DieFarbeAusDemAll

Auslöschung – Annihilation von Alex Garland

Directed by Alex Garland
Produced by Scott Rudin, Andrew Macdonald, Allon Reich, Eli Bush
Screenplay by Alex Garland
Based on Annihilation by Jeff VanderMeer
Starring Natalie Portman, Jennifer Jason Leigh, Gina Rodriguez, Tessa Thompson, Tuva Novotny, Oscar Isaac
Music by Ben Salisbury, Geoff Barrow
Cinematography Rob Hardy
Edited by Barney Pilling
Production company: Skydance Media, DNA Films, Scott Rudin Productions
Distributed by Paramount Pictures (North America and China), Netflix (International)
Release date February 23, 2018(United States), March 12, 2018 (United Kingdom)
Running time 115 minutes
Country United States, United Kingdom
Language English
Budget $55 million (gross), $40 million (net)
Box office $26.2 million

 

Seit einem Jahr ist der Special Force Soldat Kane nun verschwunden und so langsam versucht die Biologin Professorin Lena mit der Situation klar zu kommen, doch ausgerechnet als sie beschließt das Schlafzimmer neu zu streichen, steht Kane wie aus dem Nichts vor ihr.
Aber Kane geht es nicht gut und noch schlimmer, auf dem Weg in Krankenhaus wird der Notarztwagen abgefangen und in eine Basis in der Area X gebracht.
Kane war im Shimmer wie sich herausstellt, ein unbekanntes Phänomen an der Southern Coast, dass eines Tages vor drei Jahren aus dem All kam, an einem Leuchtturm begann und sich seit dem unaufhaltbar ausdehnt. Niemand kam bislang von einer Expedition aus dem Shimmer wieder und Kane scheint nicht mehr lange überleben zu können.
So zögert Lena, die auch Ex-Soldatin ist, keine Sekunde an einer neuen Expedition teilzunehmen und zu erforschen, was im Shimmer vor sich geht.

Vorneweg muss ich mein großes Bedauern darüber aussprechen, dass „Auslöschung“ nicht in den deutschen Kinos läuft. Die Gründe sind vielfältig, einer ist wohl, dass die Produzenten sich weigerten Anpassungen für „den gemeinen Markt“ vorzunehmen, sprich den Film massenkompatibel zu gestalten. Keine Ahnung was an diesem Film zu intellektuell ist, aber sicherlich sieht er nicht nach einem Kassenhit wie Alien: Covenant aus, auch wenn er richtig gut gemacht ist.
Erzählt wird hier ganz frei die Geschichte des ersten Buchs der Southern-Reach-Trilogie von Jeff VanderMeer: Annihilation, in der ein außerirdischer Strahl auf eine kleine Region an der Southern Coast trifft und dort zu dramatischen Veränderungen von Flora und Fauna führt. Zahlreiche Expeditionen in diese Region, Area X,  scheiterten, doch ausgerechnet Kane, der Ehemann einer Biologie Professorin kehrt zurück, ohne zu wissen wie das ging und wo er war. Auch Lena wird in den „Shimmer“ gehen und wiederkehren, so viel weiß der Zuschauer bereits. Aber auch Lena weiß nicht wie sie zurückgekommen ist oder wie lange sie weg war, doch in Flashbacks rekapituliert sie die Expedition und ihre Beziehung zu Kane, die man als ambivalent bezeichnen könnte.
So wechselt „Auslöschung“ zwischen den Welten. Die eine bildgewaltig, bunt, unwirklich schön und unheimlich, die andere in intimer Zweisamkeit. Natürlich wissen wir, worauf alles hinausläuft: Lena sieht die Gefahr und will sie vernichten, doch ist sie selbst ein Bestandteil dieser. Selbstzweifel, Ungläubigkeit und Verwirrung stellen sie vor eine Zerreißprobe.

Irgendwer bezeichnete diesen Film als „The Thing“ auf Valium, eine Meinung die ich absolut nicht teile, auch wenn es oberflächlich gesehen thematische Ähnlichkeiten gibt. „Auslöschung“ ist jedoch so viel mehr, poetischer, tiefer, weitgehender, selbstverständlicher.
Bei den Darstellern hätte ich mir Oscar Isaac gerne erspart, aber gut da muss man nun durch, Garland hat an ihm scheinbar einen Narren gefressen, überzeugen kann er mich aber nie wirklich. Insgesamt hat das Ensemble seine Arbeit wirklich gut gemacht.
Wie erwähnt ist der Film visuell unheimlich gut gemacht. Ob Flora oder tierische Mutationen, hier gab man sich richtig Mühe, eine Brücke zwischen Gewohntem und Fremden zu schlagen, Vertrautes bedrohlich zu machen; die Geschichte fand ich trotz der Rückblenden gradlinig und gar nicht kompliziert.
Ein wirklich sehenswerter einmaliger Film.

3 Gedanken zu „DieFarbeAusDemAll“

  1. Kompliziert ist er auch nicht, aber es gibt sicherlich verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Kürzlich habe ich gelesen, dass sich der gesamte Film um Krebs drehen soll. Gestern hatte ich ihn bei Netflix angefangen (war aber zu müde, um zu Ende zu gucken).

    Definitiv ist es ein Film, den man mehrmals gucken kann und vielleicht immer wieder etwas Anderes, etwas Neues sieht. Viele Szenen im Leuchtturm fand ich großartig.

    Ist es eigentlich optisch oder schauspielerisch, dass Dich der tolle Oscar so abschreckt?

    1. Na ja, auch wenn er nicht so nahe am Buch ist, würde ich das Krebsthema hier mal ausschließen. Es ist ja keine Mutation, sondern die Entstehung von etwas völlig neuem. Natürlich spielt die Geschichte auch mit der Angst vor dem Unbekannten und der „Übernahme“ unseres Lebens durch andere Lebensformen, dem Verlust der eigenen Identität. An sich entsteht ja nichts Negatives.
      Aber gut, nach der ein oder anderen Sichtung mehr, entdeckt man sicherlich noch das ein oder andere 🙂

      1. Das Thema Krebs wird schon angerissen, sie untersucht doch zu Beginn auch die Krebszellen und Dr. Ventress ist erkrankt (ihre Tochter war doch an Krebs verstorben), aber ich habe das Thema keinesfalls als dominierend gesehen, wollte aber gestern noch genauer darauf achten. Wird nachgeholt. 🙂

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