ZumFressenGern

Raw von Julia Ducournau

Directed by Julia Ducournau
Produced by Jean de Forêts
Written by Julia Ducournau
Starring Garance Marillier, Ella Rumpf, Laurent Lucas
Music by Jim Williams
Cinematography Ruben Impens
Edited by Jean-Christophe Bouzy
Production companies: Frakas Productions, Petit Film, Rouge International
Distributed by Wild Bunch (France), Focus World(international)
Release date 14 May 2016 (Cannes), 10 March 2017(United States), 15 March 2017 (France)
Running time 99 minutes
Country France, Belgium
Language French
Budget €3.5 million, ($3.8 million)
Box office $508,425 (U.S. only) as of 1 May 2017

 

Die erst 16. jährige Justine ist die jüngste Studentin an der veterinärmedizinischen Hochschule und tritt in die Fussstapfen ihrer Eltern und ihrer älteren Schwester Alexia, die bereits ein paar Semester über ihr ist. Doch Justine studiert nicht nur an der selben Uni denselben Beruf wie alle Familienmitglieder, sondern sie ist auch wie alle Vegetarierin. Als sie jedoch bei einem der demütigenden Erstsemesterritual rohe Kaninchennieren essen muss, erwacht sie am nächsten Tag mit einem fürchterlichen Hautausschlag und als wäre das nicht schlimm genug, gelüstet sie es auf einmal nach rohem Fleisch. Doch wer hier an Sushi denkt, liegt falsch, denn Justine wird verrückt nach Menschenfleisch.

Warum „Raw“ so ein skandalöses Image bekommen hat und sogar Kotztüten bei Vorstellungen in den USA verteilt wurden ist mir rätselhaft. „Raw“ ist in meinen Augen ein sehr gelungener Coming-of-Age Film, in dem die pubertierende Justin mit voller Wucht ins kalte Wasser geworfen wird. Mit 16 als Hochbegabte auf die Uni geschickt, muss sie die unerträglichen Aufnahmerituale der Hochschule durchlaufen, sich von den älteren Semestern demütigen, sich von überheblichen Professoren zurechtweisen lassen und gegen ihre Überzeugung handeln. Was ein Glück, dass wir das hier in Deutschland nicht kennen und auch niemand mit solchem Unsinn durch käme.
Justine hat jedoch keine Chance zu entrinnen und fügt sich nicht ohne Folgen für sich und für alle anderen. Sie mutiert zu einem völlig anderen Menschen, so wie ihre Schwester vor ihr. Von der Vegetarierin zu Kannibalin, zu Alkohol und exzessivem Verhalten bis hin zur Unperson, mit der niemand etwas zu tun haben will. Justine rebelliert auf ihre ganz eigene Weise und zwar ziemlich krass und protestiert gegen das männlich dominierte System.
Ich will den Film nun nicht Stück für Stück auseinandernehmen, jeder sollte hier für sich herausholen was er mag; auf jeden Fall hat er mir richtig gut gefallen, was zu nicht unerheblichen Maß an den Hauptdarstellerinnen Garance Marillier und Ella Rumpf liegt, die hier die beiden Schwestern Justine und Alexia gespielt haben.
Großes Kino. Ein Film von dem ich viel erwartet und viel bekommen habe.

2 Gedanken zu „ZumFressenGern“

  1. Der Film (und insbesondere einige Szenen) sind mir immer noch ganz präsent. Es kann wirklich sein, dass der am Ende in meiner Top Ten landet. Der ist so krass anders. Ich hätte mich bei der einen Szene wirklich auch beinahe übergeben…:)

    1. Ja gut, länger hätte sie nicht sein dürfen. Bei mir sind es ja eher die Geräusche, die mich fertig machen. Für empfindliche Gemüter ist der Film sicher nicht :))

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