DerMannUnterDeinemBett

Sleep Tight von Jaume Balagueró

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Inhalt:
César ist Hausmeister und Concierge in einem etwas besseren Mietshaus irgendwo in eine spanischen Großstadt. Das wäre alles ganz normal, wenn César nicht das Problem hätte einfach nicht glücklich zu sein. Er ist es nicht und er war es auch nie. Dieser Zustand ist ihm völlig fremd. Dabei belässt César es aber keineswegs, denn anstatt an sich zu arbeiten, legt er einen unermüdlichen Enthusiasmus an den Tag sein Umfeld und alle Menschen auf die er trifft auch unglücklich zu machen.
Da ist nur eine, die will nicht so ganz wie César, Clara. Immer gut gelaunt, schön und ausgesprochen nett, kommt sie jeden Tag aus ihrer Wohnung, egal was César auch versucht.
Zeit größere Geschütze aufzufahren.

Fazit:
Im Gegensatz zu Balaguerós Vorgänger handelt es sich bei „Sleep Tight“ um keinen Horrorfilm, sondern einen Psychothriller, der sich gewaschen hat.
Hausmeister César kann nicht glücklich sein und hat sich zur Lebensaufgabe gemacht auch alle anderen Menschen unglücklich zu machen. Natürlich glimmt in César dabei das Fünkchen Hoffnung irgendwann durch das Leid der anderen selbst einen Glücksmoment zu erhaschen und er arbeit strebsam daran sich diesen Traum über die schöne Mieterin Clara zu verwirklichen.
Die junge Frau indess ahnt überhaupt nichts. Obwohl César jede Nacht mit ihr in ihrem Bett schläft und jede ihrer Zuckungen genau kennt – ein zweiter Wohnungsschhlüssel macht es möglich. Natürlich würde jeder Mensch aufwachen, wenn ein Fremder ins Bett schlüpft, sagt sich jetzt jeder, aber César hat da so sein Chloroformtricks. Bevor Clara nach Hause kommt, liegt er schon unter ihrem Bett mit seinem Betäubungslappen und wartet, dass sie einschläft. Dann betäubt er sie…Clara fühlt sich zwar zunehmend gerädert, aber ahnt einfach nicht was da passiert. Ihre anhaltend gute Laune kann César jedoch nicht tolerieren und lässt sich noch die eine oder andere unappetitliche Gemeinheit gegenüber Clara einfallen.
Balagueró ist böse, mit seinem César schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe: die Angst beobachtet oder verfolgt zu werden und noch schlimmer die vor Misshandlungen ohne dass man sich dagegen wehren kann oder sie gar bemerkt.
César ist ein scheinbar netter Mann. Zwar sind nicht alle Mieter mit seiner Arbeit zufrieden, doch dies hat alles seinen Sinn aus Césars Sicht. Der Mann ist ein Psychopath, so viel ist klar und er spielt sein perfides Spiel straffrei bis zum konsequenten Ende durch.
Beängstigend das und so schürt Balagueró gekonnt unsere Paranoia und bestätigt uns darin am besten niemandem zu trauen, regelmäßig vor dem Schlafengehen unters Bett zu sehen und die Wohnungsschlüssel nicht einfach aus der Hand zu geben!
Balagueró führt uns durch die Geschichte aus der Sicht des Aggressors. Wir müssen jede Gemeinheit mit an sehen und können wie er nur auf das Ergebnis warten. Letztendlich bleibt dabei ähnlich wie schon bei „Peeping Tom“ aber das große Entsetzen aus, man voyeuriert und wartet auf die Reaktionen. Selbstverständlich hat man Mitleid, aber eben alles etwas gedämpfter.
Und weil César ganz alleine auf dieser Welt ist und nicht mit sich selbst redet, lässt ihn Balagueró am Krankenbett der Mutter, die ihn nie hat glücklich sein lassen und hilflos ans Bett gefesselt ist, all seine Pläne und Hoffnungen erzählen und ermöglicht uns einen kleinen Einblick in seine Psyche.9-10

Zusammenfassend ist „Sleep Tight“ eine spanische Perle. Niederträchtig, beängstigend und durch und durch böse mit einem überzeugenden Luis López Tosar als César, der im echten Leben mit Hauptdarstellerin Marta Etura (Clara) verheiratet ist.

MIENTRAS DUERMES
SPANIEN 2011 / 102 MIN / SPANISCHE OMEU REGIE JAUME BALAGUERÓ DARSTELLER LUIS TOSAR / MARTA ETURA / ALBERTO SAN JUAN / PEP TOSAR / CARLOS LASARTE / PETRA MARTÍNEZ / TONY CORVILLO / IRIS  ALMEIDA / MANEL DUESO DREHBUCH ALBERTO MARINI PRODUZENT JULIO FERNÁNDEZ VERLEIH SENATOR FILM

9 Gedanken zu „DerMannUnterDeinemBett“

  1. Der Film hat mir auch sehr gut gefallen. Hab so viel von mir selbst darin widererkannt… ;D
    Btw, ich kenne eine einzige Person, die [Rec] schlecht fand (xD).

  2. Hört sich echt schräg an, aber das mag ich. Die Spanier können einfach gute Filme machen. Ich habe gerade geschaut, der kommt im Juli in die deutschen Kinos, ist bestimmt auch wieder ein Film, der noch besser im Kino wirkt.

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