RuheBewahrenUndDieKlamottenAnbehalten

Hunt for the Wilderpeople von Taika Waititi

Directed by Taika Waititi
Produced by Carthew Neal, Matt Noonan, Leanne Saunders, Taika Waititi
Screenplay by Taika Waititi
Based on Wild Pork and Watercress by Barry Crump
Starring Sam Neill, Julian Dennison
Music by Lukasz Buda, Samuel Scott, Conrad Wedde
Cinematography Lachlan Milne
Edited by Luke Haigh, Tom Eagles, Yana Gorskaya
Production companies  Defender Films, Piki Films, Curious
Distributed by  Piki Films (N.Z.), Madman Entertainment (N.Z./Australia), The Orchard (U.S.), Vertigo Films (U.K.)
Release date 22 January 2016 (Sundance), 31 March 2016 (New Zealand; theatrical)
Running time 101 minutes
Country New Zealand
Language English
Budget US$2.5 million
Box office US$23.2 million

 

Ricky ist ein klassisches Problemkind mit einem klassisch hohen Verschleiß an Pflegefamilien, als er bei Tante Bella und Onkel Hec irgendwo im Busch landet. Die Alternative ist schlecht: Erziehungsanstalt und eine Flucht erweist sich als aussichtslos. Doch Tante Bella kann mit ihren unvergleichlichen Art zu Ricky durchdringen und er beginnt gefallen an den beiden zu finden und als er seinen eigenen Hund zum Geburtstag bekommt, den er auch noch Tupac taufen darf, ist die Welt für ihn in Ordnung. 
Leider hält die Freude nur kurz, denn ein Schicksalsschlag soll Ricky wieder in ein Heim befördern. Zeit für eine erneute Flucht, an die sich kurzerhand Onkel Hec anschließt und die zu einer der größten Menschenjagten des Landes wird.

Wer sich hier gelegentlich rumtreibt, weiß dass ich Taika Waititis „What We Do in the Shadows“ total mochte und eine glühende Verehrerin Sam Neills bin (muss man die Ritterorden {DCNZM, OBE} eigentlich angeben?). Wenn dann noch ein Name wie Rima Te Wiata auftaucht, kann eigentlich gar nix schief gehen und richtig, diese Kombination zusammen mit Julian Dennison, den ich bereits aus „Paper Planes“ kannte, ist eine Bank.

Die Geschichte ist fantasievoll, extrem lustig, aber auch nachdenklich. Es geht um einen Jungen, der von einer Familie zur anderen gereicht wird, nicht zuletzt, weil er ziemlich schwierig ist und von Wände beschmieren bis Dinge anzünden nichts auslässt, um seine Unzufriedenheit an die Gemeinschaft weiterzugeben.
Doch nun ist der Rand voll, seine letzte Chance vor der Erziehungsanstalt ist ein älteres Ehepaar, dass irgendwo im Busch ein sehr rustikales Leben führt. Die beiden sind kinderlos und es scheint fast, dass Tante Bella mehr von der Entscheidung einen pubertierenden Chaoten aufzunehmen begeistert ist, als Onkel Hec, der sich brummig in seine Laube zurückzieht.
Bella ist eine absolut warmherzige Person, die sich nicht darum schert was Ricky bislang getan hat oder ob er abhauen will – dann sucht sie ihn eben, seine Wärmflasche bekommt er trotzdem!
Für Ricky hätte es nicht besser kommen können und er ist angetan von den beiden.
Leider hat das Schicksal einen andern Plan für die junge Familie und als es heißt, Ricky soll nun doch in ein Erziehungsheim und er versehentlich die Garage abfackelt, packt er seinen Rucksack und haut ab. Aber das lässt Onkel Hec so nicht durchgehen und folgt ihm, denn er will den Jungen bei sich behalten. So folgt eine nie dagewesene Menschenjagd nach den beiden mit allem drum und dran und fast wären sie entkommen.
Die Geschichte ist so reizend, durch die Umstände auch besonders und dabei traurig wie lustig, dass man den Film einfach lieben muss, auch wenn man sich mit gewissem Recht fragt, was er auf dem Fantasy Filmfest zu suchen hat. Für mich steht er in der Tradition australischer (Jugend)filme, die durch das Land an sich und seine urigen Bewohner geprägt und immer sehr abenteuerlich sind. Natürlich ist der Film auch ideal besetzt und auch wenn Dennison erstmal gewöhnungsbedürftig wirkt, ist er unglaublich spruchfest und meistert jede Szene mit einer unglaublichen natürlichen Sicherheit. Ich wüsste nicht, was man an diesem Film verbessern könnte und ich hoffe, dass Watiti sein Gesamtschaffen nicht mit „Thor: Ragnarök“ in den Boden rammt.

4 Gedanken zu „RuheBewahrenUndDieKlamottenAnbehalten“

  1. Nee, muss man glaube ich nicht angeben, macht man ja auch nicht bei (Dame) Judi Dench oder Hellen Mirren.

    Ja ein wirklich toller Film. Ein Abenteuerfilm mit so einem speziellen Humor und viel Herz. Ich verstehe nicht, warum die tollen Indie-Regisseure oftmals so ne doofe Superhelden-Verfilmung machen müssen. Ist es nur das Geld?

    1. Wird sicherlich ein Aspekt sei, aber auch die Tür nach Hollywood und Kontakte für größere eigene Projekte, denke ich.

      1. Ich verstehe es nicht, sie können so kaum ihrem Stil und ihrer Vision treu bleiben. Wenn sie erst mal in dem Studiosystem drin sind, sind sie abhängig und machen nur noch uninspiriertes Zeug. Aber gut, es gibt ja noch die Guten wie Jim Jarmusch usw.

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