EinFallVonNotwehr

Cold in July von Jim Mickle

MoviepostercoldinjulyEnde der Achtziger werden Richard und Ann Dane eines Nachts von Geräuschen geweckt und Richard stellt im Wohnzimmer einen Einbrecher. In seiner Panik erschießt er den Mann in Notwehr, der von der Polizei als Freddy Russel identifiziert wird. 
Von Schuldgefühlen geplagt versucht sich Richard bei der Beerdigung beim Vater zu entschuldigen, doch Ben Russel ist gerade aus dem Knast entlassen und alles andere als verständnisvoll, fängt sogar an Richard und seine Familie zu verfolgen.
Die Lage eskaliert und während Ben von der Polizei wieder festgenommen wird, macht Richard eine verwirrende und schockierende Entdeckung, die sein Leben plötzlich total auf den Kopf stellt.

Auch zu diesem Film sollte man die Inhaltsangaben der geläufigen Kinoportale sofort in die Tonne treten und vergessen. Ich hasse es, wenn Zusammenhänge verdreht werden.
Egal, „Cold in July“ ist viel raffinierter als man es zunächst vermuten würde. So will ich inhaltlich gar nicht mehr als oben erwähnt erzählen, denn sonst machten die Plottwist nur halb so viel Spaß.
Ich muss zugeben, recht unbedarft in diesen Film gelangt zu sein. Don Johnson, Sam Shepard und Michael C. Hall waren Namen, die mir völlig ausreichten und so überlas ich Mickle und schreckliche Erinnerung an den schlimmen „Stake Land“, die mich womöglich von diesem Streifen ferngehalten hätte.
Glück im Unglück also und so schmerzte einzig und alleine der heftige endachtziger Look mit Bundfaltenhose und FoKuHiLa Halls und die zuweilen fistelige Stimme Shepards.
Davon abgesehen handelt es sich um einen überraschend gutenThriller, der eine unglaubliche Kehrtwendung nimmt und Don Johnson in Cowboystiefeln, rotem Flitzer und Schweinzüchterambitionen vom Publikum laut feiern lässt.
Johnson, Shepard und Hall agieren von einem Punkt an zusammen mit einer solchen lässigen Selbstverständlichkeit und trockenem Humor, dass sich schon deshalb die Sichtung lohnt.
Mickle schafft es von einem Notwehrfall in eine Stalkergeschichte zu wechseln, aus der sich eine Verschwörung entwickelt und schließlich eine Frage der Ehre. Dabei bleibt er spannend, witzig und entsetzlich zu gleich und nur gut, dass drei so tolle Schauspieler das Ding ruhig und konsequent nach Hause fahren.8-10
Lustigerweise haben wir hier ebenfalls einen leicht carpenterisierten Synthiescore, was zur Zeit echt in Mode zu sein scheint.

Directed by Jim Mickle Produced by Linda Moran Rene Bastian Adam Folk Marie Savare Screenplay by Jim Mickle Nick Damici Based on Cold in July by Joe R. Lansdale Starring Michael C. Hall Sam Shepard Don Johnson Music by Jeff Grace Cinematography Ryan Samul Edited by John Paul Horstmann Jim Mickle Production company  BSM Studio Belladonna Production Backup Media Paradise City Distributed by IFC Films Release dates January 18, 2014 (Sundance)]May 23, 2014 (United States)] Running time 110 minutes] Country United States Language English Box office $409,915

2 Gedanken zu „EinFallVonNotwehr“

  1. Carpenter war auch immer sehr effktiv mit seinen Scores (wenn man sie so nennen will), atmosphärisch hat das immer toll gepasst.
    Zum Thema verdrehte Inhaltsangaben muß ich dir mal was heraussuchen, es ist unglaublich. Und zwar nicht in irgend einem billigen Blättchen, sondern einem alten Fischer Film Almanach.

    1. Ja Carpenter hat sich zwar manchmal etwas wiederholt, machen Mancini uns Sergio Leone ja auch (ohne sie vergleichen zu wollen), aber an sich passte es immer wie die Faust aufs Auge und haben den Filmen zusätzlich das gewisse Etwas gegeben. Christine ohne den Score…pfft!

      Und über diese falsche Inhaltsangaben kann ich mich immer wieder aufregen. Schließlich verdienen diese Portale ihren Lebensunterhalt mit Filmen, dann sollten sie da aufmerksamer sein.
      Wird auch gerne gemacht: den Buchinhalt statt den des Filmes reinschreiben, sofern es eine Vorlage gibt! :))

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