FantasyFilmfestTag11

Das Fantasy Filmfest geht in die finale Phase und ich habe nicht mal mehr Lust eine Stulle zu schmieren und irgendwas mit ins Kino zu nehmen – das Festival ist eindeutig zu lang!
Schon jetzt kann ich sagen, dass sich meine Nicht-Begeisterung über die Location und Festivalorganisation bestätigt hat. Das Cinestar Sony Center ist ein Pseudo-Vorzeigekino, dass was die Verpflegung/Snacks und Getränke angeht unverschämt teuer (kleines Wasser und kleines Popcorn über 9€!) und dazu noch verdreckt ist. Das muss man so klar sagen, denn es gab keinen Tag, an dem die Damentoiletten wenigstens zur ersten Vorstellung einigermaßen sauber gewesen wären. Trotz etlicher Beschwerden, hat sich weder Rosebud, noch das Kino selbst darum geschert. Die Karten sind bezahlt und nach uns die Sintflut. Am heutigen Tag waren dann zur Hauptkinozeit gegen 20.00 Uhr die Hälfte der Toiletten so verdreckt, dass sie nicht mehr benutzbar waren. Ähnliches kenne ich nur aus dem Zoo in Barcelona, wo sämtliche Klos zugeschissen waren. Muss mal so deutlich formuliert werden. Für die Preise, die das Cinestar hier abruft, wäre ein Klomensch einfach mal Pflicht, erst recht, wenn ein Festival im Haus stattfindet, auf dem Zuschauer den ganzen Tag verweilen und auf die sanitären Anlagen im Haus angewiesen sind.
Auch vom Festivalorganisator hätte ich hier mehr Einsatz erwartet, denn genau so etwas gehört zu einer ordentlichen Organisation dazu.
Aber wenigstens haben sie die Absperrbänder gefunden. Ist ja auch wichtiger, dass alle in Reih und Glied anstehen.

Am 11. Tag dieses für mein Gefühl eher schwach besuchten Fantasy Filmfests standen vier Filme: „Bite“, „Howl“, „Strangerland“ und „Some Kind of Hate“.

Angefangen mit „Bite“, der irgendwie zu Tierhorror gehört, sofern man Parasiten dazuzieht und aussah wie eine schmuddelige Bubbleteaparty mit ein paar Toten und einem Verlobtendarsteller, der eine unsägliche Mischung aus Topher Grace und Kai Pflaume war, auch genauso hölzern und untalentiert. Ansonsten ist zu empfehlen in schäbigen Billigurlaubsparadisen niemals was zu trinken, zu essen und schon gar nicht in irgendwelche Gewässer zu schlüpfen, sonst ist man nur noch beim Eierlegen und kommt nie mehr aus dem Haus. (5/10)

Danach versprach „Howl“ den lang erwarteten Werwolfhorror.
Shauna MacDonald steht ja durchaus für Horrorfrauenpower und vielleicht hätte der Film richtig gut werden können, hätten die „Hybriden“, die nicht einmal echte Werwölfe waren nicht so fleischig ausgesehen. Etwas mehr Pelz und Lauftempo, statt Affengang und der Film hätte mir gefallen können. Warum Sean Pertwee in einer so winzigen Nebenrolle so schnell das Leben lassen musste habe ich übrigens auch nicht verstanden. (6/10)

Zur besten Abendstunde lief dann „Strangerland“ von Kim Farrant, eine australisch/irische Produktion. Hier wird wieder einmal das Verschwinden von Menschen in Australien erzählt, im Besonderen von zwei Geschwistern. Die Eltern haben ein gestörtes Verhältnis zueinander, die 15 jährige Tochter kompensiert ihren Frust in wahllosem Sex, der jüngere Sohn läuft nachts durch den Busch. Dann sind die beiden weg und alle in Aufruhr.
Nicole Kidman und Hugo Weaver sind großartig, Joseph Fiennes soll bitte aufhören Rollen anzunehmen, bitte. Joseph ist im Gegensatz zu seinem Bruder nicht nur hölzern und talentfrei, nein, er sieht aus wie eine geölte Aufblaspuppe. Wie kann man eine so unnatürliche Figur ins australische Outback setzen und daneben eine Kidman, die hier zu Hause ist, emotional wie überhaupt?
Ohne Fiennes ein großartiger Film mit einem australisch-typischen Verlauf und Ende. Hatte ich nicht anders erwartet. Wegen Fiennes aber 3 Punkte Abzug. (7/10)

Abschluss des Abends war dann der Fresh Blood Beitrag „Some Kind of Hate“ von Adam Egypt Mortimer.
Tja, ich hätte vorher genau lesen sollen, denn Ronen Rubinstein hatte mir seine Unfähigkeit bereits in „Jamie Marks is Dead“ bewiesen und ich kann bestätigen, er hat nichts dazugelernt. Der junge Mann schlurft durch die Gegend, dass ich den Hass gegen ihn gut verstehen konnte. Nein, im Ernst, das Thema Mobbing in der Schule hat uns ja bereits auch erreicht und in Kombi mit einem gemobbten Geist ist die Story gar nicht mal so schlecht gedacht. Aber irgendwie sprang hier zu keinem Zeitpunkt der Funke über, trotz der Kleinen aus „Tales of Halloween“. Hauptdarsteller und Drehbuch konnten einfach nicht überzeugen und ich war froh, dass der Streifen nur 82 Minuten lang war. (4/10)

