AufstandNachWingChun

Ip Man von Wilson Yip
Der Film basiert auf dem Leben des Kampfkünstlers und Großmeisters Yip Man (1893-1972), der die Kampfkunst Wing Chun unterrichtete und dessen bekanntester Schüler Bruce Lee war.

2008_ipmanInhalt:
Foshan in den 1930er Jahren, Zentrum der Kampfsportschulen. Ip Man ist ein angesehener und wohlhabender Meister der Kampfkunst Wing Chun. Er lebt zurückgezogen und bescheiden mit Frau und Sohn und gewährt nur an wenigen Tagen hinter verschlossenen Türen Lehrstunden.
Während der japanischen Invasion 1937 wird Foshan besetzt und Ip Mans Haus von den Besatzern annektiert. Die Familie verliert ihren Besitz und Meister Ip verdient den Lebensunterhalt in einem Kohlebergwerk, aus dem vom psychotischen Debuty Sato immer wieder Arbeiter zu Wettkämpfen gegen japanische Militärs rekrutiert werden. General Miura, Meister des Kunstkarates amüsiert es und zuweilen „erlegt“ er auch den ein oder anderen Chinesen. Die Überlebenden bekommen ein Säckchen Reis, doch Verzweiflung und Hunger treibt die Männer immer wieder an in den Ring zu steigen.
Als Ip Mans Freund Wu Chi nicht von einem Kampf zurückkehrt, lässt er sich ebenfalls rekrutieren. In der Halle kämpft sein alter Gefährte Master Liao. Der gewinnt einen Kampf und tritt gegen drei Japaner an, doch er überschätzt sich und will aufgeben, Sato erschießt den Mann. Daraufhin fordert Master Ip 10 Japaner auf einmal heraus und gewinnt locker. Doch statt eines Sacks Reis für ihn, nimmt er den blutigen Sack Liaos und bringt ihn dessen Familie. Das macht General Miura neugierig. Die Kampfkunst Ip Mans fasziniert ihn und er will ihn zwingen japanische Soldaten darin auszubilden, doch Ip weigert sich – mit Folgen.

Fazit:
Trotzdem ich mein Leben lang immer wieder gerne Martial Arts sehe, bin ich absolut kein Kenner des Asia Kinos, bzw. kenne kaum Darsteller; nichtsdestotrotz fällt Ip Man ganz eindeutig in die Kategorie: Yes!
Yip Man ist ein chinesischer Held und man muss schon sagen, dass Donnie Yen alles für die Rolle gegeben hat. Dank intensiven Trainings und strenger Diät erkennt man sogar eine Ähnlichkeit zu Meister Yip und er präsentiert seinen besonderen Kampfstil würdig.
Die Story ist während des zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges 1937 angesiedelt und viele Charakter wirken ziemlich stereotyp, jedoch sehe ich das dargestellte elitäre Verhalten der Japaner absolut nicht als übertrieben an, mit dieser Kriegsmacht war einfach nicht zu spaßen. Ip Man war ein sehr zurückhaltender Mensch und Lehrmeister doch das Verhalten der Japaner bewirkte auch bei ihm eine Kehrtwende. Nicht bereit das Wing Chun an die Feinde weiterzugeben und sich zudem von den eigenen Leuten, chinesischen Banden terrorisieren zu lassen, bildet er die ArbeiterInnen einer ganzen Fabrik in Wing Chun aus. Er wehrte sich gegen die Japaner und flüchtet schließlich nach Hong Kong.
Das Set ist eben so bescheiden wie Ip Man. Grau- und Beigetöne dominieren, keine opulenten Ausstattungen oder Kostüme. Der Fokus ist ganz auf Meister Ip und seine Kampfkunst gesetzt. Die Kämpfe sind einfach der Hammer und man denkt so manches Mal, dass man nicht wirklich Opfer eines Kettenfauststoßes sein möchte. Halteseile habe ich nicht bemerkt, was nicht heißt, dass keine benutzt wurden, schon um die Wucht aus den Tritten zu nehmen.
Insgesamt ist hier ein charismatisches Biopic (ohne wirklich den Anspruch auf Authentizität zu erheben) herausgekommen, das bewegt, schön anzusehen ist und mit 106 Minuten schon extrem kurzweilig daherkommt.9-10
Positiv anzumerken ist auch der (heutzutage nicht selbstverständlich) sehr gute Score des Films.
Warum er erst ab 18 ist, ist mir ein Rätsel.

Deutscher Titel Ip Man Originaltitel 葉問, Yè Wèn Produktionsland Volksrepublik China Originalsprache Kantonesisch, Japanisch, Mandarin Erscheinungsjahr 2008 Länge 106 Minuten Altersfreigabe FSK 18 Stab Regie Wilson Yip Drehbuch Edmond Wong Produktion Bak-Ming Wong Musik Kenji Kawai Kamera Sing-Pui O Schnitt Ka-Fai Cheung Besetzung Donnie Yen: Ip Man Simon Yam: Zhou Qing Quan Siu-Wong Fan: Jin Shan Zhao Ka Tung Lam: Li Zhao Yu Xing: Master Zealot Lin You-Nam Wong: Shao Dan Yuan Chen Zhi Hui: Master Liao

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8 Gedanken zu „AufstandNachWingChun“

  1. bei mir ist das immer so: wenn mir jemand einen film so unbedingt empfiehlt – meistens meine schwester – dann brauche ich ewig, mir den auch anzusehen. das macht es dann nicht besser, wenn man mich noch xmal auf den film anspricht, desto geringer die chancen, dass ich ihn gucke. ich weiß überhaupt nicht, warum das so ist *lach*.

  2. Den Film wolle mir meine Mutter neulich aufdrängen, Sie praktiziert „Wing Chun“ und fand den Film zwar etwas „over the Top“, aber grundzätlich richtig gelungen…
    Soll ich es wagen?

  3. Na gut, so wirklich genau kann man das Leben Meister Yip Mans nicht rekonstruieren, der Film sollte ja auch vor allem einen Volkshelden ins rechte Licht rücken.
    Hätte mich auch interessiert wie Yip Man zu Wing Chun gekommen ist, aber das liegt ja alles in „den Händen“ von Legenden wie die Enstehung des Wing Chun selbst. Empfehlen kann ich den Film auf jeden Fall. Nicht dass ich das Kampfballet ala King Hu nicht liebte, aber hier wirkt alles sehr authentisch und nicht so albern an den Fäden gezogen als denn in Filmen wie „Tiger und Dragon“

  4. Tiger&Dragon war auch nicht so mein Ding.
    Solche Filme müssen entweder völlig überzogen sein wie z.B. A Chinese Ghost und KungFu Hustle, oder sich zumindest rudimentär an die Regeln der Schwerkraft halten.
    Ich hab mir grad nochmal den Trailer angeschaut und zusammen mit deinem Review krieg ich langsam richtig Bock auf den Film – Ist notiert 🙂

  5. Hab den Film damals auf dem FFF 2009 gesehen und war echt begeistert! Die Kampfszenen sind nicht immer realistisch, wirken – wie du schreibst – im Vergleich zu anderen Filmen aber sehr bodenständig. Die Story fand ich auch total super. Da sah man über das Ende (historisch schon ein bissel Propaganda) gerne hinweg :).

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