FantasyFilmfestTag7

Siebenter Tag des Fantasy Filmfest, Arme und Dekolleté jucken wie sau und sind knallrot – auch das noch: Allergie auf was auch immer (wahrscheinlich auf den Geruch von Stinke-Nachos). Ich hoffe das gibt sich morgen, sonst sehe ich für die weiteren Tage eher dunkelgrau 🙁
Dabei war es heute doch nur der übliche Wahnsinn – Stau in gleißender Sonne, kein Parkplatz und den, den ich hatte auch noch versehentlich unterbezahlt, so dass erstmalig eine ParkApp zum Einsatz kommen musste, die im Übrigen auch von einem beliebigen Standort aus wunderbar am anderen Ende der Stadt einen Parkplatz bezahlen/buchen kann. Ein Glück, denn der Wagen neben mir hatte bereits zwei Tickets.
Egal. Das Kino war wie immer kühl und dunkel und die Sichtverhältnisse, bzw, -qualität wurden trotz sachlich vorgetragener Theorie, nicht durch mein weißes Leinenhemd beeinträchtigt.

Film 1 heute war „Night Fare“, ein Streifen, der nicht wirklich wusste wohin er wollte und dem man seine Einflüsse/Vorbilder („Duell, „Drive“ und „Christine“) deutlich ansah und teilweise auch anhörte (Mischung aus Martinez-Carpenter-Synthie).
Erst wurde man mit einer Liebesgeschichte und Männerfreundschaft gelangweilt, dann kackt der eine der beiden Honks auch noch ab, in dem er trotz voller Taschen die Taxe prellt und dann rennt man einfach mal ne halbe Stunde zu lang durch Paris Straßen. Ein paar witzige Balgereien mit ordentlich Bodycount, wieder Langweile und dann zum Schluss hin eine Auflösung, auf die ein Teil hätte verzichten können, die aber optisch nett umgesetzt wurde und unterstrich, dass die rechte Gehirnhälfte nicht wusste was die linke Hand wollte. Die Frage on Chrysler oder Bentley konnte schnell geklärt werden, der Motor brummte dennoch beruhigend vor sich hin.
Keine Ahnung, was ich davon halten sollte (4/10)

Film 2 war dann „The Invitation“ von Karyn Kusama (ich mochte Jennifer’s Body ja).
Davids Abend fängt nicht gut an als er mit seiner Freundin auf dem Weg zu einer Dinerparty einen Coyoten überfährt. Davids Exfrau Eden hat geladen. Die alten Freunde sollen sich nach zwei Jahren wieder treffen. Zwischen dem letzten Treffen der Freunde liegt viel Schmerz. Der Tod Davids Sohnes, der Zusammenbruch Edens, die Trennung.
Doch David beschleicht schon sehr bald ein ungutes Gefühl. Der seltsame Freund Edens, ihre angeblich so gute Verfassung nach dem Beitritt zu einer Modesekte und dann die beiden seltsamen Freunde von Edens Neuem, die weder in die Runde passen, noch dort hingehören. Davids Alarmglocken läuten, doch seine Freunde wiegeln ab.
Zuerst dachte ich schon, ich bin im falschen Film, denn mir war auch unbehaglich. Protagonist David und seine Freundin passten irgendwie so gar nicht in die Runde und David selbst überhaupt nicht zu seiner Exfrau. Logan Marshall-Green sieht besonders mit Bart sehr nach Tom Hardy aus und Tammy Blanchard mit ihrer Einheitsnase und Plusterlippen nach Möchtegern-HilarySwank. Das alles beiseite genommen störte dann nur noch Michiel Huisman, den ich nicht gerne sehe. Unangenehmer Typ.
Das auch noch ignoriert, baut Kusama ihren Thriller schlau auf. Natürlich haben bei mir auch alle Alarmglocken geläutet und ich hätte versucht viel früher zu gehen, aber ich habe ja auch kein Trauma zu verarbeiten wie David, der aufrichtig mit der Vergangenheit abschließen und den Dingen auf den Grund gehen will. Kusama schaukelt die Paranoia immer weiter nach oben, nimmt etwas Luft raus und schürt wieder Panik. Das alles auf begrenztem Raum und mit einem Ende, das einige übertrieben fanden, aber hey, wir sind hier auf dem Fantasy Filmfest und wo wenn nicht hier muss und darf man genau so etwas erwarten? Guter Film das. (8/10)

Mein dritter und letzter Film für heute war „The Pack“ – Tierhorror. Muss ich immer sehen, geht nicht anders.
Der Film spielt irgendwo in Australien, natürlich in einer abgelegenen Gegend. Dort jedenfalls hat sich ein Rudel wilder Hunde auf Menschen spezialisiert und nehmen sich einer zugegeben wehrhaften Familie an. Natürlich sind die Köter schwarz und sehen aus wie altersschwache, aber sprunghafte langhaarige Schäferhunde mit Leuchteaugen, aber was solls. Die Kläffer heizen den acht Darstellern gründlich ein, vier überleben – immerhin (ob Hunde oder Menschen wird an dieser Stelle nicht verraten).
Die Nahkämpfe sind etwas, sagen wir, wackelig und man ahnt mehr, als man sieht, doch hier zählt der gute Wille und wer braucht schon eine aufwändige Story?
Solider Tierhorror ohne Schnickschnack. (5/10)

4 Gedanken zu „FantasyFilmfestTag7“

  1. Ich hoffe, Deine Allergie ist wieder verschwunden. Tapfer bist Du, dass Du Dein tägliches Programm mit so vielen Filmen durchziehst. Wobei es bestimmt im Kino angenehmer ist als bei gefühlt 45 Grad draußen. 🙂
    The Invitation klingt ganz gut, obwohl ich Jennifer´s Body glaube ich doof fand.

    1. Na heute ist es zwar noch rot juckt etwas und piekt auf der Haut, ist aber schon besser 😀
      Ich hoffe, das bleibt so und geht wieder weg.
      Ja im Kino ist es auf jeden Fall sehr angenehm, weil die Klimaanlage auch immer läuft und funktioniert.
      The Invitation ist ganz anders, als Jennifer’s Body, auch viel bedrückender. Ist jetzt kein Überfilm, aber ein ordentlicher Thriller, der natürlich auch von seinem Hauptdarsteller zehrt :))

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