UndWiederViren

Blutkreis von Jerome Delafosse

Inhalt:g_Blut
Ein Mann erwacht in der in der neurologischen Abteilung eines Krankenhauses in Norwegen aus dem Koma und besitzt keine Erinnerung mehr an sich selbst. Er soll einen Tauchunfall bei der Bergung von Kadmium aus einem gesunkenen Kriegsschiff in der Arktis gehabt haben. Seine körperliche Genesung macht zwar Fortschritte, doch was seine Identität angeht, ist er auf die dürren biografischen Daten seines Passes angewiesen: Nathan Falh, 37 Jahre alt, wohnhaft in Paris. Auf der Suche nach seiner wahren Identität und den Bemühungen herauszubekommen was wirklich geschah, stößt Nathan auf Ungeheuerlichkeiten. Die Informationen fügen sich allmählich zusammen: seine Kindheit, der Tod seiner Eltern, die psychiatrische Klinik, unerklärliche Vireninfektionen in der ganzen Welt, Folterung und Massenmorde in Ruanda, die Geschehnisse in der Arktis, das seltsame Elias Manuskript, eine geheime Sekte koptischen Ursprungs…der Plan eine Epidemie ungeahnten Ausmaßes anzuzetteln im Namen Jesus Christus‘.
Fazit:
Die Geschichte fesselt sofort. Ein Mann, der nicht weiß wer er ist, bei mysteriösen Bergungsarbeiten in der Arktis verunfallt, jettet um die Welt, um herauszufinden was passiert ist. Nur gut, dass Nathan Falh über sehr gute finanzielle Mittel verfügt, da kann man schon mal auf einen Tagestrip von Paris nach Ruanda hoppen. Und gut, dass Nathan nur sein Gedächtnis verloren hat, nicht aber seine Fähigkeit brutalst jeden abzumurksen, der ihm im Weg ist. Am Anfang werden die Übergriffe auf Nathan noch recht bescheiden geschildert, nach und nach aber hatte ich den Eindruck Delafosse ist auf den Geschmack gekommen detailliert zu beschreiben wie eine Nase bricht, ein Gesicht aussieht, nach mehren großkalibrigen Einschlägen, was überhaupt nach einer Schießerei noch so vom Körper übrig ist, wo man am Besten hinschlägt um viiel Schaden beim Gegner anzurichten…Dessen ungeachtet entwickelt sich das Buch zum Schluss hin vom „was ist passiert, wer bin ich“ zum „wir lieben alte verschlüsselte Manuskripte“ und „der religiöse Wahnsinn kennt keine Grenzen“ Thriller. Das Ausmaß der Christenverfolgungen in der Welt bis in die Jetztzeit war mir bis dato nicht präsent;
6die Art diese zu sühnen halte ich für ausgesprochen unchristlich, aber das ist ja der Inhalt des Buches.
Wer nur einen Aktionthriller will ist hier falsch. Es geht vielmehr um religiösen Fanatismus, alte Schriften und Viren.


Jerome Delafosse, Blutkreis, 2006. 412 S. 22 cm; GEB; Deutsch, Limes, 2006, ISBN-10: 3809025259, ISBN-13: 9783809025252

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