Agoraphobie

The Last Days von David und Àlex Pastor 

Marc und Freundin Julia sind ein glückliches Paar, fast; während sich Julia ein Baby wünscht, hat Marc immer eine Ausrede dagegen. So trennen sich die beiden diesen Morgen im Streit; leider für eine lange Zeit, denn die Menschheit wird weltweit von einer Epidemie heimgesucht, die eine massive Agoraphobie zur Folge hat, das heißt, wer ein Gebäude verlässt, stirbt an einer Panik mit Organversagen und heute wird auch Marc erkranken.

Da haben David und Àlex Pastor für meinen Geschmack einen ordentlichen Endzeit/Katastrophenfilm gedreht, was nach „Carriers“ nicht unbedingt zu erwarten war. Natürlich bleiben sich die Brüder irgendwie treu und so haben wir wieder dieses menschliche Abstiegsszenario, bei dem davon ausgegangen wird, dass wir unter solchen Extremsituationen einfach mal schnell herunterkommen und so ziemlich alle guten Manieren vergessen. Was in kleinem Rahmen innerhalb des Bürogebäudes noch einigermaßen funktioniert: soziales Verhalten, gerecht teilen und die Umgangsformen wahren, ist draußen schon längst zum klassischen der Stärkere hat recht, verkommen. Dazu kommt, dass die Welt rasant verfällt, weil niemand mehr von außen einwirken kann, da schließlich nicht alles unterirdisch oder überdacht verbunden ist. Die Pastors zeigen uns in Ansätzen ein realistisches Bild einer möglichen Welt, in der auch die Charakter, gut gespielt und bodenständig daherkommen sowie die Odyssee der beiden durch Barcelona eine durchaus spannende und beeindruckend gedrehte Sache ist.
Ich will nicht verschweigen, dass der Film am Schluss einen richtig großen Bruch hat, fast schon ein Disneyende nur mit ohne Elfen und Einhörner und bis aufs kleinste Detail unlogisch. Keine Ahnung was sich die Pastors dabei gedacht haben, aber man kann den Film trotzdem noch gut ansehen.

The Last Days Los ultimos dias (Spain-France) A Warner Bros. (in Spain) release of a Morena Films, Rebelion Terrestre, Antena 3 Films, Les Films Du Lendemain, production in association with TV3, La Sexta, Canal Plus Wild Bunch Films. (International sales: Wild Bunch, Paris.) Produced by Mercedes Gamero, Alberto Marini, Pedro Uriol. Co-producers, Kristina Larsen, Vincent Maraval, Gael Nouaille. Directed, written by Alex Pastor, David Pastor. Camera (color, widescreen), Daniel Aranyo; editor, Marti Roca; music, Fernando Velazquez; production designer, Baltasar Gallart; set decorator, Nuria Muni; costume designers, Olga Rodal, Laura Gasa; sound (Dolby Digital), Oriol Tarrago, Licio Marcos de Oliveira; re-recording mixers, David Calleja; visual effects, Ramon Cervera, Ramon Daza, Daniel de Madrid, Antonio J. Jimenez; stunt coordinator, Sergi Subira; associate producer, TV3, Oriol Sala-Patau; assistant director, Gerard Verdaguer; casting, Rosa Estevez. Reviewed at Yelmo Cines Ideal, Madrid, March 29, 2013. Running time: 102 MIN. With: Quim Gutierrez (La Cara Oculta), Jose Coronado (El cuerpo), Marta Etura (Sleep Tight, Eva), Leticia Dolera ([REC] 3 Génesis), Ivan Massague, Pere Ventura (Spanish dialogue, Catalan dialect)

3 Gedanken zu „Agoraphobie“

  1. Ja, das Ende… Also was die sich dabei gedacht haben. Das wirkte irgendwie so, als wäre der Film schon fertig gewesen, und dann haben alle noch mal ein paar Drogen genommen, um das finale Finale zu drehen.

NurZuTrauDich!

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