, Steven Rales, Jeremy Dawson
Screenplay by Wes Anderson
Story by Wes Anderson, Roman Coppola, Jason Schwartzman, Kunichi Nomura
Starring  Bryan Cranston, Edward Norton, Bill Murray, Jeff Goldblum, Bob Balaban, Kunichi Nomura, Ken Watanabe, Greta Gerwig, Frances McDormand, Fisher Stevens, Nijiro Murakami, Harvey Keitel, Koyu Rankin, Liev Schreiber, Scarlett Johansson, Tilda Swinton, Akira Ito, Akira Takayama, F. Murray Abraham, Yojiro Noda, Mari Natsuki, Yoko Ono, Frank Wood
Narrated by Courtney B. Vance
Music by Alexandre Desplat
Cinematography Tristan Oliver
Edited by Ralph Foster, Edward Bursch
Production company: Indian Paintbrush, American Empirical Pictures
Distributed by Fox Searchlight Pictures
Release date February 15, 2018 (Berlinale), March 23, 2018 (United States), May 10, 2018 (Germany)
Running time 101 minutes
Country  United States, Germany
Language English, Japanese
Box office $50.7 million

 

Lange nach dem Krieg zwischen Katzen und Hunden, konnten sich die Hunde als Haustier in Japan etablieren. Doch nun geht die Hundegrippe um und Bürgermeister Kobayashi, der einer katzenfreundlichen Dynastie angehört, beschließt alle Hunde Megasaki Citys auf die Müllinsel zu deportieren. Zwar sind führende Wissenschaftler der Meinung, die Grippe heilen zu können, doch prompt werden die Hunde für alles Übel dieser Welt verantwortlich gemacht. Der erste, der Deportierten ist ausgerechnet Spot, der Beschützerhund Atari Kobayashis, Mündel des Bürgermeisters. Doch Atari kann sich nicht mit dem Schicksal seines Freundes abfinden. Er ist ein cleverer Bastler und baut sich ein Flugzeug, mit dem er auf der Isle of Dogs landet oder besser gesagt bruchlandet. Obwohl ihn die Hunde der Insel nicht wirklich verstehen, beschließen sie Atari zu helfen, doch der Bürgermeister und seine Handlanger wollen das nicht zulassen und planen sogar einen Genozid.

Tja, wer hätte das geahnt? Nachdem ich die ersten Trailer gesehen hatte, dachte ich, dies wäre der erste Wes Anderson Film mit dem ich nichts anfangen könnte und wurde stehenden Fußes eines besseren belehrt. Nach „Der Fantastische Mr. Fox“ ist „Isle of Dogs“ der zweite Stop Motion Film Andersons, der uns hier eine tragisch schöne Mär eines totalitären Regimes erzählt, dass (unter Einfluss von Katzen) kurzerhand unter fadenscheinigen Vorwänden die gesamte Hundepopulation ihrer Metropole Megasaki City auf eine Müllinsel deportiert und sich selbst überlässt. Die Haustiere sind mächtig verwirrt so sich selbst überlassen und ohne richtige Nahrung. Es gibt verschiedene Gangs, hübsche Hündinnen und fiese Gerüchte auf der Insel, denn die birgt seit langem ein düsteres Geheimnis. Davon unbesehen macht sich der 12jährige Atari Kobayashi, das Mündel des Mannes, der die Hundevernichtung angezettelt hat, in einem selbst gebastelten Flugzeug auf eine Himmelfahrtsmission zur Müllinsel. Er sucht seinen Beschützerhund Spot und dabei ist es auch unwichtig, dass er Bruchlandung macht, eine Stange im Schädel hat und ihn kein Hund versteht, weil sie keine Universalübersetzer haben. Eine Gruppe um Hund Chief nimmt sich des Jungen an und beschließt ihm zu helfen und verteidigt ihn gegen ihn die Versuche des Bürgermeisters in mit Spezialeinheiten und Roboterhunden von der Insel zu holen und macht sich sogar auf einen Teil der Insel auf, auf dem, so sagen die Gerüchte, Kannibalenhunde leben.
Natürlich handelt es sich dabei keinesfalls um Hundefressende, vielmehr war auf der Insel ein großes Forschungslabor, dass aufgrund der Naturgewalten aufgegeben werden musste. Die Hunde ließ man zurück.
Wes Anderson hat hier keine Abstriche gemacht. So entzückend „Isle of Dogs“ an vielen Stellen auch ist, so grausam kann die Geschichte auch sein.
Die Vorgeschichte erzählt von frühen Konflikten zwischen Hunden und Katzen, wobei die Hunde den Kürzeren zogen, irgendwann aber dann von den Menschen als Haustieren akzeptiert wurden.
Mittlerweile als bester Freund des Menschen etabliert kommt eine Intrige aus dem Untergrund, eine Hundegrippe und viele Lügen und die Tiere werden einfach auf den Müll geworfen. Das ist alles ziemlich traurig und man heult nur nicht, weil das ganze drumherum von der Musik, über das Geschichtenerzählen, die Simultanübersetzungen oder den Belltransformator, bis hin zu den ausdrucksstarken Figuren und deren Bewegungen einfach alles auch so schön ist, dass man auch eine grausame Geschichte erträgt. Für Kinder ist das hier nicht.
Atari selbst ist kein süßer Junge mit Knopfaugen, nein, er ist vom Absturz gezeichnet und im Grunde schwer verletzt und läuft mit Eisenstange im Kopf herum; die Hunde sind ungepflegt (bis auf eine spezielle Dame), unterernährt und mental am Ende, die Hunde des ehemaligen Labors, sind von Versuchen schwer gezeichnet.
Und trotzdem gibt es so viel zu lachen, ob Situationskomik oder einfach nur ein Hundeblick; es ist unglaublich, was hier mit der Stop-Motion Technik geleistet wurde und wie genau hier Eigenarten der Tiere erfasst wurden, ohne dabei den angeblichen Symmetriewahn des Meisters Anderson zu unterwandern.
Der Film hat so viel zu bieten, Scherenschnitte, Farbholzschnitte, liebevoll gestaltete Silikionpuppen, japanische Trommeln, Wahnsinns Szenenbilder und ein Aufgebot an Sprechern, das einem die Ohren flattern. „Isle of Dogs“ ist mit Sicherheit ein Film, den ich mir noch öfter ansehen und immer wieder Dinge entdecken werde. Mein Herz hat er im Sturm erobert.

2 Gedanken zu „VonKannibalen,MüllkämpfernUnd
EinerDameMitGlänzendemFell(Und
EinPaarTricksInPetto)“

  1. Ja, ein wirklich extrem liebevoll gestalteter Film, bei dem man bei jeder Sichtung sicherlich etwas neues entdecken kann und sich trotzdem für das bereits geliebte wieder begeistern kann. Stop-Motion ist einfach ungeschlagen in der Animationstechnik.

    1. Absolut. Schon der Anfang war so großartig. Das war für mich wirklich eine Offenbarung, ich liebe Wes Anderson! :))

NurZuTrauDich!

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