AmericasNextMadGunman

God Bless America von Bobcat Goldthwait

god_bless_americaInhalt:
Frank hat die Nase gestrichen voll. Frisch geschieden lebt er in einem Appartement mit Papierwänden und rücksichtlosen Nachbarn, die ihn in blutige Wunschfantasien treiben und ihn keine Nacht schlafen lassen. Doch der allgemeine Wahnsinn kennt kein Ende: gedankenloses zuparken, ein Fernsehprogramm mit einer hirnlosen Realityshow nach der anderen, Americas Next Superstar macht einen Behinderten in aller Öffentlichkeit fertig, um ihn dann skrupellos medial auszuschlachten und im Büro stehen seine dummen Kollegen und amüsieren sich über all das und können seiner Argumentation nicht mal mehr folgen. Und dann Franks Supergau: er verliert seinen Job und bekommt die Diagnose Gehirntumor.
Zeit umzudenken und auszuleben was ihn schon lange bewegt, leider nicht zum Vorteil Franks Ziele.

Fazit:
Ein Mann sieht rot. Nicht neu, aber diesmal wirklich gut.
Frank ist ein Mann ende vierzig und absolut nicht auf den Kopf gefallen. Malträtiert von seiner Umwelt, die zunehmend vor rücksichtlosen Menschen mit asozialen Tendenzen nur so strotzt, muss er heftige persönliche Niederlagen einstecken. Er verliert seine Arbeit, bekommt eine tödliche Gesundheitsdiagnose und seine eigene Tochter ist ein hysterisches berechnendes Monster. Im Fernsehen kann man sich kaum den Reality-TV-Shows mit ebenso hysterischen und verzogenen Teenagern entziehen und Americas Next Superstar ist immer und in aller Munde. Niemand scheint sich mehr über richtige Themen unterhalten zu wollen oder ist in der Lage einen simplen Kinofilm mit Anstand in Ruhe zu verfolgen.
Angesichts seiner ohnehin aussichtslosen Situation nimmt Frank recht spontan das Ruder in Form einer griffigen Handfeuerwaffe in die Hand und beginnt die von diesem Planeten zu eliminieren, die seiner Meinung nach ihr Lebensrecht schon längst verwirkt haben.
Doch Franks Aktionen bleiben nicht unbeobachtet und so hat er plötzlich die 16 jährige Roxy an der Backe, die es ziemlich cool findet, was er da macht und genauso denkt wie er. Abzuwimmeln ist sie nicht also muss er seine Begleiterin wohl akzeptieren.
„God Bless America“ muss eine Menge Schelte einstecken. Von Gewaltverherrlichend, alberne Monologe, über oberflächlich bis hin zu angeblichen Parallelen zu „Super“, es ist alles dabei.
Ich persönlich sehe das nicht so. Wo andere wohl nur einen selbstjustizialen Ballerfilm mit lästigem pathetischen Geschwafel wahrnehmen, sehe ich doch eher eine Satire und ein Drama und das für meinen Geschmack um Längen besser umgesetzt als in „Super“, der in meinen Augen schon nur wegen der Protagonisten gar nicht miteinander vergleichbar ist.
„God Bless America“ lebt die Gewaltfantasien aus, die so in uns schlummern angesichts der Ohnmacht gegenüber der „Argumentation“ einer medial und sozial total verkommenden Gesellschaft. Jeder ist wichtig und jeder hat recht ohne Rücksicht auf andere. Engstirnig und verblendet wird gar nicht mehr klar wahrgenommen, was einem das Leben tatsächlich so zu bieten hat und man stürzt sich voyeuristisch auf das Leben und die Diffamierung anderer oder stellt sich bereitwillig zur schau, nur um gesehen zu werden.
Sicher, das ist alles nicht neu, aber ich finde, in dieser Form stilistsisch wie darstellerisch großartig rübergebracht. Dabei gefällt es mir auch, dass sich Bobcat Goldthwait nicht hinter irgendwelchen pseudohintergründigem Phrasen versteckt und ganz klar sagt was angesagt ist. Warum auch nicht?
Ein Wort zu den Perfomances: der Film wäre bestimmt nur halb so gut ohne Joel Murray als Frank. Was einTyp und man sieht, dass da mehr als als Police Academy kann. Er zieht das Ding hier wirklich ernsthaft durch ohne seiner Figur eine gewisse Ironie zu nehmen. An seiner Seite sehen wir Tara Lynne Barr als Roxy, die mich in ihrer Rolle unheimlich an die Jan (Jennifer Elise Cox) aus dem Brady Bunch erinnerte; genauso irre und nervig. Das muss man mögen, aber mir gefiel es.10:10

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p>GOD BESS AMERICA SELECTED FEATURES USA 2011 / 104 MIN / ENGLISCHE OV REGIE BOBCAT GOLDTHWAIT DARSTELLER JOEL MURRAY / TARA LYNNE BARR / MELINDA PAGE HAMILTON / MACKENZIE BROOKE SMITH / RICH MCDONALD / MADDIE HASSON DREHBUCH BOBCAT GOLDTHWAIT PRODUZENT RICHARD KELLY / JEFF CULOTTA / SEAN MCKITTRICK VERLEIH KINO KONTROVERS

5 Gedanken zu „AmericasNextMadGunman“

  1. Ja nee, ich fand ihn gut, aber so genial dann auch wieder nicht, was halt wirklich mit daran liegt, dass ich genau dieses Brady Bunch mäßige an dem Mädel unerträglich fand. Ohne das Mädchen hätte mir der Film echt besser gefallen.

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