DieFalscheAngemacht

Going to Brazil von Patrick Mille

Titre : Going to Brazil
Réalisation : Patrick Mille
Scénario : Patrick Mille, Sabrina Amara et Julien Lambroschini
Musique : Florent Marchet et Christian Chevalier
Montage : Samuel Danesi
Photographie : André Szankowski
Son: Philippe Vandendriessche et Antoine Vandendriessche
Décors : Claudio Amaral Peixoto
Costumes : Marie-Laure Lasson
Producteur : Dimitri Rassam et Benjamin Elalouf
Producteur associé : Grégoire Lassalle, Sylvain Goldberg, Serge de Poucques, Adrian Politowski, Gilles Waterkeyn et Nadia Khamlichi
Production : Chapter 2 et Moonshaker
Coproduction : France 3 Cinéma, Vamonos Films, Nexus Factory et UMedia
Distribution : Océan Films
Verleih: Scot Elite
Pays :  France
Durée : 94 minutes
Dates de sortie : France : 24 août 2016 (Festival du film francophone d’Angoulême), 22 mars 2017 (en salles),  États-Unis : 11 mars 2017, Deutschland 22. April 2017 Fantasy Filmfest Nights

 

Chloé, Agathe und Lily staunen nicht schlecht als ausgerechnet die ungeliebte Ex-WG-Freundin Katia ihnen drei Flugtickets nach Rio schickt und alle zur Hochzeit einlädt. Natürlich wird das kontrovers ausdiskutiert, denn wirklich beliebt war Katia nie, aber was solls, Agathe will unbedingt an die Copacabana und da zählen keine Antipathien. 
Selbstredend behält Katia ihre Unzuverlässigkeit stringent bei und lässt die Drei an ihrer Ankunft am Treffpunkt stehen, weil sie Junggesellinnenabschied feiert und ziemlich weit weg ist; aber ein paar Partytipps kann sie den Mädchen schon geben und so landen unsere Pariserinnen auf einer wild frivolen Party, auf der sie auch ordentlich zuschlagen. Doch als Lily von einem der Partygäste droht vergewaltigt zu werden, wehrt sie sich und katapultiert den Jungen über die Balkonbrüstung.
Unwahrscheinlich, dass der Typ noch lebt, also so schnell wie möglich weg, doch aus den Augen heißt nicht aus dem Sinn und so ist die Katastrophe perfekt, als sich andeutet, wen sie da ins Jenseits befördert hat.

Überraschenderweise war gleich der erste Film der diesjährigen Fantasy Filmfest Nights auch das Highlight eines Wochenendes mit vielen starken Frauenfiguren.
In diesem Fall haben wir es mit vier Amazonen zu tun, die aufgrund der Verquickung unglücklicher Umstände zu Ruhm und Unehren kommen, als eine der Gruppe besonders wehrhaft einen Vergewaltigungsversuch beendet und mit ihm das Leben einer wichtigen Person. Das Ergebnis ist eine verpatzte Hochzeit und die Flucht vierer Mädchen in bunten Leggings, bzw Stretchkleid in hochschwanger. Man sucht Hilfe, wird verraten und lernt wie nützlich Schnellfeuerwaffen sein können, wenn eine Belohnung auf einen ausgesetzt ist. Es gibt Sex-Parties, schöne Strände und Wasserfälle im Urwald und ja, auch französische Konsulatsangestellte wissen zu feiern – wir sind doch auch in Brasilien! Die Frauen selbst wissen eine kostenfreie Line zu würdigen, tanzen bis der Arzt kommt und lassen sich in keiner Sekunde die Butter vom Brot nehmen, egal ob lila geblümt zu rot gestreift passt oder nein.
„Going to Brazil“ setzt keine neuen Maßstäbe, ist aber erfrischend unterhaltsam, abgedreht und dabei irgendwie ganz bodenständig – auf seine Art. Die Dynamik in der Freundinnenclique ist authentisch, was sie dann machen überhaupt nicht, aber hier geht’s um ein Frauenbild, in dem für Brusthaarkraulerinnen kein Platz ist. Shit Happens und man versucht das Beste draus zu machen auch wenns nicht wirklich perfekt läuft, haben wenigstens wir als Zuschauer über 94 Minuten richtig viel zu lachen. Die Darstellerinnen sind einfach großartig und sie machen das ein oder andere Klischee vergessen und agieren wider fehlender Tiefe. Unheimliche Politiker, korrupte Polizisten, drogenbossdominierte Favelas und Gangster, die ihre Knarre nie aus der Hand legen.
Natürlich ist man im Vorteil, liebt man französische Komödien und schwarzen Humor, aber wie ich das so mitbekommen habe ist der Film großflächig gut angekommen, auch bei den Herren.
Ein echter „Feelgoodmovie“, der weiß wann Schluss ist.
Sehr empfehlenswert.

2 Gedanken zu „DieFalscheAngemacht“

  1. Langsam scheinen es die Autoren und Produzenten auch begriffen zu haben, dass wir starke Frauenfiguren sehen wollen, egal in welchem Genre. Ich bin es mittlerweile auch leid, einen Film mit einem langweiligen männlichen Helden zu sehen, bei denen Frauen nur schmückendes Beiwerk sind.

    Ja hört sich gut an, möchte ich auch sehen.

    In Deutschland schaffen es französische Filme irgendwie immer auch ins reguläre Kino, habe ich zumindest den Eindruck.

    1. Genau. 😀
      Stimmt die Franzosen schaffen es eher mal ins Kino, zumindest wenn es Komödien sind. Ich fand ihn einfach total amüsant.

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