‚ansKetteSieBeiDenSchweinenFest!

Frontiere(s) von Xavier Gens

Inhalt:

Paris in Aufruhr. Jugendliche Vorstädter, Muslime, unzufiedene Ghettobewohner gegen die Staatsgewalt. Die Suburbs brennen. Mittendrin Yasmine ihr großer Bruder, Alex, Tom und Farid. Die fünf haben gerade ein einträgliches „Ding“ gedreht und sind mit der Beute von 125.000 € auf der Flucht. Yasmins Bruder erliegt noch in der Notaufnahme einer Schussverletzung, keine Zeit zur Trauer sie müssen vor der Polizei flüchten. Schon vorher hat sich die Gruppe aufgeteilt. Tom und Farid fahren mit der Beute vor Richtung Grenze; Alex und Yasmine kommen nach.
Der Treffpunkt soll ein abgelegenes Motel auf dem Land sein, um auszuruhen, vor dem eigentlichen Ziel: Holland.
Als Tom und Farid in das Etablissement eintreten werden sie unerwarteterweise von zwei unüblich flotten „Landeiern“ empfangen. Modelmaße, viel Schnaps und ein unablehnbares Angebot für junge Testosteronen verleitet Tom dann auch schnell eine Nummer mit den Damen zu schieben. Farid ist unbehaglich, denn er ist gläubiger Muslime und ihm ist diese freizügige Begrüßung nicht geheuer wie auch Mitbetreiber Goetz nicht zu seinen Favoriten zählt. Als die beiden später dann beim unappetitlichen Abendessen mit der „Familie“ eingeladen werden kippt die Stimmung der Runde als Tom die Mädels als Huren beschimpft. Alle Beschwichtigungsversuche Farids schlagen fehl, die Situation eskaliert, die Hatz beginnt…

Fazit:
Man nehme ein schäbiges, heruntergekommenes Haus im Nirgendwo, eine Schlachterei im „Privatbereich“, eine bunt zusammengewürfelte Familie, die nur ihre Vollmacke als untrügliches Verwandtschaftsmerkmal besitzt, Opfer die alle Alarmglocken ignorieren und die beliebte Vorlage:
The Texas Chainsaw Massacre, zur Belustigung noch einen alten Mann (Franzose), den man deutsch sprechen läßt und als Nazi verkauft, eine zarte aber toughe junge Dame (irgendwer muss das ja überleben), das „einer nach dem anderen Prinzip“, oinkende Schweine, viel Schmutz, Blut und Metzelwerkzeuge aller Art, schüttele alles (nicht rühren) und raus kommt Frontiere(s).
Will Gens uns allen Ernstes erzählen, dass da eine politische Aussage versteckt ist ?  Keiner weiß genau was der Anfang und die Einspieler über die Unruhen in den Pariser Vororten soll und was will uns Nazi-Opa mit auf den Weg geben: schlachte alles was atmen kann ab, bring es in die Kühlkammer und wir sind auf dem besten Weg zur Herrenrasse?? Ich weiß, es soll nicht heißen der Film wäre schnöder Torture Porn. Dafür passiert dann eigentlich auch zu wenig. Ok ein zerschossener Kopf (mittlerweile beliebt in jedem Thriller), ein unspektakulärer Kreissägeneinsatz, drei Frauen, die eine Gasexplosion in nächster Nähe ganz gut überstehen und andere Ungereimtheiten. Richtig ärgerlich dann die Familien-Tisch-Szenen, in denen „Vater“ irgendwelche „ideologischen“ Schwaffeleien auf…franutsch? daherbrabbelt, da wußte, glaube ich keiner, ob er lachen oder heulen sollte.
4
Im Großen und Ganzen eine Enttäuschung, aber vielleicht bin ich zu wenig Fan dieses Genres.

FRONTIÈRE(S), Frankreich 2007, 35mm, 108 min, französische OmeU, REGIEXavier Gens DARSTELLER Karina Testa, Aurélien Wiik, Patrick Ligardes, David Saracino, Maud Forget, Samuel Le Bihan, Estelle Lefébure, DREHBUCH: Xavier Gens, PRODUZENT: Laurent Tolleron, VERLEIH: Tiberius Film

6 Gedanken zu „‚ansKetteSieBeiDenSchweinenFest!“

  1. Puh, das hört sich ja nach viel zusammengeklauter Gülle an 😀 Mal schauen, vielleicht holte ich mir den mal auf DVD, zur Zeit hängt mir dieses ganze Folter-Zeux sowieso irgendwie zum Halse rauß. Mal gleich schauen ob ich nicht noch irgendwo einen Glücksbärchi-Film hier rummfliegen habe 😉

  2. Tatsächlich ? In der ersten zwanzig Minuten dachte ich, man bekäme hier wirklich auch ein bisschen was zum Nachdenken. Leider entpuppte sich alles als Makulatur.
    Ursprünglich gerechnet hatte ich mit einem Massaker ohne jeden Anspruch, aber der Film wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet und ist voller Ungereimtheiten und es ist immer enttäuschend, wenn man was versprochen bekommt (sozialkritischer Touch zu Beginn) was nicht eingehalten wird.

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