RichtigerDracheFalscheFrau

Nur Drachen leben länger von John Moore

Moore_DrachenInhalt:
Sir Terry ist, wie es der Titel bereits andeutet, Ritter, aber so ziemlich mittellos wenn es darum geht einer Prinzessin den Hof zu machen oder gar den Gedanken zu hegen sie zu heiraten. In den Augen der königlichen Eltern Prinzessin Glorias von Medulla sozusagen ein „No Go“.
Schade, denn Terry und Gloria sind verrückt nacheinander.
Gut, dass es da eine uralte Sitte gibt, die dem Ritter, der eine Prinzessin aus Not errettet, sprich einen Drachen erlegt, auch ein Anrecht auf ihre Hand (und mehr) hat.
Ganz schlecht, dass Sir Terry zwar den Drachen tötet, jedoch im Eifer des Gefechts die Landesgrenze überschritten hat und nun die verrückte Jane von Oblongata zur Frau nehmen muss.
Wiederum gut dass er schnell schaltet und seinen Knappen als maßgeblich an der Tötung des Drachen verantwortlichen Ritter ausgibt und sich so dem „Jane-Dilemma“ entzieht.
Super schlecht, dass Medullas König für Gloria währenddessen dem reichen Bäckereierben Roland, der zudem ziemlich gutaussehend und verdächtig modebewusst daherkommt, versprochen hat. Die Verträge sind unterschrieben, der Hochzeitstermin steht – ein Liebespaar in Panik.
Aber halt, Gloria hat einen Plan!
Wenn sie entführt wird und Sir Terry rettet sie vor den Unholden, wird ihrem Glück bestimmt nichts mehr im Wege stehen – aber wie sollte es anders sein entpuppt sich der simple Plan als totaler Flopp und echtes Abenteuer?

Fazit:
John Moore ist ein weiterer Autor, der sich im Bereich humoristischer Fantasy behaupten möchte. Ihn mit Terry Pratchett, Eoin Colfer oder Walter Moers (um ein paar bedeutende Autoren dieses Genres zu nennen) zu vergleichen, kann man getrost vergessen. John Moore ist eher die Liga A. Lee Martinez und Christopher Moore – sehr gut, aber nie ne 10.
In „Nur Drachen leben länger“ (ein deutscher Titel, der wenig mit dem tatsächlichen Buchinhalt zu tun hat), nimmt Moore das klassische Ritter-Drachenepos aufs Korn. Er versucht dabei die starren Gepflogenheiten des Mittelalters mit modernem Vokabular und Vorstellungen aufzupeppen, was ihm, finde ich, auch ganz ordentlich gelungen ist. Eigentlich gibt es kaum eine Seite, bei der man nicht mindestens schmunzeln muss.
Ein armer Ritter der seine große Chance vergurkt, weil er versehentlich die Landesgrenze überschreitet und die geliebte Frau praktisch an einen reichen Bäckerssohn verliert. Eine Prinzessin, die oberschlau wie sie ist, eine Entführung vortäuscht und das mit der Hilfe eines verarmten Edelmannes, der nichts zu verlieren hat. Leider macht sich das verwöhnte und viel zu gut angezogene Bäckersöhnchen sofort auf die Suche nach der Prinzessin und dann auch noch in der richtigen Richtung. So bleibt Sir Terry nichts anderes übrig als den Konkurrenten zu begleiten, um dann mitzuerleben wie seine Gloria von „Entführerversteckt“ tatsächlich entführt wird. Natürlich eine Verwechslung, aber sie ist weg und in den Händen eines geldgierigen und bösen adligen Großgrundbesitzers, der auch noch unter dem Schutz eines Zauberers steht, der einen Greif als Haustier hat.
Hach – das Leben kann sooo kompliziert sein.
„Nur Drachen leben länger“ ist eine unterhaltsames und extrem spaßiges Fantasyabenteuer für zwischendurch. Ideal bei Trübsal und schlechter Laune, einfach und unkompliziert zu lesen ohne Anspruch auf irgendwas, das aber gekonnt.
7-10

John Moore Nur Drachen leben länger Originaltitel: A Fate worse than Dragons (2007) Aus dem Amerikanischen von Birgit Reß-Bohusch München: Piper Verlag 2009 Piper Taschenbuch 6662 Umfang: 317 Seiten ISBN 9783492266628

3 Gedanken zu „RichtigerDracheFalscheFrau“

  1. Von dem hab ich noch nichts gelesen. Bin gerade dabei, Christopher Moore zu entdecken, „Der Lustmolch“ hab ich hinter mir, „Flossen weg“ lese ich gerade. In beiden Fällen nicht 10-würdig, aber unterhaltsam und nachhaltiger als A.Lee Martinez.

NurZuTrauDich!

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