20MillionenRupien

Slumdog Millionär von Danny Boyle

Inhalt:
Jamal Malik steht vor der finalen Frage in „Wer wird Millionär“, doch das Signal ertönt die Sendung ist zu Ende. Erst in ein paar Tagen wird Malik weiterspielen können. Zu seiner Überraschung wird er von der Polizei festgenommen und verhört; mit Schlägen Elektroschocks …. es kann einfach nicht sein, was sind sein darf; Malik ist Waise aus den Slums Mumbais und darum muss er ein Betrüger sein.
Während seines Verhörs erzählt der gerade mal 18 jährige Malik sein Leben. Von „Wer wird Millionär“-Frage zu Frage erklärt er anhand seines Lebenslaufes wie er zu der jeweiligen Antwort kam.

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p>Fazit:
Malik und Salim wiederfährt das schlimmste was Kindern überhaupt passieren kann, sie verlieren, ohnehin schon Halbwaisen, bei einem Slumüberfall die Mutter. Die vielleicht sechs, siebenjährigen Slumkinder, bettelarm, fast ohne Bildung sind adhoc auf sich alleine gestellt. Bei dem Slum-Massaker wird auch die kleine Latika zur Waise und Malik nimmt sie in ihre Mitte auf und verliebt sich sofort in das Mädchen. Die Kinder sind pfiffig, Salim ist ein „Geschäftsmann“ und so schlagen sie sich ganz gut durch. Im Laufe ihrer Kindheit werden sie von Kinderfängern zum Betteln gezwungen, verlieren Latika verlieren sich und finden sich alle wieder. Salim ist der Älteste und verdammt durchsetzungsfähig – er wird zum Killer; Malik der Sanfte versucht sich mit ehrlicher Arbeit, wobei sein ganzes Leben von der Suche nach seiner großen Liebe Latika bestimmt wird; die liebe und schöne Latika, wird von allen Erwachsenen nur missbraucht und letztendlich auch von Salim, der sie an einen Gangsterboss weiterreicht.
Die Beziehung der Brüder ist wirklich etwas ganz besonderes. Obwohl Salim Malik alles genommmen hat, spürt man die große Bindung der beiden aneinander und so brutal und kaltblütig Salim ist, so gerecht und großzügig ist er andererseits, tötet und gibt sein Leben für seinen Bruder.
Was für ein bewegender Film. Boyle schafft es (die teilweise viel zu schönen) Bilder eine klare Sprache sprechen zu lassen. So sieht man Indien und im Besonderen Mumbai nicht in Bollywood. Dreck, Kot, Gewalt, Ungerechtigkeit; da werden Slums einfach niedergemacht, um Hochhäuser bauen zu können; Kinder schlafen auf der Mülldeponie, Menschenleben sind nichts Wert, wenigstens die der Unterschicht nicht. Slumdogs bekommen praktisch kaum eine Chance; Malik wird öffentlich vom Showmaster in der Sendung diskriminiert – ist eben so mit Menschen aus der Unterschicht. Slumdog Millionär ist keine seichte Unterhaltung und auch wenn man mit den Kindern lachen kann, konnte ich teilweise kaum die Tränen unterdrücken, Kinder in so einem Elend aufwachsen zu sehen ist eine Qual. Erträglich wird das Ganze nur dadurch, dass die Aschenputtelgeschichte eingebunden ist, die bollywoodlike auch gut ausgeht.
Ich finde, dieser Film hat wirklich jeden Oscar verdient und als einzigen Kritikpunkt würde ich anführen, dass die Millionär-Sendung live war, aber ich weiß nicht, ob in Indien anders gespielt wird, hierzulande ist die Show vier Wochen zeitversetzt, aber dann hätte dramaturgisch einiges nicht funktioniert.
Slumdog Millionaire, Großbritannien / USA 2008 – Originaltitel: Slumdog Millionaire – Regie: Danny Boyle – Darsteller: Dev Patel, Anil Kapoor, Madhur Mittal, Freida Pinto, Irrfan Khan, Saurabh Shukla, Mia Drake, Sanchita Choudhary, Ankur Vikal – FSK: ab 12 – Länge: 120 min. – Start: 19.3.2009