DerTodDesIdealisten

The Ides Of March von George Clooney

TheIdesOfMarchInhalt: 
Stephen Meyers bezeichnet sich selbst als Idealist, einer, der an seinen Kandidaten und dessen Überzeugungen glaubt.  
Meyers ist Politberater unter Kampagnenmanager Paul Zara für Gouverneur Mike Morris einer der beiden Präsidentschaftskandidaten der Demokraten.
Das Ziel ist es Ohio zu gewinnen, doch was so einfach aussieht ist hinter den Kulissen ein abgekartetes Spiel und der von der anderen Seite umworbene und talentierte Meyers tappt ohne es zu ahnen in die erst beste Falle.

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p>Fazit:
Wohl wahr: nichts ist gefährlicher als ein angeschossener Bär und George Clooney zeigt uns in „The Ides Of March“ nicht nur seine Enttäuschung über seinen Präsidenten, sondern auch die Scheinheiligkeit hinter den Kulissen, die selbst aus einem aufrechten Idealisten ein gefährliches Monstrum macht.
Der äußerst talentierte Politberater Meyers arbeitet für Paul Zara im Team des demokratischen Gouverneurs Mike Morris. Während Zara ein loyaler, aber recht desillusionierter Politmann ist, bezeichnet sich Meyer als jemanden, der an seinen Kandidaten glaubt, auf seine Überzeugungen und Aussagen steht. Meyers fällt auch der „Gegenseite“ auf und der Kampagnenmanager von Demokrat Pullman, Tom Duffy, wirbt um ihn, versucht Stephen abzuwerben. Doch er beißt auf Granit. Das Hauptziel beider Parteien ist es Ohio für sich zu gewinnen, denn wer diesen Staat im Sack hat wird Präsident. Während sich Zara um die Stimmen eines Senators bemüht, fängt Meyers ein Tächtelmächtel mit einer Praktikantin an. Damit nicht genug kann er der Versuchung nicht widerstehen, sich mit Duffy zu treffen, um zu hören was er zu sagen hat. Doch Meyers ahnt nicht in welche Schwierigkeiten er sich mit beiden bringt, denn Praktikantin Molly trägt ein brisantes Geheimnis mit sich herum und das Treffen mit Duffy hat nicht den erwarteten Nutzen, den sich Meyers erhofft hatte – im Gegenteil, er gerät in die Schusslinie und aus dem enttäuschten Idealisten wird eine gefährliche Unbekannte im Spiel um Stimmen und Macht.
Während sich Regisseur und Gouverneurdarsteller Clooney dezent im Hintergund hält, profiliert sich Ryan Gosling als Stephen Meyers, dem hochbegabten Flüsterer im Dunkeln, besser gesagt wird er von Clooney regelrecht inszeniert. Wunderbare Bilder und Einstellungen, CloseUps, die Romane erzählen ohne ein Wort zu sagen und bis hin zu erotischem Knistern alles zu bieten haben. Kaum jemand eignet sich dafür besser als Shooting Star Gosling, der für mich ziemlich alles und jeden glaubhaft verkörpern kann. An seiner Seite spielen Philip Seymour Hoffman und Paul Giamati die Kampagnenmanager der konkurrierenden demokratischen Kandidaten Morris und Pullman sowie Evan Rachel Wood, die als Praktikantin Molly sehr bestechend war. 10 rabbit_animal_pink_smile
„The Ides Of March“ überzeugt inhaltlich, darstellerisch und inszenatorisch und ist für mich einer der besten Politfilme der letzten Jahre.
Unbedingt empfeh
lenswert.

USA 2011 – Originaltitel: The Ides of March – Regie:George Clooney – Darsteller: Ryan Gosling, George Clooney, Evan Rachel Wood, Paul Giamatti, Marisa Tomei, Philip Seymour Hoffman, Max Minghella, Jeffrey Wright – FSK: ab 12 – Länge: 97 min.

18 Gedanken zu „DerTodDesIdealisten“

  1. Dein Kommentar lässt mir den Film doch richtig interessant erscheinen – nachdem ich nämlich beim Trailer, den ich dieser Tage im TV sah, dachte, der Film wäre ein bisken langweilig und undurchsichtig (wie ich „Syriana“ empfand). Werde ihn mir vielleicht später auf DVD ansehen.

  2. So abrupt fand ich das gar nicht, immerhin hat er ordentlich eins vor den Latz bekommen und schlägt einfach um sich. Im Grunde war er ja die ganze Zeit ein eiskalter Hund, nur eben mit Idealen.
    Ja Evan Rachel Wood hatte für mich immer einen faden Beigeschmack durch die Manson Geschichte damals. Ich denke, das hat ihr ein falsches Image verpasst. Ich finde sie wirklich talentiert.

  3. Mir hat der Film auch gut gefallen. Schöner Titel für die Review btw :). Die Desillusionierung von Goslings Chara passt in der Tat gut zur politischen Entwicklung Obamas.
    Fand etwas schade, dass man eine Affäre als Angelpunkt der Story genommen hat. War für meinen Geschmack zu deutlich an Clinton angelehnt, aber als „klischeehaft“ (wie man teilweise in Kritiken liest) würde ich den Handlungskniff nicht bezeichnen. Für den Werdegang von Goslings Chara war er am Ende auch weniger entscheidend als die Intrigen von „Giamatti“ und „Hoffman“.

  4. Danke 🙂
    Mag sein, dass man da an Clinton denket, aber ich denke, das ist ein typisches MännerMit!MachtProblem und wird sicherlich nicht nur einem Präsidenten passiert sein.
    Für die Story nur sofern wichtig, weil sie natürlich Meyers festhalten an der Macht förderlich war.

  5. Bis Clinton war das angeblich sogar ziemlich üblich, wenn man der Berichterstattung glauben kann… Nur haben Betroffene, Kollegen und auch Medienvertreter darüber geschwiegen.
    „Dummerweise“ war Clinton bei den Republikanern aber so verhasst, dass die extra Geld an seine Damen gezahlt haben, damit diese auch gegen ihn aussagten. Seitdem ist man/n in der US-Politik auf der Hut, um nicht auf ähnliche Weise zu stolpern, so dass der Kniff mit der Affäre im Film etwas unzeitgemäß wirkt.
    Aber wer weiß, was hinter verschlossenen Türen doch noch so alles geschieht und mit entsprechenden Zahlungsströmen im Stillen gehalten wird ;D. LOL, ich muss da grad an eine alte Freundin von mir denken, die an Clintons Verhalten im Grunde nur „schlimm“ fand, dass er seine Gattin „mit derart hässlichen Frauen“ betrogen hat. Für eine Affäre mit Evan Rachel Wood hätte sie wohl mehr Verständnis gehabt xD.

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