12 Gedanken zu „FantasyFilmfestTag11“

  1. Na sag mal, da würde ich aber ein schriftliches Feedback über den Zustand des Kino schreiben. Die Organisatoren sind ja auf zufriedene Festivalbesucher angewiesen (die sollen ja schließlich nächstes Jahr wiederkommen) und wenn sich die Location dann als so verheerend darstellt, dann darf das Kino auch nicht mehr gebucht werden. Ich kenne das Kino ja auch, die Toiletten-Situation habe ich so noch nicht erlebt. Ich gehe aber, wenn, nur in frühe Vorstellungen, wenn nicht viel los ist.

    Sind die Preise nicht normal – mittlerweile? In den U.S.A. gelten diese Preise als normal, bzw. man hat sich dran gewöhnt und schmuggelt sich Essbares und was zu trinken mit ins Kino. 🙂

    Strangerland habe ich mir kürzlich über VOD angeschaut, ihn aber nicht bis zu Ende geschaut. Irgendwie war ich gelangweilt. Vielleicht hat mir die dunkle Kino-Atmosphäre und das Nicht-Abgelenkt-Sein gefehlt. Hugo Weaving hat mir aber auch sehr gut gefallen, wieder mal. Joseph Fiennes ist auch nicht mehr so mein Fall.

    1. Ja natürlich. Mittlerweile haben wir auch mit Rainer Stefan gesprochen. Nichtsdestotrotz waren gerade eben vor der Spätvorstellung keine Toiletten mit Klopapier mehr zu finden. Da müssen sie echt was tun!
      Nee die Preise sind nicht normal für Berlin. Wenn ich echt gute Kinos wie den ZooPalast oder die Astor Lounge habe ist so ein Preis von 5 Euro für ein Bier okay, aber nicht für ein Multiplex Kino. Das ist schon heftig. Im Gegensatz zu New York sind hier dir Einkommen auch viel geringer. Berlin ist Niedriglohnland, kein Witz.
      Natürlich haben wir alle Essen und trinken mitgebracht, aber manchmal hatte ich auch keine Zeit was vorzubereiten, dann war hungern angesagt. Man kriegt ja in unmittelbarer Nähe auch nichts. 🙂

      Bei Strangerland hatte ich nichts anderes erwartet. Ist ja nicht der erste Film dieser Art. Im Kino ist man natürlich an die Leinwand gefesselt, alleine dieser Sandsturm und das Outback. War schon okay, aber nichts, was ich das zweite Mal ansehen würde.

      1. Das stimmt natürlich mit dem Niedriglohnland. Es scheint aber immer noch genug Leute zu geben, die diese Preise bezahlen. Traurig wenn Kino schon zum Luxus wird. Ach und in New York verdienen die meisten Einwohner auch nicht viel Geld und trotzdem kostet das normale Kinoticket unfassbare 15.25 Dollar.

        1. Ja, ich weiß, aber da wollen wir ja nicht hin, dass Kultur zum Luxusgut wird, also ich zumindestens.
          Ich staune auch immer wieder, was so durchschnittliche Familien da im Kino lassen und bereit sind auszugeben.
          Komischen Entwicklung. Tagsüber im Diskounter Billigfleisch kaufen und abends 10 Euro für ne Hand voll Popkorn und einen Liter Cola, von dem das Meiste auch noch auf dem Kinoboden landet :))

  2. Salve, Miss CDW!

    Würden sich die Damen ordentlich hinsetzen (WC-Brille),
    dann wären die Toiletten sicherlich nicht so schlimm und schnell
    verschmutzt! Aber nö – die Damenwelt ekelt sich davor, sich
    auf fremde WC-Brillen zu setzen und verrichtet die Geschäftchen
    in fast stehender Position, womit auch immer was daneben geht.
    Nach kurzer Zeit (hohe Benutzerfrequenz) sehen dann die WCs
    aus, wie das berühmte Filmklo aus „Trainspotting“. Bääääh!..;-D
    Jeder Kloputzer wird dir bestätigen, dass Damentoiletten generell
    schlimmer verschmutzt sind als Männertoiletten! Schämt euch!..;-)

    Weiterhin viel Spass beim FFF-Kaskadenkonsum!
    Herzlicher Gruß aus der guten Stube..;-)

    1. Nee, die Männer berichteten das gleiche von ihren Toiletten. Die nehmen es nur leichtfüßiger hin, weil sie ohnehin alle im stehen pinkeln.

          1. Du Quängler.
            Habe ich eben angesehen und das Ding ist echt lustig :))
            Wir bekommen bei nächsten Mal wohl eine Extraputzkraft, so die augenblicklichen Verhandlungen.

Schreibe eine Antwort zu AWTchenAntwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.