DieVerloreneFreiheit

12 Years A Slave von Steve McQueen

Solomon Northup ist ein sogenannter freier Schwarzer, der in New York geboren wurde und in Saratoga Springs mit seiner Frau und zwei Kindern lebt. Er verdient seinen Lebensunterhalt als Geiger und Tischler und ist ein angesehener Bürger.
Als ihm eines Tages von zwei Zirkusleuten ein gut bezahltes Angebot als Musiker für zwei Wochen gemacht wird, schlägt er ein und folgt den beiden nach Washington.
Doch Northrups erwachen ist bitter, denn die beiden Weißen haben ihn betäubt und als Sklaven in die Südstaaten verkauft. Seiner Papiere entledigt kann er nicht beweisen, dass er ein freier Mann ist und es nützte ihm auch nicht, sein Abtransport mit anderen gefangenen Schwarzen ist ihm sicher.
Er wird kurzerhand in Platt umbenannt und die anderen raten ihm, wenn ihm sein Leben lieb ist, nicht über seine wahre Identität und sein Können zu sprechen.
Northrup wird in New Orleans an den Plantagenbesitzer Ford verkauft, der im Vergleich mit anderen Südstaatlern einen sehr humanen Umgang mit seinen Sklaven hat, doch einer seiner Aufseher hat es auf Platt abgesehen und so muss er weiterverkauft werden und landet nach 2 Jahren für weitere 10 lange Jahre bei dem Baumwollproduzenten Edwin Epps; ein brutaler Säufer, der die Sklaven misshandelt und auspeitscht und von dem es kein Entkommen gibt.
Doch als eines Tages der weiße Tischler Bass mit Northrup einen Pavillion baut, nimmt Solomon allen Mut zusammen und bittet den aufgeschlossenen Kanadier um Hilfe, letztendlich mit Erfolg.
Nach 12 Jahren in der Sklaverei wird Solomon Northup von seinem befreundeten weißen Ladeninhaber Parker, der die erforderlichen Unterlagen beim örtlichen Sheriff vorgelegt hat, befreit.

„12 Years A Slave“ basiert auf der wahren Geschichte Solomon Northrups, der seine Tragödie in seiner Autobiografie niederschrieb.
Die Sklaverei ist eines der dunkelsten Kapitel der Kolonial-und im Besonderen der amerikanischen Geschichte und Northrups Schicksal zeigt eindringlich wie grausam es ist seine Freiheit zu verlieren und entmenschlicht zu werden und sicher ist McQueens Film ein mehr oder weniger ambitionierter Versuch die Grausamkeit der Sklaverei in Ansätzen zu vermitteln, dennoch muss ich sagen, dass mich der Film in weiten Teilen nicht erreicht hat. Die überschöne Kameraführung und der Fokus auf entzückende Landschaftsbilder mit romantischen Pausen verklärte für meinen Geschmack das unendliche Leid, das Northrup und die anderen Sklaven durchmachen mussten. Natürlich konnten selbst die Sklaven auch durchschnaufen, hatten „frei“ und teilweise gemäßigte „Master“, die sie nicht die ganze Zeit prügeln ließen und sicherlich hat sich McQueen bei einen sonnendurchfluteten Baumansichten irgendwas gedacht, aber vielleicht hätte man den einen oder anderen Darsteller, gerne auch die Hauptrolle, auch eine optische Wandlung durchmachen lassen sollen, damit der geneigte Zuschauer etwas Zeitvergehensgefühl bekommen hätte und vor allem gesehen hätte wie Gewalt Menschen auch äußerlich verändert. Solomon Northrup wurden ein paar Narben aufs Fleisch gelegt und das war es. Über 12 Jahre Sklaverei, davon 10 bei einem Sadisten verändert sich seine Figur und sein Gesicht praktisch überhaupt nicht. Das erinnert an alte Hollywoodschinken.
Auch habe ich am Schluss nicht verstanden, warum seine Familie so tapfer auf ihn gewartet hatte, ohne zu wissen wo er ist, hätte er ja auch abgehauen sein können. Ein Blick ins Buch offeriert uns dann die Erklärung: Northrup hatte schon kurz nach seiner Entführung einen Brief an die Familie absetzen können, die nun wusste, dass er versklavt wurde, nur nicht wohin.
Bei 135 Minuten Laufzeit wären sicher die 5 Minuten für den netten Matrosen, der die Botschaft weiterbrachte drin gewesen.
Insgesamt ist „12 Years A Slave“ eine für mich zwiespältige Verfilmung mit durchaus großen Szenen und überzeugenden Darstellern, die mir allerdings mit ihren langatmigen CloseUpGefühlseinstellungen zu künstlerisch daherkam.

Vielleicht bin ich aber in diesem Punkt eher der Dokutyp, ich weiß es nicht, aber bei so einem Thema möchte ich einfach nicht „zwischen den Zeilen“ lesen oder aus Gründen der Ästhetik spanisches Moss betrachten müssen, gerade, wenn man eine Autobiografie verfilmt.
Ob ich Chiwetel Ejiofors Performance für oscarreif halte? Eher nicht, aber er ist auch kein Darsteller, mit dem ich viel anfangen kann, im Gegensatz zu Michael Fassbender, Paul Dano
und Lupita Nyong’o, die mich hier weit mehr beeindrucken konnten.
Dass Hans Zimmer die Musik gemacht hat erahnte man erst am Schluss, die Nichtoscarnominierung darum auch verständlich.

12 Years A Slave Directed by Steve McQueen Produced by Brad Pitt Dede Gardner Jeremy Kleiner Bill Pohlad Steve McQueen Arnon Milchan Anthony Katagas Screenplay by John Ridley Based on Twelve Years a Slave by Solomon Northup Starring Chiwetel Ejiofor Michael Fassbender Benedict Cumberbatch Paul Dano Paul Giamatti Lupita Nyong’o Sarah Paulson Brad Pitt Alfre Woodard Music by Hans Zimmer Cinematography Sean Bobbitt Editing by Joe Walker Studio Regency Enterprises River Road Entertainment Plan B New Regency Film4 Distributed by Fox Searchlight Pictures Summit Entertainment (non-USA) Release dates August 30, 2013 (Telluride Film Festival) November 8, 2013 (United States) January 10, 2014 (United Kingdom) Running time 134 minutes Country United Kingdom United States Language English Budget $20 million[1] Box office $78,544,000

3 Gedanken zu „DieVerloreneFreiheit“

    1. Gepackt hat mich hier nichts, auch wenn ich die Geschichte wirklich dramatisch fand und bewundernswert, dass er durchgehalten hat. Traurig am Schluss, als er gehen konnte und die anderen zurücklassen musste.

  1. P.S. hier, weil ich grad zu faul bin, um mich auf blog.de einzuloggen (xD): Meine Schwester hat gestern in der Sneak „Dallas Buyers Club“ gesehen und war very begeistert 🙂

NurZuTrauDich!

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