TödlichesLeitungswasser

The Crazies von Breck Eisner

the-craziesInhalt:
Odgen Marsh liegt beschaulich inmitten Iowas. Die kleine Stadt lebt von der Landwirtschaft, hat nur einen Sheriff plus Deputy, eine Ärztin und ein Baseballteam. Alles ist friedlich und ganz normal, bis zu dem Tag als der stadtbekannte (Ex) Alkoholiker Rory wie in Trance in über das Spielfeld wankt. Unglücklicherweise trägt er eine Schrotflinte im Anschlag und ehe Sheriff David Dutton die Situation wirklich klären kann, sieht er sich genötigt Rory zu erschießen.
Das ist der Anfang vom Ende, denn immer mehr Einwohner verhalten sich seltsam, eine Mischung aus Apathie und roher Gewalt geht um. Dutton geht mit Deputy Clank der Sache auf den Grund. Ein Flugzeug ist abgestürzt und hat irgendwas geladen, was das Trinkwasser verseucht.
Die beiden können jedoch nichts mehr richten, denn kaum hat Dutton den Wasserhahn abgedreht ist auch schon das Militär vor Ort – und räumt auf…

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p>Fazit:
Und ja, hier haben wir schon wieder ein Remake. Zu meiner größten Verwunderung sogar mit George A. Romero als ausführenden Produzenten; dem Mann, der das Original drehte und sich Jahre später sehr negativ darüber äußerte, weil die politische Aussage zu offensichtlich dargestellt wurde. Ok völlig legitim, aber subtiler geht Eisner hier keineswegs zu werke, im Gegenteil.
„The Crazies“ (2010) ist ziemlich glattes Hollywoodkino nach Schema F und passt mit seiner Militärgeheimhaltungsparanoia eigentlich so auch gar nicht mehr in unsere Zeit.
Warum ist das so?
Die Protagonisten sind David Dutton, ein viel zu gutausehender und für ein Hinterweltlerdorf auch viel zu gewitzter Sheriff, der mit der ebenfalls gutausehenden und flotten Ärztin des Ortes verheiratet ist. Natürlich ist sie nach langer Zeit eeendlich schwanger, was nicht zu sehen ist, aber das Kinderzimmerchen ist schon fertig. Daneben haben wir den Deputy Russell Clank, der zwar nicht ganz so gescheit und hübsch ist wie der Sheriff, aber durchaus Rums hat. Und dann gibt es auch noch die Sprechstundenhilfe Becca, natürlich auch ein süßes Ding, aber eigentlich weiß man, sie ist entbehrlich. Somit haben wir tatsächlich nur drei Leute, die sich flüchtend vor dem Militär und den infizierten ausgetickten Einheimischen auf der Flucht befinden – nicht mehr und nicht weniger. Alle Militäraktionen bleiben anonym hinter Schutzmasken und in Kampfkleidung. Wir erfahren nichts über Bemühungen von Wissenschaftlern das Problem in den Griff zu bekommen oder taktische Vorgehensweisen des Militär. Alles was wir aus dieser Richtung erfahren läuft über die drei Helden, die sich auf Grund des Gesehenen so ihre Sache zusammenreimen.
Sie rennen weg treffen mal hier auf ein paar Soldaten, mal da auf ein paar Verrückte, ok die anderen sind alle Tot, aber wir laufen weiter… und so zieht der Film emotionslos an einem vorüber.
Zugegeben ein paar nette Szenen hat der Streifen, aber um schöne Landschaftsaufnahmen von platten Feldern im Sonnenuntergang zu sehen, gehe ich nicht ins Kino.
Trotz netter Darsteller viel zu gebügelt und viel zu langweilig.
Man kann nicht mal böse aufs Militär sein, sondern fragt sich, warum ließen sie denn nicht gleich „die Bombe“ fallen und ersparten uns einen zweiten Teil?5-10
Nichts Gutes schwant mir da für Eisner Remake von „Escape From New York“

USA 2010 – Originaltitel: The Crazies -Regie: Breck Eisner – Darsteller: Timothy Olyphant, Radha Mitchell, Joe Anderson, Danielle Panabaker, Christie Lynn Smith, Brett Rickaby, Preston Bailey, John Aylward –  FSK: keine Jugendfreigabe – Länge: 101 min.

13 Gedanken zu „TödlichesLeitungswasser“

  1. Schade – der hat auch ganz ordentliche Kritiken bekommen, aber du klingst so ehrlich in deiner „Entäuschung“ (wenn das das richtige Wort ist), dass ich deinen Beitrag als glaubwürdigsten interpretiere… Schade. Aber auf DVD mit Bier bestimmt ganz ok… Hoffentlich.

  2. Frau Flinkwert war gnädiger :)) Und ich sagte noch, ich warte erst mal was du dazu sagst. Jetzt häng ich mittendrin, manchmal sind wir ja auch alle drei einer Meinung.

  3. Es ist kein schlechter Film auch im Kino, nur ist er auch sehr durchschnittlich ohne eine einzige frische Idee. Man darf ja nicht vergessen, dass das Thema seit 1973 in ähnlicher Form auch von anderen aufgegriffen und verfilmt wurde, da erwarte ich vom Remake des KLassikers natürlich etwas mehr, besonders mit Romero als Produzent.

  4. Tja, im Mittel sind wir dann bei 6,5 Punkten, das ist gut über dem Durchschnitt :))
    Er ist nicht schlecht, aber so wenig innovativ und noch weniger beängstigend und das sollte er doch eigentlich sein 🙄

  5. Ich bin wirklich froh, deine Kritik zu lesen 🙂
    Ich dachte schon, ich wäre einsam und allein mit meiner Meinung…

    Ansonsten kann ich deinen Ausführungen nichts mehr hinzufügen, denn genau diesen Film habe auch ich gesehen 🙂

  6. Macht Eisner echt das Klapperschlangen-Remake? Naja, da sehe ich sowieso schwarz, egal, wers macht.
    Ich fand The Crazies wie erwähnt richtig gut und zwar nicht nur wegen Olyphant. Ich war irgendwie sofort „drin“, ich weiß gar nicht, was genau bei mir gleich den richtigen Schalter gedrückt hat. Bei mir landet der demnächst dann auch im DVD-Regal.

NurZuTrauDich!

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