KeinMitleid

Ziemlich beste Freunde von Eric Toledano und Olivier Nakache

Inhalt:
Driss hat gerade eine sechs monatige Haftstrafe hinter sich und bewirbt sich eigentlich nur für den Stempel beim Arbeitsamt bei dem reichen Phillipe. Er hat keine Ahnung worum es geht und es interessiert ihn auch nicht, entsprechend frech ist sein Auftreten. Doch Phillipes Interesse ist geweckt und so stellt er Driss als Rundumdieuhrpfleger ein.
Schnell zeichnet sich ab, dass Driss kein mitleidiger Pfleger ist, sondern mächtig Schwung ist Phillipes Leben bringt. Der Angestelltenstab Phillips ist zunächst skeptisch, aber bald lieben alle Driss und zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft.

Fazit:
Tja was soll ich sagen? Ein netter Film, der auf einer wahren Begebenheit, sprich Biografie beruht mit der Veränderung, dass aus dem kleinen Algerier ein großer flotter Schwarzer wurde, warum auch immer.
Zur Geschichte ist nicht mehr viel hinzuzufügen: der reiche Phillipe ist bei Paragliding abgeschmiert, hat sich die Wirbelsäule gebrochen und ist vom Hals abwärts gelähmt und gefühllos. So steckt ein wacher Geist in einem fast toten Körper, der einer rund um die Uhr Pflege bedarf. Eine Herausforderung für die gesamte Mitarbeiterschaft und besonders für die Person, die zum persönlichen Pfleger auserkoren wird. Jede Nacht mit dem Babyfon ins Bett ist dabei noch die geringste Belastung.
Der Exsträfling Driss stellt sich etwas unfreiwillig der Aufgabe, denn er ist zu Hause rausgeflogen, steht auf der Straße und bekommt bei Phillipe ein luxuriöses Zimmer mit eigenem Bad. Respekt- und mitleidslos bringt Driss neuen Schwung in Phillipes Leben und wischt dessen Depressionen und Selbstmordgedanken beiseite. Es entwickelt sich eine richtig gute Freundschaft.
Man darf natürlich nicht beiseite wischen, dass Phillipe steinreich ist und sich einfach alles leisten kann, aber natürlich macht das das Entstehen echter Freundschaften nicht selbstverständlich, jedoch leichter.
Insgesamt eine entspannte Komödie im Minderheitenmilieu, die im Großen und Ganzen recht unsentimental und mit einer positiven, lebensbejahenden Botschaft daherkommt.
Noch ein Wort zu den Darstellern: François Cluzet ist für mich ja der französische Dustin Hoffman, denn er ähnelt ihm unglaublich und ist zudem ein genauso guter, wandlungsfähiger Schauspieler. Omar Sy kenne ich nur aus den „MicMacs“, aber der Mann dominiert die Szenen und ich finde, dass er schon lustig ist, aber auch durchaus glaubwürdig das Drama bedient. Guter Mann.

Frankreich 2011 – Originaltitel: Intouchables – Regie: Olivier Nakache, Eric Toledano – Darsteller: François Cluzet, Omar Sy, Audrey Fleurot, Joséphine de Meaux, Clotilde Mollet, Anne Le Ny, Alba Gaïa Kraghede Bellugi – FSK: ab 6 – Länge: 110 min.

9 Gedanken zu „KeinMitleid“

  1. Ja, der französische Dustin Hoffman, das stimmt allerdings.
    Ich finde den Film wirklich richtig toll, sofortige gute Laune. Freu mich auch schon auf die DVD, da weiß ich jetzt schon, dass ich die öfter mal an nem verregneten Sonntag Nachmittag reinwerfen werde.

  2. Er hat ja sogar die gleiche Zahnlücke und ich glaube sein Management forciert das auch ein bisschen, aber egal, gut ist er allemal.
    Nun, die Geschichte haben sie sich etwas schön gerückt, offensichtlich war ein kleiner Algerier nicht so filmwirksam, keine Ahnung.
    Und mit dem vielen Geld im Background konnte Diss natürlich auch viel faxen machen, die in einem mittellosen Milieu nicht möglich gewesen wären. Aber gut die Biografie ist ja nun mal vom ehemaligen Pommery-Chef :))

  3. Oh, ich dachte das wäre ein klarer 10-Punkte-Film. Jeder ist ja anscheinend verrückt nach diesem Film. Ich werde ihn dann irgendwann auf DVD gucken. Ich kenne den Schauspieler nicht, aber auf dem Bild ähnelt er Dustin Hoffman schon etwas. 🙂

  4. Dass man am Ende des Films die realen Personen hinter der Geschichte sah, fand ich auch nicht ganz glücklich gelöst. Man hat sehr deutlich gemerkt, wie die Story für ein Massenpublikum angepasst wurde…
    Allerdings hab ich Verständnis dafür, denn es war gerade die Diskrepanz zwischen Driss‘ äußerer Erscheinung und seinen Zoten, Dank der viele Szenen so lustig waren. Ein „kleiner Algerier“ hätte die menschliche Seite des Films sicher genau so gut vermittelt, das Publikum aber längst nicht so zum Lachen gebracht, weil man die Juxe von ihm (rein oberflächlich gesehen) eher erwartet als von jemandem, der theoretisch auch als klischeehafter Ghettoschläger durchgehen könnte. Dass zusätzlich zum unterschiedlichen sozialen Status der Rassenfaktor im Film stärker ausgeprägt war, hat die Wirkung der Geschichte ebenfalls verstärkt.
    Ist insgesamt schon recht kalkuliert, aber ich hatte trotzdem einen Riesenspaß und fand die Message des Films sehr schön. Fällt für mich in die Rubrik von Filmen, die zeigen, „wie es sein sollte“ und nicht, „wie es ist“ (trotz der wahren Geschichte, auf der der Film basiert).
    Müsste ich Punkte vergeben, wären es wohl 8.

  5. P.S: Ich gehe übrigens davon aus, dass du einige dieser Gedanken auch hattest, aber zu lieb warst, um sie offen auszusprechen. Ich bin leider weniger taktvoll und ein böser Halb-Außi xD.

  6. Ich habe den Film heute auch gesehen (wahrscheinlich aber keine Zeit, darüber zu schreiben). Ich muss Dir zustimmen, ein netter Film. Ich würde ihm aber auch nur ein C+ geben. Unterhaltsam, ein paar gute Lacher und nicht zu sentimental. Tolle Hauptdarsteller. Dein Dustin Hoffman-Vergleich hatte ich wieder vergessen, wäre mir jetzt nicht so aufgefallen. 🙂 Sympathischer Typ in jedem Fall. Alles in allem, wenn man die allgemeinen Kritiken verfolgt hat, etwas überbewertet. Durch Dich war ich dahingehend ja schon vorbereitet. 🙂

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